Die 5 spektakulärsten Champions League-Erfolge aller Zeiten

Fußballfans schauen jedes Jahr nicht nur auf die Tabelle und stellen sich die Frage, welche Mannschaft den Meistertitel mit nach Hause nehmen kann. Sieht man von der aktuellen Saison ab, gilt der FC Bayern als Daueranwärter für die Meisterschale. Die Spitzenclub Europas spielen in der „Königsklasse“. Die Rede ist von der Champions League. Bis Ende der Saison 1991/1992 noch als Europapokal der Landesmeister ausgespielt, zieht dieser höchste europäische Vereinswettbewerb jedes Jahr mehrere Hunderttausende in die Stadien und ein Millionenpublikum vor den Fernseher. Unvergessen ist in Deutschland das deutsche Finale am 25. Mai 2013 im Londoner Wembley-Stadion. Schließlich standen sich mit dem FC Bayern München und dem BVB die Rivalen schlechthin aus Deutschland gegenüber. Arjen Robben machte sich für Bayern-Fans in der 89. Minute unsterblich, als er zum 2:1 Endstand traf.

Die Champions League und der Europapokal der Landesmeister waren schon immer für Überraschungen gut . Real Madrid – sonst eigentlich fast schon ein Titelgarant in der CL – muss sich 2019 in einer ungewohnten Rolle als Zuschauer zurechtfinden. Mit einer 1:4 Heimniederlage sind „Die Königlichen“ im Achtelfinale krachend gegen Ajax Amsterdam aus dem Wettbewerb geschieden. Nach historischen drei Titeln in Folgen nun die Ernüchterung für den Weltclub aus Spanien. Kaum verwunderlich also, dass Madrid sich umgehend von seinem aktuellen Trainer trennte und mit Zinedine Zidane eben diesen Coach wieder ins Amt berief , der das Team zwischen 2014 und 2017 zu drei Trophäen in diesem Wettbewerb führte.

Nicht weniger spektakulär ist die Tatsache, dass Paris St.Germain nach einem 2:0 Sieg in Manchester im eigenen Stadion das Rückspiel noch mit 1:3 gegen ein stark geschwächtes Manchester United verlor. Das gab es in der Königsklasse bisher noch nie.

Die Champions League ist aber auch für ganz andere Überraschungen gut. Dazu gehören weitere spektakuläre Siege und Serien. Letztere scheinen in den letzten Jahren vor allem spanische Klubs gepachtet zu haben.

1. 1960 – Real fegt Frankfurt vom Platz

Das Finale der Champions League ist besonders spannend. Stehen sich hier doch immer die zwei besten europäischen Mannschaften gegenüber. In der Gruppenphase, als auch in der K.O.-Runde haben beide Teams alle anderen Mannschaften hinter sich gelassen. Es reicht im Finale 1:0 zu gewinnen. Stehen sich zwei gleichstarke Mannschaften gegenüber, sind es kleinste Unaufmerksamkeiten und Fehler, welche den Ausschlag geben können.

Und trotzdem hat es in der Vergangenheit immer wieder ein echtes Torfestival gegeben – wie eben im Finalspiel 1960. Damals noch unter der Bezeichnung Europapokal der Landesmeister traten Real Madrid und Eintracht Frankfurt gegeneinander an. Gespielt wurde in Hampden Park/Glasgow vor einem atemberaubendem Publikum von mehr als 100.000 Zuschauern.

Der Weg zu diesem Finale war etwas kurios. Eigentlich sollte Frankfurt in der Vorrunde gegen Kuopion PS spielen. Da die Finnen allerdings ihre Anmeldung zurückzogen, kam Frankfurt automatisch eine Runde weiter. Im Halbfinale gewann die Eintracht souverän – mit einem Torverhältnis von 12:4 gegen die Glasgow Rangers. Und im Finale sorgte Richard Kreß sogar für den Führungstreffer der Eintracht. Zwischen der 27. und 73. Spielminute gelangen Real Madrid allerdings 7 Treffer. Ein Rückstand, den die Eintracht nicht mehr aufholen konnte. Endstand: 7:3

2. 1955 – 1960: Real Madrid dominiert den Europapokal

Der 7:3 Sieg in Glasgow war der vorerst letzte Erfolg der Madrilenen. Zwischen 1955 und 1960 konnte sich Real Madrid in jedem Jahr im Europapokal der Landesmeister gegen die Konkurrenz durchsetzen. 1955 – als der Vereinswettbewerb auf Initiative eines Sportjournalisten hin zum ersten Mal ausgetragen wurde – konnten sich die Spanier im Finale am 13. Juni 1956 durchsetzen. Gespielt wurde damals im Pariser Prinzenparkstadion, dem Parc des Princes. Der deutsche Teilnehmer – Rot-Weiss Essen – schied bereits in der ersten Runde des Pokals aus. Real konnte sich souverän mit 4 zu 2 Siegen gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Am Ende standen sich Real und Stade Reims im Finale gegenüber – das Madrid mit 4:3 für sich entscheiden konnte. In den darauffolgenden Jahren dominierte der spanische Top Klub den Europapokal der Landesmeister und setzte sich in den Finalspielen immer wieder durch.

