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Auf Augenhöhe reden

„Kennst mi?“ - CSU lud zum Bürgergespräch in neuem Format ein

Im Gespräch mit Kristina Frank (Kommunalreferentin) will Marius Baumann mehr über das Prinzip der Kommunalwahlen erfahren. (Bild: kö)

Einen Bürgerdialog in neuem Format bot jüngst die CSU den Münchnern an. „Frisch und unkonventionell“ loben jene das Konzept, die der Plakattitel „Kennst mi?“ zur Veranstaltung gelockt hatte. Weder Podiumsdiskussionen noch langen Reden standen auf dem Programm – stattdessen Gespräche auf Augenhöhe. Das Besondere: CUS-Politiker verschiedener Ebenen waren da, darunter Kommunalreferentin Kristina Frank ebenso wie Landtagsabgeordneter Josef Schmid und etliche Stadträte. Den passenden Rahmen für das neue Gesprächs-Format bot der jüngst eröffnete Edeka im Geschäftshaus an der Fürstenrieder Straße 21. Die Betreiber Katharina und Robin Grosjean stellten den Cafe-Bereich in der ersten Etage zur Verfügung, der sich als geeignete Lokation auch für künftige Veranstaltungen hervortat.

Unters Volk gemischt

Den Anstoß dazu, eine mal anders geartete Bürgerveranstaltung zu wagen, gab Stadträtin Alexandra Gaßmann. „Probieren wir mal was Neues aus. Kommen Sie mit uns ins Gespräch, anstatt dass wir Sie lange zulabern“, eröffnete Gaßmann den Abend. An verschiedenen Bistrotischen verteilt, „unters Volk gemischt“ waren unter anderem Josef Schmid (Mitglied des Landtags), Stephan Pilsinger (Mitglied des Bundestags), Barbara Kuhn (Bezirksrätin), aus dem Stadtrat Johann Sauerer, Heike Kainz und Frieder Vogelsgesang sowie Kollegen von der Jungen Union und den Bezirksausschüssen. Drei bis fünf kurze Sätze zur Vorstellung gestand Alexandra Gaßmann ihren Parteikollegen zu, danach galt es noch eine kurze Scherzfrage zu beantworten – wenig politisch, dafür zeigten sich aber auch die Hochrangigen persönlich und nahbar. So erfuhr man etwa, dass Kommunalreferentin Kristina Frank – wäre sie der Streiche spielende Pumuckl – dem amtierenden Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein paar zusätzliche Akten auf den Tisch schummeln würde. Wen sollte es wundern, ist sie doch die CSU-Kandidatin für die nächste Bürgermeister-Wahl. Seit 2018 ist die 37-jährige Juristin Kommunalreferentin. Was aber verbirgt sich hinter diesem sperrigen Begriff?

Was ist eine Kommunalreferentin?

„Wem ein besserer Name einfällt, kann ihn gern vorschlagen“, lautete die Aufforderung an die Bürger. Denn was eine Kommunalreferentin eigentlich macht, wissen die wenigsten. Neben dem Themenbereich Immobilien gehören der Abfallwirtschaftsbetrieb, die Markthallen oder die Forstverwaltung zum Ressort. Im persönlichen Dialog wendet sich Renate Stöckle daher an Kristina Frank und erzählt ihr, wie wichtig die Baumschule für die Laimer ist. Nachdem verlautet wurde, dass das Areal bebaut werden könnte, sind einige Laimer in Sorge um die städtische Grünanlage: „Die Baumschule muss belassen werden“, setzt sich Renate Stöckle ein. Kristina Frank erklärt, dass ein Antrag für eine Machbarkeitsstudie gestellt sei, was sie für „eine gute Idee“ halte. Danach muss man sehen.

Wie funktionieren Kommunalwahlen?

Der 25-jährige Marius Baumann fragt Kristina Frank nach dem Prinzip der Kommunalwahlen: „Wen kann man da eigentlich wählen und wie funktioniert die Wahl?“ Kristina Frank nimmt sich Zeit, erklärt. Und gesteht zu: „Es stimmt, dass die Kommunalwahlen gar nicht so leicht verständlich sind.“ Auf die Frage hin, ob sie bereit wäre in einem U-Tube-Video das Prozedere zu erklären, willigt sie sofort ein und will mit Marius Baumann in Kürze einen Termin vereinbaren.

Stadtrat ein Ehrenamt?

Neues erfuhr Elene Nettelbeck darüber, wie Stadtratspolitik geht. „Ich wusste gar nicht, dass das ein Ehrenamt ist.“ Im Gespräch mit Stadträtin Alexandra Gaßmann hörte sie, wer im Rathaus ehrenamtliches Mitglied ist und wie die 80 Sitze besetzt werden.

„So macht man Politik erlebbar und greifbar“, schwärmt Kristina Frank über die gelungene Veranstaltung. Und das Lob bleibt nicht einseitig. Ein Format, das man wiederholen kann – finden auch die Bürger.


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