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Den Abschied gestalten

Nachgefragt bei Mühlbauer Bestattung

Der Tod eines lieben Menschens ist ein tiefer Einschnitt. Eine unaufdringliche Unterstützung in dieser schweren Zeit ist umso wichtiger. (Bild: tab)

Seit über 65 Jahren unterstützt das familiengeführte Traditionsunternehmen Mühlbauer Bestattung in Bad Indersdorf Hinterbliebene in ihren schwersten Wochen und sorgt dafür, dass der letzte Weg der Verstorbenen pietätvoll gestaltet wird. Dabei werden sowohl die Wünsche der Verstorbenen als auch die der Hinterbliebenen in den Mittelpunkt gestellt. Im nachfolgenden Interview gibt das Bestattungsunternehmen einen kleinen Einblick in seine Arbeit.

Beim Thema Beerdigung ist immer wieder die Rede von einem "würdigen Abschied". Wie gestalten Sie einen würdigen Abschied? Was ist den Hinterbliebenen wichtig? Worauf legen Sie Wert?

Unter einem ehrwürdigen und angemessenen Abschied verstehen wir beim Bestattungsunternehmen Mühlbauer in erster Linie, ganz auf die Bedürfnisse und Sorgen der Trauernden einzugehen, und diese soweit wie möglich umzusetzen. Da Bestattung Mühlbauer in dritter Generation ein Familienunternehmen ist, wird bei uns besonders behutsam und taktvoll, mit sehr viel einfühlsamen Fingerspitzengefühl, sowie individuell auf jeden Einzelnen eingegangen, vom persönlichen, respektvollen Kontakt bei der Aufnahme bis hin zur Umsetzung der Trauerfeier sind wir stets bemüht auf alle Wünsche diskret einzugehen.

Viele Menschen sagen, man solle einen Verstorbenen so in Erinnerung behalten wie er zu Lebzeiten war und raten davon ab, den Toten noch einmal zu sehen. Doch ist nicht gerade das Abschied nehmen von "Angesicht zu Angesicht" besonders wichtig für die Hinterbliebenen, um dadurch das "Ereignis Tod" auch ein Stück weit begreifbar zu machen?

Gerne können sich bei uns, in unseren eigens dafür eingerichteten Verabschiedungsraum, die trauernden Angehörigen alle Zeit der Welt nehmen, um in würdiger und andächtiger Atmosphäre einen wichtigen Teil der Trauerverarbeitung, nämlich den Abschied zu vollziehen.

Was raten Sie, wenn Kinder zu den Hinterbliebenen gehören? Sollen sie den Verstorbenen nochmal sehen? Wie kann man sie darauf vorbereiten?

Ob Kinder psychisch in der Lage sind, so ein Lebewohl zu verarbeiten, kann man nicht pauschalisieren. Wir sprechen immer zuvor mit den zugehörigen Eltern, denn letztlich liegt es in der Verantwortung der Eltern dies zu entscheiden. Wir haben schon Abschiede erlebt, in welchen selbst Kleinkinder anwesend waren.

Gab es in Ihrem Bestattungsinstitut schon einmal einen ungewöhnlichen Wunsch hinsichtlich der Beerdigung und/oder Trauerfeier/Musik?

Ungewöhnliche Wünsche gibt es sicher immer wieder und wie bereits erwähnt sind wir stets engagiert, alles möglich zu machen. Sie werden jedoch verstehen, dass wir aus Pietätsgründen keine genaueren Angaben dazu machen können. Aber ganz allgemein sind uns – von Baum- über Seebestattungen – keine Begehren fremd.

Wie sieht die Ausbildung zum Bestatter aus? Gibt es genug Nachwuchs?

Der Bestatter ist ein Ausbildungsberuf und hatte zu früheren Zeiten ein sehr hohes Ansehen. So ist doch der Bestatter, der dem Verstorbenen die letzte Ehre erweist. Leider gibt es jedoch große Nachwuchssorgen. Wie auch aus anderen sozialen Berufen bekannt, ist der Trend hier bedauerlicherweise rückläufig. Viele junge Leute finden es nicht sonderlich attraktiv auch Wochenenddienste leisten zu müssen.


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