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"Der Straßenverkehr verzeiht relativ wenig!"

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr - Auftakt im Ludwigsgymnasium

Staatssekretär Georg Eisenreich stieg selbst in den Fahrsimulator, der Teil des Sicherheitsparcours im Ludwigsgymnasium war. (Bild: job)

Wer unterwegs seine Handy-Nachrichten checkt und auf dem Smartphone daddelt, lebt gefährlich. "Das kann 100 Mal gut gehen, aber ein einziger Moment Unachtsamkeit reicht, um sich und andere in Gefahr zu bringen, warnt Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, "der Straßenverkehr verzeiht relativ wenig!"

Michael Haberland vom Automobilclub Mobil in Deutschland beziffert die Zahl der Menschen in Deutschland, die aus solchen Gründen jedes Jahr bei Verkehrsunfällen sterben, auf etwa 500.  Eine Zählung seines Clubs an der Landsberger Straße habe ergeben, dass jeder 14. Autofahrer mit seinem Handy beschäftigt sei - das sei extrem gefährlich. Reaktionszeiten und "blind" zurückgelegte Strecken werden unterschätzt.

"Das ist leider Alltag", ergänzt Eisenreich - egal, ob es sich um Autofahrer handle oder um Schüler, die beim Gehen auf ihr Smartphone schauen. Es sei jedoch der falsche Weg, wenn Kommunen auf diese "Smombies"  reagieren, indem sie z.B. Ampelsignale im Boden einlassen (wie Augsburg) oder Straßenlaternen zu polstern (wie in Großbritannien) oder neben Geh- und Radwegen separate Wege für Handynutzer (wie in China) einrichten. Eisenreich setzt auf die Vernunft und darauf, ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen. Sein Appell ist einfach: "Augen auf die Straße!"

Bei einem Aktionstag im Ludwigsgymnasium gab Staatssekretär gab Georg Eisenreich den Startschuss für diese Kampagne für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. In der Schule waren zahlreiche Stationen aufgebaut, an denen die Schüler Risiken klar vor Augen geführt wurden - sei es am Fahrsimulator, mit der "Rauschbrille" oder dem Abstecken des "toten Winkels" hinter und neben einem Lkw.

Bei einer Podiumsdikussion rückten Georg Eisenreich, Polizei und andere Kooperationspartner die Problematik "Smartphone" in den Vordergrund. "Smartphones sind aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken", so Eisenreich" Die jungen Menschen müssen lernen, mit den digitalen Möglichkeiten, die viele Chancen eröffnen, aber auch Risiken bergen, verantwortungsbewusst umzugehen."

Mit dem Aktionstag "Augen auf die Straße!" wolle man die Schüler für die Gefahren der Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr sensibilisieren. "Wir wollen den jungen Menschen zeigen, wie sie im Straßenverkehr Gefahren vermeiden können und sicher unterwegs sind."

Staatssekretär Eisenreich dankte den am Aktionstag beteiligten Kooperationspartnern – dem Staatsministerium des Innern, dem Polizeipräsidium München, der Landesverkehrswacht Bayern e. V., dem Automobilclub Mobil in Deutschland e. V., der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ sowie der Kommunalen Unfallversicherung Bayern und dem Seminar Bayern – für ihr Engagement.

Die Verkehrserziehung sei ein wichtiger Teil des Lehrplans an bayerischen Schulen, betonte Eisenreich. Wichtig sei aber auch das Verhalten der Erwachsenen.  "Wenn Erwachsene mit dem Smartphone herumlaufen, machen die Kinder es auch!"


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