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Auf schlafende Igel achten!

Gefahr durch Motorsensen und Mähroboter

Leider ist das kleine Igelchen an seinen Verletzungen gestorben. (Bild: Tierheim München)

Einen schwer verletzten Igel brachte ein städtischer Mitarbeiter kürzlich in die Wildtierstation des Münchner Tierheims. Der Mann hatte das Tierchen bei der Beseitigung eines Laubhaufens mit dem Werkzeug erwischt hat. Die Tierärzte im Haus versuchten noch, dem Igelmädchen zu helfen, doch es war nicht mehr zu retten.

Kontrolle vor dem Rückschnitt

Grund für diese nicht selten vorkommenden Verletzungen ist der Einsatz von schwerem Gerät, wie Motorsensen, mit denen zwischen Oktober und Februar Hecken und Sträucher geschnitten werden. Nur in diesen Monaten ist der Rückschnitt erlaubt, gerade in dieser Zeit halten aber die Igel in den Laubhaufen unter den Hecken ihren Winterschlaf. Nicht nur die Motorsensen und das plötzliche Entfernen der Laubhaufen sind für die kleinen Säugetiere eine Gefahr, auch die in privaten Gärten vermehrt zum Einsatz kommenden Mähroboter können zu schweren Verletzungen bei Igeln führen.

Der Tierschutzverein München bittet deshalb alle Gartenbesitzer, die auf den Gebrauch dieser Geräte nicht verzichten möchten, zumindest Hecken und Büsche vor dem Einsatz immer auf schlafende Igel kontrollieren. Besser sei es aber, gleich zum Rechen zu greifen und Laubhaufen als Unterschlupf für Insekten und Igel über den Winter liegenzulassen.

Über 1200 Igel seit August

Im März oder April, wenn die Igel aus ihrem Winterschlaf erwachen, ist noch genug Zeit, den Garten frühlingsfrisch zu machen. Wer Laub- und Heckenabfälle aber dennoch früher entsorgen will, sollte sich vergewissern, dass sich keine Igel darin niedergelassen haben.

Knapp über 1.200 Igel hat die Wildtierstation des Tierheims seit August schon versorgt und glücklicherweise auch retten können. Die Tierschutzeinrichtung rechnet jedoch damit, dass die Zahl der Igel, die pro Jahr versorgt werden müssen, "dieses Jahr die 2.000-er Marke knackt".

Deshalb der Appell an alle Gartenbesitzer: "Bitte bleibt bei der Gartenarbeit wachsam, damit solches Tierleid verhindert werden kann."

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