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"Angst vor dem Sterben nehmen"

Stephan Pilsinger zur Palliativmedizin

Stephan Pilsinger (CSU), Bundestagskandidat München West/ Mitte. (Bild: pi)

Stephan Pilsinger von der CSU ist im Bundestagswahlkampf 2017 Kandidat für München West/Mitte. Der 29-jährige Arzt will sich um die Gesundheits- und Pflegepolitik kümmern, auch um bessere Palliativmedizin und Hospizversorgung:

Wert des Lebens

Als Arzt durfte ich bereits mehrere Menschen in ihren letzten Lebenstagen begleiten. Diese Tätigkeit hat mich tief bewegt und viel über den Wert des Lebens lernen lassen. Die meisten Menschen wünschen sich, zu Hause sterben zu dürfen – trotzdem verbringen zwei Drittel der Menschen ihre letzten Tage in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Ein Ausbau des Hospizangebots ist deshalb ein wichtiger Punkt. Ich möchte mich für eine gezielte Weiterentwicklung der Palliativ- und Hospizversorgung stark machen. Wichtige Stichwörter sind hier: solide Weiterbildungsangebote für Pflegefachkräfte, möglichst einheitliche Vorgaben für die Qualifizierung und Finanzierung der Palliativversorgung, sinnvolle Regelungen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringer und Anreize für den Ausbau des Leistungsangebots.

Ausbau des Hospizangebots

Positiv ist: Die letzten Jahre haben bereits große Fortschritte beim Aufbau spezialisierter ambulanter Palliativversorgung und der Stärkung ambulanter Hospizdienste gebracht: Der Deutsche Bundestag hat das Gesetz dazu, das unter anderem die Palliativversorgung zum Bestandteil der Regelversorgung gemacht hat, im Rahmen der großen Debatte über die Sterbebeihilfe beschlossen, in der gleichzeitig die kommerzielle oder geschäftsmäßige Sterbehilfe verboten wurde. Das war ein wichtiges Symbol. Wir sollten keinen "Tod auf Rezept" einführen, sondern den Menschen die Angst vor dem Sterben nehmen.

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