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Freitag, 03.08.2018, 09:24 Uhr  · mka         
           

"Zur Kreativität gehört Leerlauf"

Lassen wir Kindern genug Zeit zum Kindsein?

Lassen wir Kindern genug Zeit zum Kindsein?  (Bild: colourbox.com) Hier klicken für weitere Bilder

Lassen wir Kindern genug Zeit zum Kindsein? (Bild: colourbox.com)

Zeit ist ein sehr relativer Begriff, sie wird auch sehr unterschiedlich empfunden. Eine Stunde kann in einem Augenblick verrinnen oder aber sich unendlich hinziehen. Und doch ist Zeit, neben der Gesundheit, das kostbarste Gut, das wir haben, denn uns ist nur eine gewisse Zeit zwischen Geburt und Tod bemessen. Daher sollten wir verantwortlich mit ihr umgehen – und dazu gehört auch, unseren Kindern genug Zeit zu lassen, Kind zu sein. Aber tun wir das auch? Bereits in der Grundschule herrscht Druck, wenn das Kind, und das ist bei den meisten der Fall, den Wechsel auf das Gymnasium schaffen soll. Viel freie Zeit bleibt dabei nicht, ein "Acht-Stunden-Tag" ist da auch für Kinder schnell erreicht. Aber wo bleibt das Kind? Lassen wir ihm genug Zeit?

"Da bin ich am Zweifeln"

"Manchmal ja und manchmal nein", sagt Professor Volker Mall, Ärztlicher Direktor am Kbo-Kinderzentrum. "Ich war gestern auf einem dreistündigen Sommerkonzert der Schule meiner Kinder, und da hatte ich das Gefühl, man lässt ihnen sehr viel Zeit. Da dürfen die Kinder sich in alle Richtungen entwickeln und da bin ich auch immer wieder beeindruckt davon, was Pädagogen an dieser Stelle leisten." Dennoch ist Mall skeptisch: "Richten wir als Gesellschaft den Fokus ausreichend auf das Thema 'Kindheit'? Da bin ich eher am Zweifeln. Geben wir Pädagogen zum Beispiel genug Ressourcen, um Kinder so kindgerecht zu betreuen und ihnen Zeit zu geben? Schaffen wir es als Eltern, genug Zeit für die Kinder aufzubringen? Da sehe ich viele Fragezeichen und vermisse den klaren Fokus der Gesellschaft auf das Thema Kind."

"Für die Schwächsten zu wenig Zeit"

Julia Fehenberger, Gründerin des Musik-Kunst-Natur Waldkindergartens in Gilching, geht noch weiter: "Ich würde den Blick auf die andere Seite setzen: "Welcher zweite Part in der Gesellschaft ist noch schwach und von dieser fehlenden Zeit und Beachtung betroffen? Das sind die Alten. Die Alten und die Jungen, die schwachen Glieder in der Gesellschaft, erfahren oft zu wenig Zeit, zu wenig Aufwendung in liebevoller Detailarbeit und Sorgsamkeit. Und ich denke, dass ist ein grundsätzliches Problem, dass wir für die Schwächsten gerade zu wenig Zeit aufwenden, obwohl wir über sehr viele Ressourcen verfügen."

Ihre Mit-Gesellschafterin Verena Nieder greift das Thema "Raum" auf: "Mir fällt auf, dass Wohnraum gar nicht mehr so da ist, aber auch der Raum im übertragenen Sinne, der auch kleiner oder doch begrenzt geworden ist. Es ist alles so ein bisschen kategorisiert bei uns, nicht mehr so vermischt, wie das vielleicht mal war und wo dann nebenbei einfach viel passiert ist und man die Zeit hatte, sich um Kinder zu kümmern. Man hatte einfach mehr Raum zum Kindsein."

Johann Schmid (91) ist Rentner. Also Herr über seine Zeit. Auf seine Kindheit angesprochen, sagt er: "Das Wort 'Zeit' hab ich eigentlich überhaupt nicht gekannt. Wir sind sehr selbständig aufgewachsen und wir Kinder haben uns untereinander irgendwie erzogen. Wir sind beispielsweise in eine Schule gegangen, da war die erste bis achte Klasse in einem Raum, da hat der Größte auf die Kleineren aufgepasst. Auch hatten wir kein Auto oder Fahrrad. Aber die Zeit, die wir hatten, die haben wir gut ausgenützt, haben draußen gespielt, selbst erfundene Spiele gespielt. Wir haben auch eine eigene Sprache erfunden, indem wir die Worte einfach rückwärts aussprachen. Es war wirklich eine ganz andere Zeit."

