Viele Menschen schreiben dem Begriff „Amateur“ die wenig schmeichelhafte Bedeutung „unprofessionell“ zu. Dabei zeigt bereits die Etymologie, dass dies völlig falsch ist. Der Ursprung des Wortes liegt nämlich im Lateinischen: „Amator“ bedeutet „Liebhaber“. Mit dem Begriff „Amateur“ ist also eine Person gemeint, die eine Tätigkeit aus Liebe zu der Sache ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen oder Geld für seine Leistung zu erhalten.
Dass der Begriff wenig über die Sachkenntnis von Amateuren aussagt, verdeutlicht immer wieder der Fußball in den unteren Ligen. „Es wird unterschätzt, welch hochkarätigen, technisch versierten Fußball man durchaus auch von den Amateuren zu sehen bekommt“, betonte auch Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), auf dem Münchner Kreistag. Um die Öffentlichkeit hiervon zu überzeugen, hat sich der Verband vor einigen Jahren etwas Herausragendes einfallen lassen: BFV.TV.
„Als BFV wollen wir modern und ‘in’ sein und die Jugend von heute in ihrer digitalen Welt ansprechen“, erklärte Dr. Rainer Koch den Münchner Wochenanzeigern die Hintergründe und Ziele der Plattform. „Genau das machen wir mit BFV.TV. Statt uns über mangelnde TV-Präsenz des Amateurfußballs zu beschweren, ist der Bayerische Fußball-Verband seinen eigenen Weg gegangen.“
Seit Oktober 2008 haben die Amateurfußballer in Bayern unter www.bfv.tv ihr eigenes Videoportal, das jeder durch das kostenfreie Hochladen von eigenen Videos und Beiträgen aktiv mitgestalten kann. Heutiges Flagschiff des Mitmach-Portals ist „BFV.TV - Das Bayerische Fußballmagazin“ – die deutschlandweit erste Online-Sportschau für den Amateurfußball. Im Juli 2011 online gegangen, gibt die Sendung den Amateurspitzenklubs in Bayern einen eigenen Stellenwert. Das Fußballmagazin zeigt sonntags ab 20 Uhr „Alle Spiele, alle Tore“ der Regionalliga Bayern sowie bei „Bayernliga Pur“ die Höhepunkte aus den Bayernligen Nord und Süd. Interviews,
weitere Spiel- und Hintergrundberichte sowie Videos von BFV-Events aus ganz Bayern runden das Angebot ab – natürlich ebenfalls kostenfrei. In Kooperation mit dem Bayerischen Fernsehen wird zudem der „Bayern-Treffer des Monats“ gekürt, wofür sich jeder durch das Hochladen seines Traumtores bewerben kann. Mehrfach schafften Bayerns schönste Amateurtore sogar schon den Sprung in die Auswahl zum „ARD Tor des Monats“.
„Alle Sendungen sind auch über die kostenlose BFV-App auf dem Smartphone jederzeit abrufbar“, so Koch, der stolz auf diese erfolgreiche Plattform für Bayerns Nicht-Profi-Kicker ist: „Das ist konkrete Imagearbeit für den Amateurfußball, der in meinen Augen nie genug Aufmerksamkeit erfahren kann.“
„Über eine Millionen Menschen sind alleine in Bayern bei 14.000 Spielen an jedem Wochenende als Spieler, Trainer, Vereinsmitarbeiter oder Zuschauer auf den Fußballplätzen unterwegs“, fasst Thomas Müther, Pressesprecher des BFV, zusammen. Aber wie viele davon nutzen die Online-Plattform? „Monatlich hat
BFV.TV insgesamt ca. 80.000 Klicks. Allein das Fußballmagazin wird pro Sendung bis zu 30.000 Mal aufgerufen.“
Insgesamt 53 Sendungen mit über 31 Stunden Amateurfußball wurden in der Saison 2012/2013 produziert. Der Informationsgehalt sowie die Akzeptanz der Online-Plattform durch die vielen Nutzer spiegelt sich auch in den Auszeichnungen wider: „Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat 'BFV.TV – Das Bayerische Fußballmagazin' mit dem Bayerischen Sportpreis 2013 in der Kategorie 'Innovation im Sport' geehrt. Das Fußball-Fachmagazin ‘11Freunde’ wählte 'BFV.TV' im September 2012 zur Sendung des Monats’“, so
Dr. Rainer Koch.
Auch über die Initiative „Fairplay München“ und ihre Ziele gibt es auf BFV.TV einen Beitrag. Dieser kann unter http://www.bfv.de/cms/seiten/index.html?player=true abgerufen werden.