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Die Schönheit des Mangfallgebirges

Bergwanderung von Hohenburg zum Seekarkreuz in verschiedenen Schwierigkeitsstufen

Nach 20 Minuten Fußweg vom Wanderparkplatz aus kommt man an einem Marterl vorbei. (Bild: Sonja Ullrich)

Wer sich im neuen Jahr zum guten Vorsatz genommen hat, sein Leben zu entschleunigen und sich mehr zu bewegen, sollte es mit einer ausgedehnten Wanderung durch das schöne Mangfallgebirge versuchen. Genau dort war Naturliebhaberin Sonja Ullrich unterwegs und hat eine Bergwanderung von Hohenburg auf den Gipfel des Seekarkreuzes unternommen – ein Tourentipp, der im Sommer wie im Winter zu empfehlen ist.

Anfahrtsmöglichkeiten

Die Anreise mit dem Auto erfolgt über die A8 München-Salzburg, die man bei der Ausfahrt Holzkirchen verlässt. Anschließend fährt man über Holzkirchen Richtung Bad Tölz und über die B13 weiter nach Lenggries. Bei Lenggries wählt man nicht die erste Auffahrt zur Ortsmitte, sondern die zweite nach Hohenburg. Hier fährt man links und immer geradeaus bis zum gebührenpflichtigen Wanderparkplatz am Eingang zum Hirschbachtal. Dieser liegt ca. 50 Meter hinter der Schlossschenke.

Wer von München aus mit Bus und Bahn anreisen möchte, kann die Bayerische Oberlandbahn (BOB) vom Hauptbahnhof bis Langgries nehmen. Vom Bahnhof in Lenggries ist der Ausgangspunkt in der Hohenburgstraße zu Fuß in 20 Minuten (ca. zwei Kilometer) zu erreichen. Die günstigste Ticketvariante ist wohl das Bayern-Ticket, der Bahnhof liegt aber auch im Geltungsbereich des BOB-MVV-Tickets.

Aufstieg zur Lenggrieser Hütte

"Vom Wanderparkplatz am Schloss Hohenburg im Ortsteil Anger in Lenggries geht man die Straße entlang des Hirschbachs über Wiesen in den Wald und kommt nach etwa 20 Minuten an einer kleinen Hütte und einem Marterl vorbei", erklärt Sonja Ullrich. Dieser Forststraße soll man weiter folgen, "bis rechts eine deutliche Abzweigung kommt, die zum Sulzersteig führt."

Über eine kleine Brücke geht es auf den Steig. "Hier muss man vorsichtig sein, denn dieser ist zum Teil steil", warnt Ullrich. Über Felsstufen gelangt man am Bach entlang bergauf bis zum freien Almgelänge. "Dort biegt man rechts auf die Forststraße ab und folgt dieser bis zur Lenggrieser Hütte, die auf 1.338 Metern liegt. Bis hierhin dauert der Aufstieg knapp zwei Stunden", fasst Sonja Ullrich zusammen. Leichter ist der Aufstieg zur Langgrieser Hütte, wenn man nicht rechts abbiegt, sondern den präparierten Winterweg einfach bis zur Hütte folgt. In jedem Fall kann man sich dort angekommen belohnen: "Die Hütte hat den ganzen Winter auf, Dienstag ist jedoch Ruhetag. Donnerstags gibt es immer bis 21 Uhr warme Küche."

Weiter hoch zum Seekarkreuz

Genug hatte die Wanderfreundin an dieser Stelle noch lange nicht: "Von der Hütte aus kann man zum Seekarkreuz aufsteigen. Dazu folgt man der Beschilderung an der Hütte vorbei und geht erst durch den Wald, dann den breiten Gratrücken entlang bis zum Gipfel, der auf 1.601 Metern Höhe liegt. Für die weiteren 270 Höhenmeter von der Hütte bis zum Gipfel benötigt man ungefähr 45 Minuten."

Abstieg in zwei Varianten

"Die einfache Variante des Gipfelaufstiegs bietet sich auch als Abstieg an", sagt Sonja Ullrich. Erfahrene Bergwanderer mit entsprechender Ausrüstung können alternativ für den Abstieg den Grasleitensteig nutzen, der hinter der Hütte anfängt. Hierzu folgt man der Beschilderung. Allerdings ist diese Variante anspruchsvoller als der Winterweg. Sie erfordert etwas Trittsicherheit sowie Grödel (Steigeisen).

Für wen ist die Tour geeignet?

Sonja Ullrich: "Die Wanderung bis zur Hütte umfasst ca. 650 Höhenmeter. Man braucht für den Aufstieg bis zum Gipfel insgesamt rund drei Stunden. Bei dem präparierten Winterweg zur Hütte handelt es sich um eine einfache Winterwanderung, die mit festen Bergstiefeln zu bewältigen ist. Bei guten Schneeverhältnissen kann man mit dem Schlitten runterrodeln."

Für die anspruchsvollere Variante über den Sulzersteig empfiehlt die Wanderexpertin: "Eine richtige Ausrüstung ist hier ein Muss! Teleskopstöcke und Steigeisen dürfen auf keinen Fall fehlen, denn der Steig kann vereist und rutschig sein. Wer gut ausgestattet, fit und trittsicher ist, schafft aber auch diesen Weg problemlos."


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