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Aubing ist sicher

Polizei stellt Kriminalstatistik vor

Peter Löffelmann, Leiter der PI 45, stellte den Sicherheitsreport in der neuen Uniform vor. (Bild: pst)

„Die Polizei ist blau“, erklärte der Leiter der Polizeiinspektion 45. Dabei spielte Peter Löffelmann nicht auf einen übermäßigen Alkoholkonsum der Beamten an. „Blau“ ist die neue Uniform, die allmählich die gewohnten beige-grünen Anzüge der Polizisten ablöst. Löffelmann präsentierte den neuen Schick der Polizei als er den Sicherheitsreport für den Stadtbezirk 22 vorstellte. Er zog ein positives Resümee. „1541 gemeldete Straftaten führten zu einem unverhofften Rückgang um 13,5 Prozent.“ Dabei konnten 64,2 Prozent aller Straftaten aufgeklärt werden. In Aubing ist es 2017 noch sicherer geworden. Während die Einwohnerzahl um 1,5 Prozent angestiegen ist, reduzierten sich die Straftaten pro 100.000 Einwohner um 17 Prozent, doch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sei häufig ein anderes, so Löffelmann. Das liege an der Straßenkriminalität, die von den Bürgern besonders wahrgenommen werde. 348 Straftaten wurden in diesem Zusammenhang gemeldet. Das sind 36 weniger als im Vorjahr. Das einzige Kapitalverbrechen, ein versuchter Totschlag, ereignete sich, als ein Streit in einer Kfz-Werkstatt mit einer Stichverletzung endete. Sieben Raubüberfälle gab es (Vorjahr: neun). Relativ gleichgeblieben ist die Anzahl der gefährlichen Körperverletzungen mit 61 (57). 146 Anzeigen wegen einfacher Körperverletzungen zählte Löffelmann im vergangenen Jahr (-16). Ein Viertel davon ereignete sich zuhause. „In einem Fall waren es zehn Euro Haushaltsgeld, die einen Ehemann ausrasten ließen“, bedauerte der Dienststellenleiter.

Wohnungen sichern

Zwar seien die Diebstahldelikte um 20 Prozent zurückgegangen, befinden sich mit 526 (-134) jedoch auf hohem Niveau. 37-mal wurde in Wohnungen eingebrochen. Allerdings gelangten bei rund jedem vierten Wohnungseinbruch die Täter nicht ins Objekt, da die Wohnungen zu gut gesichert waren. Löffelmann appellierte an die Bürger Geld in die Sicherung der Türen und Fenster zu investieren – „dann leben sie unbeschwerter“.

Vier Luxusautos wurden gestohlen, mit 121 gemeldeten Fahrraddiebstählen bleibt der Stadtbezirk trotz der sieben S-Bahnhöfe „einer der am wenigsten belasteten Münchner Bezirke“, lobte Löffelmann. Dafür wurde mehr aus Kellerräumen, Garagen oder Vorgärten geklaut. Hier liege die Aufklärungsquote lediglich bei zehn Prozent. „Im Westkreuz gelang uns aber die Festnahme von zwei professionellen Fahrraddieben. Sie wurden beobachtet, wie sie gerade mehrere hochwertige Fahrräder in einen Kleintransporter verstauten.“

63-mal hätten sich falsche Polizisten bei Bürgern gemeldet. Sie können sogar die Anrufnummer so manipulieren, dass die „110“ auf dem Display erscheine. Zwei Betrüger waren erfolgreich. Die Bürger reichten ihnen Geld und Wertgegenstände zur „sicheren Aufbewahrung“ aus.

Mit 150 Sachen durch das Wohngebiet

Rauschgiftdelikte sind im vergangenen Jahr um 17 auf 87 gesunken. Leider hatte es aber vier Drogentote gegeben. 4,5 Kilo Marihuana zog die Polizei ein. „Härtere Drogen waren die Ausnahme.“

2663 Verkehrsunfälle nahmen die Polizeibeamten auf. Getötet wurde in Aubing dabei niemand. Dafür sorgten drei Dachse beim Überqueren der Mühlanger Straße für einen Unfall, bei dem ein Dachs getötet und eine Person verletzt wurde. 719 Verkehrsteilnehmer begingen Fahrerflucht. 30 Prozent konnten aufgeklärt werden. Raserei sei eine der Hauptunfallursachen, betonte Löffelmann. Ein junger Mann sei beispielsweise statt erlaubten 50 km/h mit Tempo 150 durch den Purpurweidenweg geheizt. „Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.“ In einigen Monaten wird die Polizei noch näher an den Aubinger Bürgern sein. Der Umzug in das neue Gebäude im Westkreuz stehe bevor.


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