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Das Lebensgefühl verbessern

"Stille Helden" - Kleiner Verein begleitet Krebspatienten

Bundestagskandidat Michael Kuffer, CSU-Kreisvorsitzender Georg Eisenreich (beide links) und Stadtrat Otto Seidl (rechts) überreichten die Spende an Barbara Stäcker. (Bild: job)

"Es gibt unglaublich viele ehrenamtlich Tätige in ganz unterschiedlichen Bereichen", sagt MdL Georg Eisenreich. Neben den großen karitativen Verbänden, die jeder kennt, sind in den Vierteln und Gemeinden unzählige "stille Helden" für andere da. "Sie investieren eigene Zeit und eigenes Geld und halten die Gesellschaft zusammen", würdigte der Bildungsstaatssekretär und CSU-Kreisvorsitzende im Münchner Süden deren Arbeit. "Das könnte der Staat - obwohl er sich selbst sehr engagiert - niemals leisten!"

Was eine Gesellschaft wirklich zusammenhalte, sei die Zusammenarbeit von Millionen Menschen im Land, die sich nicht in den Fokus stellen. Das Ehrenamt ist die Voraussetzung für Demokratie, weil es den sozialen Frieden bewahrt, ist sich Georg Eisenreich mit dem neuen Bundespräsidenten Steinmeier einig.

Spendensammlung beim Neujahrsempfang

Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der CSU München mit der CSU München Süd und Mitte sowie dem Ortsverband Schlachthofviertel werden jedes Jahr Spenden für solche "stillen Helden" gesammelt. Dieses Geld stellt nicht die CSU zur Verfügung, sondern ihre Gäste - Vereine und Verbände, Funktionsträger und Bürger aus den Stadtvierteln. So konnte Eisenreich nun 1.000 Euro an Barbara Stäcker und ihren Verein "Nana - recover your smile" übergeben.

"Was Sie tun, hat uns schwer beeindruckt", würdigte Eisenreich die Arbeit dieses Vereins. Die Eltern der an Krebs verstorbenen Schülerin Nana hatten den gemeinnützigen Verein "Nana - Recover your smile" gegründet und damit eine Idee ihrer Tochter fortgeführt. Der Verein hat seinen Sitz in Sendling-Westpark und wendet sich an Menschen, die an Krebs erkrankt sind: Das Team bietet kostenfreie Schmink- und Stylingkurse sowie Fotoshootings an und möchte so den Erkrankten helfen, dass ihr Selbstbewusstsein gestärkt und die Freude am Aussehen und an der Schönheit zurückgewonnen wird.

Eine oft dramatische Situation

Menschen, die an Krebs erkrankt sind, verlieren durch den Chemotherapie-bedingten Haarverlust etc. oft ihr Selbstbewusstsein und müssen mit weitreichenden Einschränkungen leben lernen. "Gerade für junge Menschen ist das eine oft dramatische Situation", erzählt Stäcker. "Krebspatienten brauchen nicht nur eine optimale medizinische Betreuung, es geht auch um das 'Drumherum'", betont sie. "Es ist unglaublich, was Nanas Idee kann und wie man mit einfachen Mitteln ein bisschen zu helfen vermag." Immer wieder erleben sie und ihr Team, dass die Porträts eine nachhaltige Wirkung auslösen. Die Fotoshootings reduzieren die depressive Stimmung und verbessern das Lebensgefühl von Patienten in einer ausgesprochen schwierigen Zeit ihres Daseins - eine Beobachtung, die eine Studie des Brustzentrums der LMU und der Uni Salzburg bestätigt.

Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2012 haben an die 600 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet an den Angeboten des Vereins teilgenommen. "Wir halten diese Arbeit für eine sehr unterstützenswerte Aktion", unterstrich Georg Eisenreich, die Idee und Umsetzung haben großen Respekt verdient.


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