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Eichhörnchen durch den Winter helfen

Bei langanhaltendem Frost sind die Tiere vom Hungertod bedroht

Solange der Boden nicht gefroren ist, kommen Eichhörnchen dank ihrer vielen Vorräte gut durch den Winter. Doch bei langem, strengem Frost wird es kritisch. (Bild: Deborah Weber/ pixelio.de)

"Wussten Sie, dass Eichhörnchen bis zu 10.000 Nüsse, Eicheln und Bucheckern sammeln und sie als Wintervorrat anlegen?", fragt die Sprecherin des Tierschutzvereins München, Judith Brettmeister. "Ja, die Tierchen sind wirklich vorbildlich, wenn es um die Lagerhaltung geht", stellt sie fest und fügt hinzu, dass bei wirklich strengen Wintern und langanhaltendem Frost trotzdem die Gefahr bestehe, dass die Tiere verhungern. "Und zwar nicht, weil sie vergessen haben, wo ihre Vorräte lagern." Das komme zwar auch mal vor, betreffe aber nur das eine oder andere der vielen verschiedenen Verstecke. Die wirkliche Gefahr sei ein zugefrorener Boden.

Kein Winterschlaf, aber Winterruhe

"Dann haben die kleinen Nager keine Möglichkeit mehr, an das im Boden vergrabene Futter heranzukommen. Deshalb sollten tierliebe Menschen in solchen Kälteperioden nicht nur an Vögel denken, sondern auch den Eichhörnchen Futter zur Verfügung stellen", bittet die Tierschützerin. In Frage kommen Walnüsse, Haselnüsse, Maronen, Sonnenblumenkerne und ungesalzene Erdnüsse. In Tierfachgeschäften gibt es auch spezielle Futtermischungen für Eichhörnchen.

Insgesamt sind Eichhörnchen nicht schlecht an das Leben im Winter angepasst. Sie machen zwar keinen Winterschlaf, halten aber ähnlich wie Dachse oder Braunbären Winterruhe und bleiben die meiste Zeit in ihrem Bau. Ihr Energieverbrauch reduziert sich während der kalten Jahreszeit auf ein Minimum. Ihr Herzschlag verlangsamt sich, ihre Körpertemperatur bleibt allerdings fast normal hoch. Ihr Nest verlassen sie nur noch, um sich Futter zu holen. Wenn an dieses aber über längere Zeit kein Rankommen mehr ist, dann wird es kritisch.

Futterstellen anlegen

"Wer eine Futterstelle für Eichhörnchen einrichtet, sollte daran denken, dass die Tiere außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger sind. Wenn also mehrere der kleinen Kletterkünstler in Ihrer Umgebung leben, dann solten Sie auch mehrere Futterstellen anbieten, sonst gibt es möglicherweise Zoff unter den Tieren. Praktisch sind spezielle Eichhörnchen-Futterkästen, die nicht täglich neu befüllt werden müssen", erläutert Judith Brettmeister.

Futterspender erhält man im Gartencenter und im Tierbedarf oder kann sie bei ein wenig handwerklicher Begabung auch schnell selber bauen. Im Internet findet man diverse Bauanleitungen dazu.

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