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Bedrohte Insekten finden in Parks Schutz

Biologen zählen wilde Bienen auf Münchens größter Grünfläche

Die "Große Wollbiene" gehört wie 95 Prozent aller Bienenarten zu den "Einsiedlerbienen". (Bild: Deutsche Wildtierstiftung)

Münchner lieben Brathendl, Obazda und Radler, Wildbienen fliegen auf Nektar und Pollen - beides gibt es im Englischen Garten reichlich! Münchner findet man gerne in Biergärten und auf Liegewiesen, doch wo sich die Wildbienen aufhalten, ist  weniger unbekannt. Deshalb startet die Deutsche Wildtier Stiftung im Englischen Garten eine Erfassung der dort vorkommenden Wildbienenarten. Zwei Biologen erforschen zum ersten Mal, wo die wilden Bienen leben. Dafür ziehen sie mit Keschern durch den Park, fangen und bestimmen bis in den September hinein die bedrohten Bestäuber. "Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung bilden die Basis für unsere Naturschutzarbeit", sagt Kristin Böhm, die das vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte Wildbienenprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung in München leitet. Die Untersuchungen finden hauptsächlich im Nordteil des Englischen Gartens statt. "Dort ist der Nutzungsdruck durch Besucher geringer." Anhand der Ergebnisse können im Anschluss die Bedingungen für das Leben der seltenen Wildbienen verbessert werden. Gemeinsam mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen legt die Deutsche Wildtier Stiftung auch einen Wildbienenlehrpfad an, damit die Besucher im Englischen Garten über die fliegenden Parkbesucher informiert sind.

Nicht nur im Englischen Garten, auch auf den Flächen des Neuen Südfriedhofs werden die Wildbienen auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern eine neue Blühwiese aus regionalem Saatgut vorfinden.

Keine Angst vor Stichen

Wer sich im Englischen Garten vergnügt, muss keine Angst vor einem Bienenstich haben: Fast alle Wildbienenarten sind friedlich. "Gerade die Parkanlagen in unseren Großstädten eignen sich für den Wildbienenschutz", so Böhm. "Sie bieten bedrohten Insekten vielfältige Strukturen mit einer Vielzahl von Pflanzen zum Sammeln von Nektar und Pollen an."

Das Wildbienenmonitoring der Deutschen Wildtier Stiftung im Englischen Garten wird vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der Glücksspirale gefördert.


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