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Drei Mal "sehr gut" für Münchens Taxis

Der ADAC gibt dem klassischen Taxi gute Noten

Taxis bieten dem Fahrgast wichtige Dinge wie Sicherheit, die "Mitfahrgelegenheiten" nicht garantieren können. (Bild: ADAC)

Das Taxi-Gewerbe ist besser als sein Ruf: Fahrgäste können in den meisten Fällen mit einer zuverlässigen, raschen und komfortablen Beförderung rechnen. Das ist das Ergebnis eines ADAC-Tests von 160 Taxifahrten in acht deutschen Großstädten. 146 dieser Testfahrten bekamen eine positive Wertung. In München gab es unter dem Strich drei Mal die Note „sehr gut“ und zweimal „ausreichend“.

Stärken und Schwächen

Getestet wurden fünf Routen, die jeweils vier Mal zu unterschiedlichen Zeiten befahren wurden. Dabei wurden die Taxis und Fahrer auf ihre Stärken und Schwächen unter die Lupe genommen.  Für die Münchner Taxler stellten die Tester unter anderem positiv fest: Bei allen Fahrten war der Taxameter ordnungsgemäß eingeschaltet, die allermeisten Fahrten wurden auf dem kürzesten Weg angesteuert. Alle Fahrer waren beim Ein- und Ausladen des Gepäcks behilflich und zudem freundlich und ordentlich gekleidet. Mit nur einer Ausnahme war auch das Bezahlen mit EC- / Kreditkarte möglich.

Negativ fielen unter anderem auf: In 16 der insgesamt 20 Autos gab es keinen sichtbaren Aufkleber mit dem Hinweis „Bitte anschnallen“ und in 15 Taxis war die Tarifübersicht nicht gut erkennbar angebracht. Ein Taxler fuhr für eine Kurzstrecke einen Umweg von 68,2 Prozent. Und bei einem anderem roch es im Wagen stark nach kaltem Rauch. Unter dem Strich fällt die Bilanz für München aber positiv aus. Und auch beim Preis ist die Landeshauptstadt – anders als bei den meisten anderen Preis-Rankings – nicht das teuerste Pflaster, sondern liegt nur auf Rang 7: Eine 7 Kilometer lange Fahrt kostet hier 19,50 Euro. Spitzenreiter ist Düsseldorf mit 22,80 Euro. Die Gebühren liegen nicht in Hand der Taxi-Unternehmer, sondern werden in der Tarifordnung von den jeweiligen Kommunen festgelegt.

Verbraucherschutz im Fokus

„Taxifahren ist verlässlich!“, sagt Alexander Möller, Geschäftsführer des ADAC e.V. „Wir haben bei diesem Test bewusst die klassische Taxi-Welt betrachtet. Denn an vielen Stellen in Bund und Ländern wird über Veränderungen des Personenbeförderungsrechts nachgedacht. Wer aber in der Diskussion über veränderte Geschäftsmodelle auch über Anpassungen von Verbraucherschutz-Standards spricht, muss Qualifikation und Kompetenz der Fahrer, die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge und transparente Informationen zu Preisen weiterhin gesetzlich garantieren.“ Deshalb wird der ADAC die Debatte um eine Veränderung des Personenbeförderungsrechts aktiv begleiten.

Eco-Taxi für München

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Stickoxid-Grenzwertüberschreitungen in Innenstädten weist der ADAC darauf hin, dass derzeit rund 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Taxen Diesel-Fahrzeuge sind.  Mit der Initiative „Eco-Taxi“ in den Städten München, Frankfurt oder Nürnberg fördert der ADAC schon seit Jahren eine umweltschonendere Alternative der Beförderung. Elektromobilität ist für die Innenstädte ein Zukunftsmodell. „Das Rathaus bezuschusst Taxi-Betreiber, die auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug umsteigen, mit bis zu 20 Cent pro elektrisch gefahrenem Fahrgast-Kilometer“, erklärt Projektleiter Florian Hördegen zur Situation in München. „Zukünftig sollen diese umweltschonenden Taxis mit einem Logo an der Seitentür der Fahrzeuge gekennzeichnet werden.“ Insgesamt hat die Landeshauptstadt München eine Summe von 2 Millionen Euro in Aussicht gestellt, was zehn Millionen Fahrgast-Kilometern entspricht. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und soll bereits im Herbst umgesetzt werden.

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