"Als Schiedsrichter lernt man fürs Leben"
Kurzinterview mit Dr. Walther Michl
Dr. Walther Michl ist neuer Obmann der Schiedsrichter-Gruppe München Süd. Den 29-Jährigen unterstützt ein junges Team, das sich für die Initiative "Fairplay München" weiterhin tatkräftig engagieren und besondere Aufmerksamkeit auf die nachhaltige Ausbildung von Schiedsrichternachwuchs legen möchte. In einem kurzen Interview erklärte Michl, wie dies geschehen soll und was junge Menschen durch das Schiedsrichtertum lernen können.
Herr Michl, wie sieht das Konzept der Schiedsrichter-Gruppe München Süd für die Nachwuchsarbeit aus?
"Mir ist vor allem wichtig, Neulinge langfristig zu begeistern und als Schiedsrichter zu behalten. Mit unserem Paten-System möchte ich neuen Schiedsrichtern ab dem ersten Spiel erfahrene Begleiter zur Seite stellen, die in erster Linie beratend tätig sein sollen. Unsere Neulinge wurden bislang ohne jede praktische Erfahrung auf die Plätze gesetzt und waren der teilweise unsachlichen Kritik von Vereinsoffiziellen, Trainern oder Eltern ausgesetzt. Und dafür setzen wir unsere Betreuer ein, die in erster Linie dafür sorgen sollen, dass sich unerfahrene Schiedsrichter sicherer fühlen können."
Geht hier die Kritik also an die Vereine?
"Ja und nein. Emotionen wird und soll es beim Fußball immer geben. Aber leider gehen diese teilweise etwas zu weit. Allerdings greift hier die Aktion „Fairplay München“. Hier wird eine ausgezeichnete Basisarbeit geleistet, die schon jetzt merklich spürbar ist. Wir sehen uns als Teil dieses Apparates und wollen unseren Beitrag dazu leisten. In erster Linie ist es auch unser Auftrag, geeignete Schiedsrichter auszubilden. Daher unsere Betreuer, die junge Schiedsrichter weiterbringen sollen."
Was ist macht es interessant, Schiedsrichter zu werden?
"Der Job des Schiedsrichters ist anspruchsvoll. Als Schiedsrichter ist man verantwortlich für die Spielleitung und lernt dabei sozusagen fürs Leben. Es gibt keine bessere Schule für das eigene Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, als Schiedsrichter zu werden. Und nebenbei gibt es auch einige Vorzüge. So haben Schiedsrichter zum Beispiel freien Eintritt bei Bundesliga-Spielen. Ich habe es zu keiner Sekunde bereut, Schiedsrichter zu werden, und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden."
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