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Den Austausch fördern

Junge Spitzenmusiker spielen für die Kolibri-Stiftung

Die Neue Philharmonie München (NPhM) spielt zugunsten integrativer Projekte. (Bild: SPIESZ2014B)

Die Neue Philharmonie München (NPhM) bietet besonders begabten jungen Musikern im Alter zwischen 18 und 30 Jahren die Chance, in vielseitigen Projekten an den Beruf des Orchestermusikers herangeführt zu werden. Viele Studenten aus dem europäischen Raum nehmen mittlerweile dieses Angebot wahr und schätzen neben der professionellen Probenarbeit, die erfahrene Hochschulprofessoren und Mitglieder des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unterstützen, die Zusammenarbeit mit renommierten Solisten und Dirigenten sowie die Konzertreisen ins Ausland mit interessanten Begegnungen auf musikalischer und kultureller Ebene.

Zwei Konzerte, die anderen helfen

Die Nachwuchsmusiker fördern der Austausch auch mit ihren eigenen Konzerten wie den beiden Benefizkonzerten am Freitag, 7. Oktober, in der Loisachhalle Wolfratshausen (für "Kinder in Not") und am Samstag, 8. Oktober, im Herkulessaal der Residenz. Beide Konzerte beginnen um 20 Uhr. Zum Programm gehören jeweils Dukas  Zauberlehrling, Gershwins Klavierkonzert in F, Ravels  Daphne et Chloe (2. Suite) und La Valse. Dirigent ist Fuad Ibrahimov, am Klavier ist Eric Ferrand Na'Kaoua zu hören.

Das Münchner Konzert am Samstag kommt der Stiftung Kolibri zugute, die sich um Flüchtlinge und Integrationsprojekte kümmert. Kolibri ist eine interkulturelle gemeinnützige Stiftung, die Migranten die Integration in ihrer neuen Heimat erleichtern will. In Deutschland ist es eine nationale Aufgabe ersten Ranges, Einwanderung zu einem Erfolgsmodell zu machen, von dem alle profitieren. Eine ganze Reihe bürgerschaftlicher interkultureller Organisationen hilft mit viel Engagement mit, dies zu erreichen.

Hochbegabter Zwölfjähriger

Der hochbegabte zwölfjährige Neil Tarabulsi aus Syrien wird zu Beginn des Konzerts am Samstag ein kleines Stück spielen. Er lebt jetzt in München und hat gerade sein Studium für Klavier an der Hochschule für Musik nach bestandener Aufnahme-Prüfung aufgenommen. Er musste mit seiner Familie aus dem fast vollständig zerbombten Homs fliehen, sein Traum vom Klavier-Unterricht schien vorbei zu sein.

Jugendliche einladen

Kolibri möchte zu diesem Konzert auch 600 jugendliche Geflüchtete und ihre Mitschüler aus beruflichen Schulen einladen (dafür werden noch Sponsoren gesucht: Info unter www.kolibri-stiftung.de). Zudem fließen sämtliche Erträge eds Konzerts in die Integrationsprojekte der Stiftung.

Namhafte Profis

Der französische Pianist Eric Ferrand-N‘Kaoua ist Solist bei den Konzerten. Er wurde bereits mit 12 Jahren am Pariser Konservatorium (CNSP) aufgenommen. Das Studium dort schloss er mit vierzehn sehr erfolgreich mit je einem 1. Preis im Fach Klavier sowie ein Jahr später im Bereich Kammermusik ab. Seiner Neigung zu ungewöhnlichen musikalischen Herausforderungen und seinem Interesse an Jazz und Folkmusik entsprechend konzertierte er 1996 erstmals mit dem französischen Geiger Gilles Apap, mit dem er seither ein äußerst erfolgreiches Duo bildet.

Dirigent Fuad Ibrahimov wurde 1982 in Aserbaidschan geboren. Bereits mit 15 Jahren erhielt er seine erste Anstellung als Bratscher im staatlichen Sinfonieorchester Baku. In seiner noch jungen Karriere als Dirigent hat er bereits das Royal Philharmonic Orchestra (London), das MDR-Sinfonieorchester Leipzig, die Staatskapelle Halle, das Göttinger und das Nürnberger Sinfonieorchester, das staatliche Sinfonieorchester Aserbaidschan, die Philharmonie Südwestfalen, das Kritische Orchester Berlin, das Wiener Kammerorchester sowie die Berliner Camerata dirigiert.

Karten für die Benefizkonzerte sind über MünchenTicket (Tel. 089 / 54818181) zu bekommen.


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