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Diskriminierungsfrei miteinander leben und arbeiten

Münchenstift veranstaltet Respekt-Konzert mit Bananafishbones und Miroslav Nemec & Asphyxia

Miro Nemec & Asphyxia. (Bild: Dietmar Schrade )

Mit der Kampagne „Respekt – Diskriminierungsfrei miteinander leben und arbeiten“ setzt die Münchenstift in diesem Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen ein klares Zeichen gegen Diskriminierung jeder Art – nach innen und außen. Ihr Ziel ist es, für diskriminierendes Verhalten zu sensibilisieren – und einen diskriminierungsfreien Raum zu schaffen. Höhepunkt der Kampagne ist ein öffentliches Doppelkonzert mit den Bananafishbones und Miroslav Nemec & Asphyxia am Mittwoch, 20. November, um 19.30 Uhr in der Muffathalle (Einlass ab 19 Uhr, Karten über Münchenticket, VVK 20 Euro zzgl. Gebühren).

Bananafishbones

Im kollektiven Musikgedächtnis der 90er sind sie fest verwurzelt, denn summen kann ihn jeder, "Come to Sin", diesen Song, der den Bananafishbones 1998 zum Durchbruch verhalf. Seitdem sind sie unermüdlich auf Rockfestivals und mit ihrer "Live&Unplugged"-Show unterwegs, geben Konzerte in ganz Deutschland, Österreich, Spanien, Italien und der Schweiz, haben elf Tonträger (aktuelles Album: "12 Songs in One Day") veröffentlicht, Soundtracks zu Kinofilmen und Hörbüchern produziert und sich den Ruf als "eine der besten Livebands Deutschlands" erspielt.

Miroslav Nemec & Asphyxia

Miroslav Nemec ist einem breiten Publikum vor allem als Schauspieler u.a. als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic im bayerischen Tatort bekannt. Aber Miro Nemec ist weit mehr: Sänger, Klavierspieler, Gitarrist und vor allem auch Entertainer. Zusammen mit der Band Asphyxia, mit der Miro seit seiner Jugendzeit in Freilassing musiziert, zeigt er sein beeindruckendes musikalisches Talent.

Tickets bei Münchenticket und in den Büros der Münchner Wochenanzeiger am Luise-Kiesselbach-Platz 31 und in der Fürstenrieder Straße 7-9.

 

"Wovor haben Sie besonderen Respekt?"

Wir haben die Musiker der beiden Bands gefragt, wovor sie besonderen Respekt haben. Das sind ihre Antworten:

"Unschätzbarer Wert"

Tina Hinz (Asphyxia, Gesang, Keyboard, Percussion):

„In unserer Gesellschaft wird Erfolg häufig an der Höhe des Einkommens gemessen. Doch viele Tätigkeiten stellen einen unschätzbaren Wert dar, der sich aber nicht im Verdienst widerspiegelt. Dazu zähle ich klar alle Menschen in Pflegeberufen. Als Medizinerin unterrichte ich an der FH Salzburg angehende Pflegekräfte, junge und engagierte Leute, die auf bewundernswerte Weise aus dem Sinn ihrer zukünftigen Arbeit ihre Motivation schöpfen. Die Pflege alter und / oder kranker Menschen ist in Zeiten von Effizienzsteigerung und Rationalisierung weder eine einfache, noch immer angenehme Aufgabe. Umso mehr ziehe ich meinen Hut vor allen, die diese Aufgaben für jede_n Einzelne_n übernehmen!“

"Dem Markt ist die Gesundheit wurscht"

Mirko Rois (Asphyxia, Schlagzeug):

„Es ist traurige Wahrheit, dass der Spruch noch immer gilt: ‚je sozialer der Beruf, desto unsozialer die Bezahlung‘. Gesundheit und Pflege sollten nicht vom Kapital ‚geregelt‘ werden. Dem Markt ist die Gesundheit wurscht.“

"Dem Leid nicht ausweichen"

Armin Riedl (Asphyxia, Gesang, Gitarre):

„Immer wieder beeindrucken mich Erwachsene und Jugendliche, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen. Ob in der Altenpflege, in der Hilfe für körperlich und psychisch Kranke, für sozial schwache oder vereinsamte Menschen oder in der Flüchtlingshilfe - es verdient meinen größten Respekt. Wie viel Überwindung kostet es, auf die Betroffenen zuzugehen, dem Leid ins Gesicht zu sehen, nicht auszuweichen und auf die eigenen gewohnten Annehmlichkeiten zu verzichten, um einem wildfremden Menschen das Leben ein klein bisschen erträglicher zu machen. Viele Jugendliche engagieren sich völlig selbstverständlich in diesen Bereichen. Von wegen ‚Null Bock‘ und ‚No Future‘ – sie sind total gut drauf!“

"Wir sind ihnen unendlich dankbar"

Gerhard Hinz (Asphyxia, Bass):

„Einige Monate konnte ich erleben, wie sich um meinen 93-jährigen bettlägrigen Schwiegervater gekümmert wurde. Da wir nicht in seiner Nähe wohnen, waren wir auf die Hilfe angewiesen, damit er in seiner gewohnten Umgebung leben kann. Verschiedene Betreuerinnen waren rund um die Uhr bei ihm, um sich um Essen und Körperpflege zu kümmern oder einfach nur da zu sein. Physiotherapeuten verbesserten seine Beweglichkeit etwas, um das ständige Liegen erträglicher zu machen. Wir erfuhren so, wie anstrengend und psychisch belastend diese Arbeit ist. Alle haben aufopferungsvoll und sehr liebevoll gearbeitet. Wir sind ihnen unendlich dankbar. Unser großer Respekt gilt allen in der Altenpflege tätigen Menschen."

"Pflege und Betreuung ist schwere Arbeit"

Gerwin Eder (Asphyxia, Gitarre):

„Es gibt auf unserer Erde immer mehr Menschen. Menschen werden immer älter. Die Medizin, gesunde Ernährung und vernünftiger Lebensstil ermöglichen dies. Das bringt aber mit sich, dass viele ältere und krank gewordene Menschen Pflege und Betreuung brauchen. Pflege und Betreuung sind allerdings in die Kategorie ‚schwere Arbeit‘ einzuordnen. Umso mehr verdienen diejenigen, die in dieser Branche arbeiten, meinen höchsten Respekt. Die Bezahlung ist, wie man hört, auch nicht gerade ansprechend. Diese Leute arbeiten meistens aus Überzeugung, wie ich dies beobachten konnte. Krankenhauspersonal und Sanitäter gehören auch zu denen, die anderen helfen. Auch ihnen gilt mein Respekt.“

"Herrlich und weiter so!“

Sebastian Horn (Bananafishbones, Gesang und Bass):

„Ich hab Respekt vor so ziemlich allem, was lebt. Diese Meisterleistung, 4,5 Milliarden Jahren Evolution die ewige, vorübergehende Krone aufzusetzen. Wir sind das momentane Ende der Fahnenstange des Lebens. High-end Top-Design. Alles Lebendige verdient Respekt.

Nun ja, es gibt da besonders in der Spezies Homo sapiens Vertreter, die das mit dem Respekt nicht ganz so einfach machen. Jeder weiß, was ich meine, nur nicht genau, wen.

Also einfacher: Wenn ich schon bei uns Menschen bin, sag ich frei raus: Mein Riesen-Respekt geht an Greta Thunberg und ihre buntgemischte jugendliche Folgschaft Fridays for Future. Herrlich und weiter so!“


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