Adoptieren statt kaufen!

Wer im neuen Jahr auf der Suche nach einem tierischen Begleiter fürs Leben ist, sollte sich im Münchner Tierheim umsehen. "Bei uns warten rund 800 Tiere auf ein neues, liebevolles Zuhause. Sie alle haben eine zweite Chance verdient und sollten gerade von Tierfreunden dem Kauf von einem Züchter oder einer Zoohandlung vorgezogen werden", sagt Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Wie aber läuft eine Tieradoption im Münchner TIerheim ab, was sollte man zuvor wissen, worauf achten und was mitbringen?

"Ein Tier ist keine Sache!"

Die Besuchs- und Vermittlungszeiten des Münchner Tierheims sind Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 13 bis 16 Uhr. "Während dieser Zeit kann jeder einfach vorbeikommen und sich unsere Tiere ansehen. Bei einem persönlichen Besuch geben unsere Pfleger gerne Auskunft und stehen bei der Auswahl des passenden Weggefährten beratend zur Seite", so Brettmeister. "Wer sich zuvor über unsere Tiere informieren oder einen Termin außerhalb der Besuchszeiten vereinbaren möchte, kann dies auch unter der Telefonnummer (089) 921000-0 tun."

Fällt die Entscheidung für eine Adoption, so wird anschließend in einem persönlichen Gespräch geklärt, ob das Tier für seinen neuen Besitzer geeignet ist. "Die Person, die das Tier bei sich aufnimmt, muss persönlich anwesend sein, damit wir uns vergewissern können, dass das Tier auch wirklich gewollt ist, sich mit seinem neuen Menschen gut versteht und bei ihm ein liebevolles Zuhause findet", erklärt Brettmeister. Ist dies der Fall, wird ein Abgabevertrag mit Selbstauskunft des neuen Herrchens bzw. Frauchens abgeschlossen und eine Schutzgebühr (bar oder EC) bezahlt. "Diese Gebühr deckt einen kleinen Teil der entstandenen Pflegekosten und hilft dem Tierheim, den jährlich 8000 Tieren eine gute Betreuung und Versorgung zu gewährleisten. Katzen, Kaninchen und Kleintiere werden beispielsweise bei uns kastriert, sobald sie alt genug sind – das ist bereits in der Gebühr enthalten, auch wenn diese insgesamt wesentlich geringer ausfällt, als die Kosten einer Kastration beim Tierarzt. In erster Linie dient dieser finanzielle Aspekt aber dem Schutz des Tieres und soll eine unüberlegte wie leichtfertige Anschaffung verhindern", sagt Judith Brettmeister und betont: "Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert! Die Höhe des Betrags ist in keinster Weise eine Festsetzung des materiellen Wertes eines Tieres! Ein Tier ist keine Sache, die monetär zu erwerben ist."

Austattung und Nachkontrolle

Mitzubringen sind in jedem Fall ein gültiger Personalausweis und bei der Adoption eines Hundes die Einverständniserklärung des Vermieters, denn "falls dieser den Hund nicht duldet, muss das Tier wieder zurück zu uns ins Tierheim. Diesen Stress wollen wir dem Vierbeiner auf jeden Fall ersparen." Sind die oben aufgeführten Schritte erledigt, kann der neue Wegbegleiter bereits mit nach Hause genommen werden. "Dazu sollte möglichst ein Halsband, eine Leine oder Geschirr bzw. bei Kleintieren eine Transportbox mitgebracht werden." Ausnahmen mache man jedoch bei schwierigen Hunden: "Hier empfehlen wir zunächst ein paar Spaziergänge zum Kennenlernen oder die zuvorige Zusammenarbeit mit unserem Hundetrainer."

Um die Gewissheit zu haben, dass das Tier bei seinem neuen Menschen gut aufgehoben ist und sich entsprechend eingelebt hat, wird innerhalb der nächsten drei Monate nach der Adoption eine unangekündigte Nachkontrolle durchgeführt. "Bei dieser Gelegenheit können natürlich auch entstandene Fragen der Neubesitzer geklärt werden. Uns ist immer wichtig, dass die Menschen, die unseren Tierheim-Tieren eine zweite Chance geben, wissen, dass wir ihnen jederzeit unterstützend zur Seite stehen und auch bei eventuellen Problemen gerne helfen!", schließt Brettmeister.