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"Alleine schaffen wir das nicht!“

Die Coronakrise bedroht die Existenz der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München!

Stiftungsgründerin Christine Bronner appelliert: „Bitte helfen Sie uns zu helfen, damit wir alle unsere wichtige Arbeit fortführen können!“ (Bild: AKM)

Die Coronakrise belastet auch die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM). Da viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten und die Spenden aufgrund der allgemeinen Unsicherheit zurückgehen, wendet sich Christine Bronner, Stifterin und Geschäftsführender Vorstand, mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit: „Die Coronakrise bedroht die Existenz der Stiftung AKM. Wir sind dringend auf Spenden angewiesen, um unsere Familien weiterhin versorgen zu können.“

Teil der Rettungskette

Gerade in diesen Zeiten kommt den ambulanten Diensten eine besonders große Bedeutung zu, da durch die Versorgung zu Hause Kliniken und damit das gesamte Gesundheitssystem entlastet werden. Christine Bronner sagt: „Wir wollen und müssen unsere Familien weiterhin betreuen. Wir sind ein Teil der ambulanten Versorgung und auch der Rettungskette. Durch die Betreuung der Familien zu Hause entlasten wir sämtliche stationäre Einrichtungen. Wir verhindern Klinikaufenthalte und somit die Bindung von Kapazitäten in Kliniken, die aktuell nicht im benötigten Maß vorhanden sind bzw. anderweitig eingesetzt werden müssen.“

Sie gehören zur Hochrisikogruppe

Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankten Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen sowie mit schwerstkranken Eltern gehören aktuell zur Hochrisikogruppe in Deutschland und sind dadurch besonders durch das Coronavirus gefährdet. Sie müssen mehr denn je professionell ambulant zu Hause versorgt werden. „Eine Versorgung in der Klinik durch Wegbrechen der ambulanten Strukturen wäre aufgrund der Krankheitsbilder mit schwerwiegenden bzw. tödlichen Folgen verbunden. Wir müssen deshalb alles dafür tun, dass wir unsere hochqualifizierten hauptamtlichen Mitarbeiter weiterhin durch die Stiftung finanzieren können“, erklärt Christine Bronner und fügt hinzu: „Alleine schaffen wir das nicht, wir sind hier auf Unterstützung angewiesen.“

Kampagne „Wir wollen weiterleben!“ gestartet

Die Arbeit der Stiftung AKM wird nur zu einem geringen Teil von den Krankenkassen gefördert, der Dienst finanziert sich zu über 70 Prozent aus Spendengeldern. „Schon jetzt sind einige für uns sehr wichtige Veranstaltungen aus gutem Grund abgesagt worden, mit deren Spendeneinnahmen wir jedoch fest gerechnet haben. Da noch weitere Absagen hinzukommen werden, müssen wir auf anderen Wegen Spenden einnehmen“, erklärt Christine Bronner. Deshalb hat die Stiftung eine spezielle Kampagne mit dem Titel „Wir wollen weiterleben!“ gestartet, mit denen sie sich an Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen wendet. „Nur wenn wir als Stiftung weiterleben, können wir an der Seite unserer Familien bleiben.“

400 Familien werden betreut

Die Stiftung AKM betreut aktuell bayernweit rund 400 Familien. Die hauptamtlichen Mitarbeiter aus dem operativen Bereich stehen in einem engen Austausch mit den Familien, wobei auf persönliche Kontakte soweit wie möglich verzichtet wird. So weisen die Mitarbeiterinnen aus der sozialmedizinischen Nachsorge die betroffenen Familien z.B. in Form von Video-Telefonaten in den pflegerischen Umgang mit dem erkrankten Kind ein. Selbstverständlich fahren die Mitarbeiter bei Bedarf auch weiterhin unter strengster Einhaltung aller Corona-Hygieneregeln nach Vorgaben des Robert Koch-Instituts zu den Familien. Auch der Kriseninterventionsdienst RUF24 steht weiterhin unter der Rufnummer 0157 733 11110 rund um die Uhr zur Verfügung. Unter dieser Krisenhotline können sich alle Familien melden, in denen ein Kind, Jugendlicher, junger Erwachsener oder Elternteil entweder bereits chronisch oder lebensbedrohlich erkrankt ist oder, aktuell z.B. durch das Coronavirus, in Lebensgefahr gerät.

Finanzielle Unterstützung wird benötigt

Für die Betreuung zu Hause und – soweit möglich – in den Kliniken darf die Stiftung AKM derzeit aufgrund der aktuellen Situation mit Kontaktreduktion und Ausgangsbeschränkung in den Familien und in der Krisenintervention nur Hauptamtliche einsetzen. „Dies ist wichtig und sehr sinnvoll, um die Infektionsgefahr und die Weiterverbreitung des Virus zu minimieren. Es fordert uns jedoch finanziell als Stiftung noch mehr und daher benötigen wir mehr denn je jede finanzielle Unterstützung, denn mehr staatliche Finanzierung gibt es aktuell leider nicht“, sagt Christine Bronner.

An der Seite der Betroffenen bleiben

„Wir müssen gerade jetzt in dieser Krisenzeit eng an der Seite der Betroffenen bleiben und alles tun, dass sie zu Hause bleiben können. Nur durch die Arbeit von ambulanten Organisationen wie unserer Stiftung kollabieren weder die Familien noch die gesamte ambulante Versorgung und somit laufen auch die Kliniken nicht mit zusätzlichen Intensivpatienten über“, erklärt Christine Bronner und appelliert: „Bitte helfen Sie uns zu helfen, damit wir alle unsere wichtige Arbeit weiter fortführen können!“

Über Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM)

Seit 2004 betreut die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) Familien mit unheilbarkranken und
lebensbedrohlich schwersterkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen in München und ganz Bayern. Dabei wird das Team aus hauptamtlichen Ärzten, Psychologen,
Krankenschwestern, Heilpädagogen, Therapeuten und Sozialarbeitern von über 300 Ehrenamtlichen in den
Bereichen Familienbegleitung, Krisenintervention und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Ziel soll es sein, den
Familien in dieser schwierigen Zeit eine feste Stütze zu sein und Momente der Sicherheit, Geborgenheit und
Normalität zu schenken.


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