"Wir sind getaktet wie verrückt"

Mit Kindern hat auch Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes zu tun. Sie sagt: "Ich betrachte die Leistungsgesellschaft als Ganzes, als Schule sind wir ja kein isolierter Kokon, wo nichts rein geht und nichts raus geht, sondern ich sage immer: Wir sind so ein bisschen Spiegelbild und manchmal auch Brennglas von all den gesellschaftlichen Wahrnehmungen und das ist, glaube ich, eigentlich der Punkt. Ist es zum Beispiel gut, leistungsmäßig zu singen? Oder leistungsmäßig Fußball zu spielen, wo die Eltern am Spielfeldrand stehen und sich ankeifen, weil die Kinder gerade nicht optimal gespielt haben? Solche Dinge beschäftigen uns Lehrer auch. Es muss alles perfekt sein, es muss schnell sein, es muss alles getaktet sein – wir sind getaktet wie verrückt, in einem 45-Minuten-Takt, der den Kindern nicht gerecht wird, der dem Leben nicht gerecht wird, wir sind in Fächern getaktet. Wir lassen dem Kind und der Idee des Kindes auch keinen Raum. Wenn Kinder Zeit wollen für ein Thema, dann sagen wir: Halt, geht nicht, es gongt gerade und schon geht es weiter.

Unser Verband macht sich gerade dazu Gedanken, wie die Zeit für Bildung kommt und machen uns Gedanken darüber, was Kinder eigentlich bräuchten. Und dabei stellen wir fest: Was Kinder bräuchten, können wir in der Schule ihnen nicht geben, nämlich sehr viel Beziehung, den ganzen Menschen, eine ganzheitliche Erziehung, Zeit, um miteinander zu lernen, um was auszuprobieren und nicht immer um abzuschreiben und womöglich auch noch digitalisiert noch schneller, noch effizienter was reinzuziehen."

"Diktatur der Zeit"

Einer der beiden Künstlerischen Leiter des Tölzer Knabenchors, Clemens Haudum, erinnert sich gerne an früher: "Ich denke oft über die "Diktatur der Zeit" nach. Als ich früher im Hof oder irgendwo spielen war, war die Uhr oder die Uhrzeit eigentlich egal. Das heißt, man hat gewusst, irgendwann, wenn es schon langsam dunkel wird, dann sollte man wieder nach hause kommen. Und die drei oder vier Stunden dazwischen, da war man einfach unterwegs. Und das ist etwas, was ich bei vielen Kindern oder Familien beobachte, dass es diese unbegrenzten Freiräume in unserer Zeit immer weniger gibt, dass eben die Woche und der Tag komplett durchgetaktet sind. Auch bei uns im Chor ist natürlich Druck dahinter, denn bis zu einem gewissen Zeitpunkt muss die Probe stehen, aber die Rückmeldung der Kinder zeigt mir ganz deutlich, wenn man etwas mit Leistung erarbeitet hat, ist die Befriedigung nachher ungleich größer, als wenn man so irgendwie 'halbscharig' drüber geht."

"Die Hierarchie im Kopf der Eltern"

Verena Nieder freut sich über "eine total schöne und bunte Bildungslandschaft, auch im außerschulischen Bereich", was sehr positiv sei. "Es ist nur so, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass in den Köpfen der Eltern eine Hierarchie besteht zwischen Freispiel und Bildung, so nach dem Motto: Freispiel ist ja nix. Das Kind soll lernen, damit es gut für die Gesellschaft vorbereitet und damit gut ausgestattet ist. Aber gerade dieses Freispiel führt durch Ausprobieren und Testen von Dingen dazu, dass ein Kind auch hier etwas lernt. Das Kind ist an sich so ausgestattet, dass es im Grunde genommen durch Lernen nicht überfordert werden kann."

Eigene Beobachtungen bringt auch Andre Bugl ein. Er ist im Management der Volleyball-Bundesliga-Mannschaft in Herrsching tätig: "Ich hab einen kleinen Bruder, der 13 Jahre jünger ist als ich und jetzt gerade in die siebte Klasse geht. Innerhalb dieser letzten 13 Jahre hat es einen brutalen Ruck genau in diese Richtung gegeben, alles strukturieren zu wollen. Der Tag hat aber auch heute, genauso wie vor sechzig oder hundert Jahren, immer noch nur 24 Stunden. Aber jeder versucht, diesen elitären Strukturweg einzuschlagen.

