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Die Mappe für den Notfall

Broschüre erleichtert Angehörigen die Bürokratie

Ingeborg Staudenmeyer, Seniorenbeiratsvorsitzende, hat selbst eine Notfallmappe. (Bild: job)

Wenn ein Mensch stirbt, dann hinterlässt er meistens eine große Lücke, viel Trauer – und eine Menge Bürokratie. Da ist es besonders hilfreich, wenn der Verstorbene noch zu Lebzeiten vorgesorgt hat, um seinen Angehörigen die leider notwendige Arbeit zu erleichtern. Möglich ist das zum Beispiel mit einer Notfallmappe, wie es sie kostenlos beim Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München gibt. Doch es muss ja nicht gleich der Todesfall eintreten. Auch bei Krankheit oder Unfall kann jeder Mensch in eine schwierige Situation kommen, in der er auf Hilfe angewiesen ist. Hier kann die Notfallmappe ebenfalls eine große Unterstützung zum Beispiel für pflegende Angehörige und behandelnde Ärzte sein.

Kompakter Überblick

Zugegeben, etwas Zeit muss man sich schon nehmen, um die 22 Seiten umfassende Broschüre im DIN A4-Format auszufüllen. Doch für die Angehörigen bedeutet dies einen kompakten Überblick über wichtige Adressen, Versicherungsangelegenheiten, Mitgliedschaften und vieles mehr. Zudem kann der Verfasser beispielsweise persönliche Vorstellungen über die eigene Beerdigung formulieren.

Wir sprachen mit Ingeborg Staudenmeyer, Vorsitzende des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München, über die Notfallmappe.

Frau Staudenmeyer, seit wann gibt es die Notfallmappe und an wen richtet sie sich?

Staudenmeyer: Die Notfallmappe gibt es seit ca. 8 Jahren und richtet sich nicht nur an Senioren, sondern auch an Jüngere. Sie gibt den Angehörigen im Notfall alle wichtigen Informationen, z.B. welcher Arzt, welche Krankenkasse, welche Versicherungen.

Warum ist Vorsorge so wichtig?

Ingeborg Staudenmeyer: Die Notfallmappe ist als Vorsorge wichtig, weil die Angehörigen nicht erst in den Akten die Informationen suchen müssen, sie stehen alle in der Notfallmappe.

Wie ist die Nachfrage nach der Notfallmappe?

Ingeborg Staudenmeyer: Die Nachfrage ist enorm, jeder findet sie gut und überschaulich. Rund 8.000 Notfallmappen wurden bisher erteilt.

Wo ist die Broschüre erhältlich?

Ingeborg Staudenmeyer: Die Broschüre ist nur beim Seniorenbeirat in der Burgstraße erhältlich. Sie kann auch per Post versandt werden.

An wen können sich Bürger wenden, die Schwierigkeiten beim Ausfüllen haben?

Ingeborg Staudenmeyer: Schwierigkeiten beim Ausfüllen treten keine auf, da jeder, der die Notfallmappe ausfüllt, seine Informationen in seinen eigenen Unterlagen findet.

Wo sollte die Broschüre am besten verwahrt und wer sollte darüber informiert werden?

Ingeborg Staudenmeyer: Wo die Broschüre am besten verwahrt sein soll, muß jeder für sich selbst entscheiden. Man sollte aber seinen Vertrauten schon sagen, wo man sie findet.

Haben Sie selbst auch eine Notfallmappe?

Ingeborg Staudenmeyer: Aber natürlich habe ich eine Notfallmappe, und ich weiß, sie wird meinem Sohn vieles erleichtern, wenn es notwendig ist.

Weitere Infos

Die Geschäftsstelle des Seniorenbeirats München befindet sich in der Burgstraße 4. Weitere Infos gibt es unter Tel. (089) 233 211 66 oder unter www.seniorenbeirat-muenchen.de im Internet.


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