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15 Euro fürs Gesamtnetz

Stadtschüler fordern günstigere Fahrkartenpreise

Die Schülervertreter beklagen die hohen Kosten für ihren Schulweg. (Bild: SSV)

Die neuen MVV-Tarife, die seit Sonntag gelten, schaffen weiterhin keine Verbesserung der Situation für Schüler und Auszubildende. Das beklagt die Stadtschülerinnenvertretung (SSV) und protestiert mit einer kreativen Aktion für günstigere Preise für Schüler und Auszubildende.

"Tür für Schüler unbenutzbar", prangt es von den Flugblättern an den S-Bahn-Türen. Die Anspielung auf das "Tür defekt"-Schild der MVV kritisiert, dass Schüler aufgrund der hohen Kosten, die ohne ein geregeltes Einkommen getragen werden müssen, die öffentlichen Verkehrsmittel oft nicht nutzen können. Die SSV München fordert daher eine Monatskarte für das Gesamtnetz für 15 Euro für alle Schüler.

Schüler zahlen mehr als BMW-Mitarbeiter

Während Studenten die Vergünstigungen des Semestertickets genießen und Mitarbeiter von BMW dank des Jobtickets zum Teil geringere Tarife bezahlen als die Schüler, bleiben die jungen Menschen nach wie vor auf der Strecke, kritisiert die SSV.

Die Schülervertreterin Hannah Imhoff (19) zahlt allein für ihren Schulweg 57,50 Euro im Monat. Hier werden Schüler sozusagen doppelt bestraft, meint sie: einerseits durch den langen Schulweg, andererseits durch die hohen Fahrtkosten. Soziale Aktivitäten wie der abendliche Kinobesuch oder der Weg zum Sportverein sind dabei noch gar nicht inbegriffen: „Bei mir sind es grundsätzlich die zweimal wöchentlichen Sitzungen, die Seminare und die unterschiedlichen Aktionen", erklärt die SSV-Vertreterin, "hätte ich nicht die Ressourcen, mir für noch mehr Geld eine Zusatzfahrkarte zu leisten, hätte ich auch keine Möglichkeit, mein ehrenamtliches Engagement auszuführen!“

Komplizierte Regelungen

Aktuell gibt es nur bis zur 10. Klasse einen kostenlosen Schulweg, auch hier gelten viele, zum Teil komplizierte Bedingungen: Unter anderem die Anzahl der Geschwister oder die Entfernung des Wohnorts zur Schule spielen hierbei eine Rolle, so die SSV. "Die Stadt muss jetzt die Weichen für eine Verbesserung stellen", fordern die Schüler, "oder der Zug ist für Schüler in Zukunft abgefahren!"


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