Früher ist der Sohn Schreiner geworden, weil der Vater Schreiner war, und weil er einfach das gelernt hat. Heute sagt der Vater, der Schreiner ist, zu seinem Sohn: 'Bub, lern was Gescheites!' Weil anscheinend der Schreiner nix Gescheites mehr ist, aber das ist ja totaler Quatsch. Bei uns in der Familie war ich der erste, der studiert hat, davor waren alle Handwerker. Ich finde es schlimm, dass alle in Richtung Universität gedrängt werden, und dann dazu gebracht werden, wie Roboter zu funktionieren. Dadurch besteht aber die Gefahr, dass jeder durch einen anderen Roboter ersetzt werden kann, denn Kreativität ist nicht mehr gefragt. Das merke ich heute schon bei meinem Bruder: Kreativität hat gar nicht mehr diesen Platz, den sie früher einmal hatte. Und dadurch wissen die Kids in ihrer Freizeit oft gar nichts mit sich selbst anzufangen."

"Zur Kreativität gehört Leerlauf"

Julia Fehenberg zeigt Alternativen auf: "Wir bei uns bieten ein Nachmittagsprogramm in einem total vollen Stundenplan an, damit wollen wir eine Art 'Zeitoase' innerhalb dieses Nachmittagsprogramms schaffen. So gibt es eine Erfinder-Werkstatt, wo ein Kind nach Herzenslust erfinden darf, was es will. Oder wir gehen in den Garten und schauen, was es da so alles gibt, was da gerade wächst. Ziel: den Kindern nachmittags einen Freiraum anzubieten.

Ebenfalls von eigenen Beobachtungen berichtet Clemens Haudum: "Bei uns gibt es manchmal Probewochen, wo wir wirklich von Montag bis Samstag eine Woche mit etwa sechzig oder siebzig Kindern und sieben oder acht Lehrern proben. Vor zwei Jahren in Südtirol hatten wir auch solch eine Probewoche. Natürlich war klar geregelt, wann eine Probe beginnt und wann sie endet, aber am Nachmittag oder am Abend waren ein paar Stunden frei, in denen die Kinder tun konnten, was sie wollten. Es war faszinierend, zu beobachten, wie am ersten Tag über die Hälfte der Kinder mit ihrer Freizeit überfordert war. Im Laufe der Woche aber hat man beobachten können, wie die Kinder mehr und mehr kreativ wurden und im Wald spielten, eine Steinmauer bauten oder auch nur Fußball spielten. Wir Lehrer waren anwesend und haben signalisiert, wenn jemand Gesprächsbedarf hat, wäre jetzt jemand da. Also sollte man zum einen Freiräume für Kreativität schaffen, andererseits auch die Zeit eines Erwachsenen zur Verfügung stellen. Das sind Dinge, die für die Entwicklung eines Kindes unglaublich wichtig sind. Unsere Gesellschaft ist heute nun einmal so, wie sie ist, aber das sind Hebel, die man ansetzen könnte."

Verena Nieder unterstreicht: "Was wir versuchen, den Eltern zu vermitteln ist: Es gehört eben auch dazu, dass mal nichts passiert und man deswegen kein schlechtes Gewissen haben muss. Zur Kreativität gehört Leerlauf."

Freiräume schaffen

Auch Volker Mall weiß: "Freiräume sind Voraussetzung fürs Lernen. Zur Leistungsgesellschaft: Ich denke schon, dass wir daran arbeiten müssen, andere Ideale zu etablieren, aber ich tendiere auch dazu, in der Sprechstunde zu sagen: Es ist, wie es ist, Eltern wollen, dass ihre Kinder Leistungen bringen. Die Frage ist aber: "Wie ist der Weg dorthin? Der Weg dorthin ist meines Erachtens, dafür gibt es auch in der Wissenschaft Belege, dass wir genau diese Freiräume zulassen. Der Weg zur Leistung führt über Freiräume. Freiräume zu schaffen, ist also ein guter Lösungsansatz."

 

Unsere Sommer-Frage

Wie haben Sie als Kind am liebsten Ihre freie Zeit verbracht? Hatten Sie Hobbys? Unsere Gäste antworten:

Andre Bugl: "Ich habe viel Fußball gespielt und mit unseren Ketcars haben wir 'Cobra 11' nachgespielt."