Real Madrid – Erfolge zwischen 1955 bis 1960:

1955/1956 > 4:3 gegen Stade Reims 1956/1957 > 2:0 gegen AC Florenz 1957/1958 > 3:2 gegen AC Mailand 1958/1959 > 2:0 gegen Stade Reims 1959/1960 > 7:3 gegen Eintracht Frankfurt

In der darauffolgenden Spielzeit erhielt Madrid zwar ein Freilos, scheiterte am Ende aber an Barcelona.

3. 1973 – 1976: Am FC Bayern kommt keiner vorbei

Der FC Bayern München ist in Deutschland die Messlatte, wenn es um sportliche Erfolge im Fußball geht. Nicht ohne Grund hat sich die Mannschaft in der ewigen Tabelle der Bundesliga an der Spitze festgesetzt. Aber auch auf internationaler Ebene können die Bayern mitspielen. So gut wie jedes Jahr schafft es die Mannschaft wenigstens ins Achtel- oder Viertelfinale der CL. Ebenso in der aktuellen Saison.

Seit 2000 hat der FCB den Pokal bereits zweimalig in den Händen halten können. Und damit auch die eigene Klasse unter Beweis gestellt. Die wirkliche Glanzzeit – zumindest, wenn es um die Erfolge in Europa geht – liegen aber schon etwas länger zurück.

In den Jahren zwischen 1973 bis 1976 hat Bayern den europäischen Fußball dominiert. Nach einer spannenden ersten Runde, in welcher sich der FCB 1973 nur nach Verlängerung durchsetzen konnte, gelang der Mannschaft der Einzug ins Finale. Hier spielten der FC Bayern München gegen die Spanier von Atlético Madrid. Am 15. Mai 1974 trennten sich beide Vereine 1:1 (nach Verlängerung). Das Wiederholungsspiel konnte der FCB dann mit einem deutlichen 4:0 für sich entscheiden.

FC Bayern München – Erfolge zwischen 1973 bis 1976:

1973/1974 > 4:0 gegen Atlético Madrid 1974/1975 > 2:0 gegen Leeds United 1975/1976 > 1:0 gegen AS Saint-Étienne

1977 schied Bayern im Viertelfinale gegen Dynamo Kiew aus, was das Ende der Erfolgsserie einläutete.

4. 2015: Der Auftakt zum Real-Dreierpack

Real Madrid hat nach seiner 5er Serie in den 1950er Jahren immer wieder an der Königsklasse an der Spitze gestanden. Ein so dauerhafter Erfolg schien der Mannschaft allerdings nicht mehr beschieden zu sein – bis zur CL-Saison 2015. In der Gruppenphase siegte Madrid souverän in Gruppe A und konnte sich auch in der K.O.-Phase erfolgreich durchsetzen. Am Ende kam es nach dem Halbfinale zu einem Stadtderby – zwischen Real Madrid und Atlético. Und beide Mannschaften schenkten sich in diesem Spiel nicht. Im Gegenteil: Nach der Verlängerung stand es immer noch 1:1 – und die Mannschaften mussten ins Elfmeterschießen. Hier bewies Real die besseren Nerven und konnte am Ende 5:3 gewinnen.

Der Sieg gegen Atlético Madrid war der Auftakt zu einer 3er-Serie, die bis 2018 halten sollte. In der CL-Saison 2018/2019 spielen die Madrilenen – durch die Niederlage gegen Ajax – allerdings keine Rolle mehr.

Real Madrid – Erfolge zwischen 2015 bis 2017:

2015/2016 > 5:3 gegen Atlético Madrid 2016/2017 > 4:1 gegen Juventus Turin 2017/2018 > 3:1 gegen FC Liverpool

5. 11:0 – der höchste Sieg

Jeder erinnert sich an den Pokalsieger in der Champions League. Einige Spiele brennen sich besonders in die Fußballgeschichte ein – wie der höchste Sieg. In der CL-Geschichte muss dafür ins Jahr 1973 zurückgegangen werden. Genauer gesagt in die 1. Runde der damaligen Saison des Europapokals der Landesmeister.

Gespielt wurde im September – unter anderem traten Crusaders FC gegen Dynamo Bukarest. Und genau dieses Spiel gilt noch heute als spektakulär. Die Crusaders unterlagen der Mannschaft von Dynamo Bukarest mit 0:11 Toren. Ein Torverhältnis, das es so weder im Europapokal noch der Champions League seitdem wiedergegeben hat. Genutzt hat der Sieg Bukarest allerdings nicht viel. In der 2. Runde unterlag die Mannschaft Atlético Madrid .

Fazit: In der Champions League gibt es spektakuläre Spiele

Die Champions League gilt als Königsklasse im europäischen Fußball – weil sich die besten nationalen Vereine gegenüberstehen. Spannung ist also vorprogrammiert. Gut, es gibt auch in der CL langweilige Spiele. Je näher allerdings das Finale rückt, umso hochkarätiger werden die Begegnungen. In den letzten Jahren sind es besonders die Spanier von Real Madrid und Barca gewesen, welche die Champions League dominiert haben. Zumindest, was Real angehet, werden 2019 die Karten auf jeden Fall neu gemischt. Vielleicht ereilt Barcelona ja ein ähnliches Schicksal? In der Vergangenheit war die Königsklasse immer wieder für Überraschungen gut. Und einige der spektakulären Siege und Serien liegen noch gar nicht so lange zurück.