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2,7 Millionen, damit's Licht brennt

Beleuchtung im Brudermühltunnel muss erneuert werden

Mit 100.000 Fahrzeugen pro Tag ist der Brudermühltunnel eine der wichtigsten Verkehrsadern im Münchner Süden. Doch die Beleuchtung des im Jahr 1988 eröffneten Tiefbauwerks muss dem Baureferat zufolge dringend instand gesetzt werden. „Die Lebensdauer der Leuchten ist endgültig erschöpft", erklärte Baureferentin Rosemarie Hingerl Anfang Februar im Bauausschuss des Stadtrates.

In diesem Oktober will man die rund 2000 Leuchten im Brudermühltunnel durch neue austauschen und gleichzeitig die sechs Kilometer langen Stromkabel erneuern. Auch die Aufhängungen, an denen die Leuchten befestigt sind, weisen nach Angaben des Baureferates „erhebliche Korrosionsschäden" auf. „Der verkehrssichere Zustand kann derzeit nur noch mit erheblichen zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen gewährleistet werden", musste die Baureferentin feststellen. Auf ihren Vorschlag hin beschloss der Bauausschuss des Stadtrates nun, die Beleuchtung im Brudermühltunnel komplett zu erneuern. Das wird 2,7 Millionen Euro kosten. Die Arbeiten sollen im Oktober beginnen und werden etwa zwei Monate dauern. Der Austausch findet jeweils in sechs Nächten pro Woche (Montag bis Freitag) statt. Dazu ist die Sperrung einzelner Tunnelröhren notwendig, und zwar in der Zeit von 23 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Die nächtlichen Sperrungen seien in ihren Auswirkungen auf den Verkehr vertretbar. Tagsüber „steht jeweils ein voll funktionsfähiger Tunnel zur Verfügung", verspricht man im Baureferat.

Kein Luxus

Zur gleichen Zeit müssen die Autofahrer auch mit Behinderungen im Altstadtringtunnel rechnen. Dort müssen ebenfalls alle Leuchten – knapp 1000 – durch neue ersetzt sowie deren Aufhängung und die Stromkabel erneuert werden. Feuchtigkeit und Salz haben dort dem Baureferat zufolge sogar noch stärkere Korrosionsschäden bewirkt als im Brudermühltunnel. Der Altstadtringtunnel ist aber auch schon um einiges älter, er wurde im Jahr 1972 zu den Olympischen Sommerspielen in München eröffnet. Die Arbeiten werden vier Monate dauern und ebenfalls nachts erfolgen. Dazu wird man einzelne Fahrstreifen in den Nachtstunden sperren – und nicht eine komplette Tunnelröhre wie im Brudermühltunnel. Die Erneuerung der Beleuchtung samt Aufhängung und Kabel im Altstadtringtunnel ist mit Kosten von 3,6 Millionen Euro veranschlagt.

In beiden Tiefbauwerken – Altstadtringtunnel und Brudermühltunnel – handele es sich „um gewaltige Längen und Mengen" an Leuchten und Stromkabeln. Zugleich werde in beiden Tunnels die vorhandene Schalt- und Regelungstechnik an die neue Beleuchtung angepasst, resümierte die Baureferentin im Rathaus. Sie stellte auf Nachfrage von Stadtrat Dr. Georg Kronawitter (CSU) folgendes klar: Das seien Maßnahmen zur Verkehrssicherheit in den Tunnels – und in keinem Falle Luxussanierungen, betonte Hingerl. Kronawitter (CSU) hatte wissen wollen, ob „das wirklich unabdingbar oder Luxussanierung ist?" Die Baureferentin konterte: „Tunnel und Luxus, das geht nicht zusammen."

Der Bauausschuss des Stadtrates beschloss in der vergangenen Woche ferner die Umgestaltung des Harras. Der Großumbau dieser wichtigen Verkehrsdrehscheibe in den Münchner Süden wird 7,3 Millionen Euro kosten, soll in diesem Frühjahr beginnen und voraussichtlich im Herbst 2012 beendet sein.


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