Julia Fehenberger: "Wir haben vor allem draußen gespielt. Und als Kind wollte ich Insektenforscherin werden, Insekten waren mein Hobby."

Simone Fleischmann: "Ich habe als Kind schon gerne korrigiert. Mein Hobby war mein Pferd."

Dr. Clemens Haudum: "Als Kind habe ich mit Freunden Baumhäuser gebaut und viel gelesen. Die Musik war schon als Kind mein Hobby, ich habe Akkordeon gespielt."

Prof. Volker Mall: "Wir haben als Kinder tatsächlich eigene Spiele erfunden; dann gab es da natürlich auch noch die elektrische Eisenbahn, mit der ich viel spielte. Hobby waren unter vielen anderen das Segeln."

Verena Nieder: "Ich hab mich gerne verkleidet und dann Theaterstücke aufgeführt. Und natürlich haben ich mit anderen Kindern gerne draußen gespielt. Als Hobby hatte ich dann später die Geige und die Gitarre."

Johann Schmid: "Wir waren viel im Freien, haben unsere eigenen Spiele erfunden und sogar eine eigene Sprache erfunden. Mein Hobby war die Musik, ich habe Geige gelernt. Bei uns sollte jeder ein Instrument spielen können."

 

Unsere Gäste

Bei unserem Sommergespräch diskutierten:

Andre Bugl (Marketingmanager GCDW, 1. Bundesliga Volleyball, Herrsching)

Julia Fehenberger (ehrenamtliche Gesellschafterin Musik-Kunst-Natur, Werkstatt für Kinder, Gilching)

Simone Fleischmann (Präsidentin BLLV, Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband)

Dr. Clemens Haudum (Künstlerischer Leiter Tölzer Knabenchor)

Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor Kbo-Kinderzentrum München, Lehrstuhlinhaber für Sozialpädiatrie der TU München)

Verena Nieder (Kunstpädagogin und Naturpädagogin Waldkindergarten und MuKuNa-Werkstatt für Kinder Gilching)

Johann Schmid (Rentner, früher im Verlagswesen tätig)

 

Unsere Zeit und wir

Ehrenamtliche schenken Zeit, Kinder brauchen Zeit und Erwachsenen fehlt sie häufig: Unser redaktionelles Schwerpunktthema 2018 mit vielen Beiträgen dazu ist „Zeit“. Auch alle unsere Sommergespräche beschäftigen sich mit einem Aspekt der Zeit. Damit hat sich bereits Martin Luther beschäftigt. Er sagte: „Das Leben der Kinderlein ist am allerseligsten und besten; denn sie haben keine zeitliche Sorge.“

Alle unsere Gespräche

Lesen Sie hier alle unsere Sommergespräche:

"Mit Verständnis füreinander“

Wann machen Veränderungen Angst?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2599)

 

"Geil, krass, super!"

Wie wählen wir Worte?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2586)

 

„Eine Entschuldigung ist keine leere Floskel“

Wie gelingt Versöhnung?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2587)

 

"Wir bedeutet füreinander da zu sein"

Wer ist "Wir"?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2588)

 

„Zuhören verbindet!“

Nehmen wir uns Zeit zum Zuhören?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2589)

 

„Alle Generationen mitnehmen“

Wie werden wir älter?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2590)

 

"Man gibt etwas und bekommt viel zurück"

Warum übernehmen Menschen Ehrenämter?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2591)

 

„Fehler gehören dazu“

Wie treffen wir Entscheidungen?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2592)

 


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Weitere Bilder
Münchner Wochenanzeiger : Die Teilnehmer des Sommergespräches in Andechs: Simone Fleischmann, Julia Fehenberger, Prof. Volker Mall, Verena Nieder, Dr. Clemens Haudum, Andre Bugl und Johann Schmid (von links).  (Bild: job) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sko) Münchner Wochenanzeiger : Tief im Thema: Dr. Clemens Haudum und Julia Fehenberger.  (Bild: job) Münchner Wochenanzeiger : Alt und Jung reflektieren über das Thema "Zeit".  (Bild: job) Münchner Wochenanzeiger : Johann Schmied: "Es war früher eine ganz andere Zeit."  (Bild: job) Münchner Wochenanzeiger : Für Johann Schmied gab es das Wort "Zeit" nicht, als er Kind war.
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