"Den Menschen als Mensch sehen"
Menschen erzählen, warum sie sich für Andere einsetzen
Vom 22. bis 31. Januar findet die Münchner FreiwilligenMesse statt - diesmal nicht im Gasteig, sondern coronabedingt online. Bei der Messe informieren FÖBE und viele Einrichtungen über ehrenamtliche Tätigkeiten.
Annalena Haminsky ist ehrenamtlich für den Verein Gemeinsam Lernen tätig. Hier erzählt sie, warum:
Was genau machen Sie in Ihrem freiwilligen Engagement? Was ist Ihre Aufgabe?
Ich begleite einen 16-jährigen Jungen mit Autismus. Er heißt Karl uns ist total witzig. Alle zwei Wochen verbringe ich Freizeit mit ihm. Das Besondere. Er liebt Aufzüge und S-Bahnen. Also besuchen wir immer sonntags das Münchner Verkehrsmuseum oder hängen am Bahnhof ab.
Was motiviert Sie, sich zu engagieren?
Keine Berührungsängste zu haben, selbst daran zu wachsen und den Menschen als Mensch zu sehen. Mit oder ohne Behinderung, das ist ganz egal. Mein Freund wohnt mit Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung in einer Wohngemeinschaft. Ich bin so gerne zu Besuch und werde immer herzlich als Gast empfangen.
Gab es ein besonderes Erlebnis, das Sie schildern möchten?
Es ist total spannend. Letztens fragtemich Karl: "Wieso werden Menschen grantig?" Es ist echt schwierig, Ungeduld in unserer heutigen schnellen Gesellschaft zu erklären, und hat mich selbst zum Nachdenken gebracht.
Was hat sich in der Corona-Zeit verändert?
Ich musste Karl erklären, was "sich anstecken" bedeutet. Nähe zu geben fehlt mir, aber es wird alles wieder gut.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH