Olympiaturm rotes Licht

1°C · Schnee

Kontakt · Tel: 089 / 546 555

Menü & Suche
  • Startseite
  • Anzeigen
    • Anzeigen

      Der aktuelle Münchner Anzeigenmarkt!
      Angebote und Anzeigen aus München und Umgebung. Sie suchen eine Wohnung oder einen neuen Job? Dann sind Sie hier genau richtig.

      Geben Sie hier Ihre Kleinanzeige auf.
      Sie haben ein Auto zu verkaufen, eine Wohnung zu vermieten oder wollen Neukunden für Ihre Dienstleistungen gewinnen?

        Kleinanzeige aufgeben

      Überblick

        Kleinanzeigenaufgabe   Stellenmarkt   Immobilienmarkt   Mietmarkt
        Verschiedenes   KFZ-Markt   Dienstleistungen   Bekanntschaftsanzeigen
  • Themen
    • Themen

      Aktuelle Nachrichten aus verschiedenen Themenbereichen:
      Sie interessieren sich für Politik aus Ihrem Stadtteil oder für die aktuellen Nachrichten aus dem Bereich Familie und Kinder? Wählen Sie eine Rubrik, wir haben für Sie jede Menge nützliche Tipps und interessante Artikel nach Stadtvierteln sortiert.

        Zur Übersichtsseite

      Überblick

        Auto & Verkehr   Bauen & Handwerk   Bildung & Beruf   Blaulicht   Familie & Kinder   Freizeit, Reise & Gastro
        Gesundheit & Ernährung   Jugend & Szene   Kirche & Religion   Kunst & Kultur   Politik & Wirtschaft   Senioren
        Sport & Fitness   Soziales & Ehrenamt   Umwelt & Energie   Vereine & Geschichte   Vermischtes   Wohnen & Immobilien
  • Stadtteile
    • Stadtteile

      Unsere Nachrichten für Sie ganz lokal:
      Was passiert in Ihrer Nachbarschaft? Was macht der Sportverein um die Ecke? Hier erfahren Sie alles über Ihren Stadtteil. Wir haben für Sie Informationen aus ganz München rund um Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Familie, Soziales, Umwelt und Gesundheit zusammengetragen.

        Zur Übersichtsseite

      Überblick

        Gesamt München   Allach/Menzing   Au-Haidhausen   Aubing-Freiham   Berg am Laim   Bogenhausen   Forstenried/Fürstenried   Germering   Giesing
        Hadern   Karlsfeld/Dachau   Laim   Moosach   München   München-Nord   Neuhausen/Nymphenburg   Pasing   Ramersdorf-Perlach
        Schwabing   Sendling   Solln/Isartal   Trudering   Unterföhring   Westend-Schwanthalerhöhe/Innenstadt   Würmtal
  • Gewinnspiele
    • Gewinnspiele

      Gewinnen in München
      Wir verlosen täglich Konzertkarten, Bücher, Reisen und noch vieles mehr. Klicken Sie gleich rein und sichern Sie sich Ihren Gewinn. Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Erfolg bei der Teilnahme.

        Zur Übersichtsseite

      Versuchen Sie ihr Glück

      Nehmen Sie jetzt an den Gewinnspielen teil! Es gibt tolle Preise zu gewinnen.

      Jetzt an unseren Gewinnspielen teilnehmen!

  • Lokal Einkaufen
    • München entdecken

      Die Vielfalt Münchens entdecken!
      München ist reich an Kultur, Natur und Freizeitmöglichkeiten. Hier finden Sie interessante Plätze, Adressen und Tipps in den verschiedensten Bereichen. Suchen Sie vielleicht einen Handwerker von nebenan oder einfach nur ein nettes Restaurant?

        Zur Übersichtsseite

      Überblick

        Bauen & Handwerk   Dienstleistungen   Diverse   Einrichten   Elektro   Fachhandel
        Fahrzeuge   Freizeit   Gastronomie   Gesundheit   Immobilien   Industrie
        Lebensmittel   Mode   Reise und Erholung   Stelle, Schule, Weiterbildung   Werbung
  • Termine
    • Termine

      Termine & Veranstaltungen in München und Umgebung
      In München ist viel geboten, täglich finden zahlreiche Konzerte, Ausstellungen, Messen und vieles mehr statt. Behalten Sie den Überblick und sehen Sie was München für Sie zu bieten hat. Hier finden Sie ihr passendes Freizeitangebot für alle Wetterlagen, Interessen und Altersklassen.

        Zur Übersichtsseite

      Terminübersicht

  • Jobs
  • Über uns
    • Über uns

      Wer sind wir?
      Die Münchner Wochenanzeiger, sind Ihr Anzeigenblatt für München, mit einer über 60jährigen Anzeigenblatttradition. Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner für Werbung, Prospektverteilung, Redaktion und vieles mehr. Was liegt Ihnen auf dem Herzen? Wie können wir Ihnen weiterhelfen? Rufen Sie uns jederzeit gerne an.

      Tel.: 089/ 546 555

        Zur Übersichtsseite

      Überblick

        Der Verlag   Zeitung online lesen   Mediadaten   Verkauf   Zeitungszustellung
        Redaktion   Kontakt   Impressum   Newsletter   Facebook
  • Corona
    Spezial
  • Startseite
  • Corona-Spezial
  • Anzeigen
    •   Kleinanzeigenaufgabe
    •   Stellenmarkt
    •   Immobilienmarkt
    •   Mietmarkt
    •   Verschiedenes
    •   KFZ-Markt
    •   Dienstleistungen
    •   Bekanntschaftsanzeigen
  • Themen
    •   Auto & Verkehr
    •   Bauen & Handwerk
    •   Bildung & Beruf
    •   Blaulicht
    •   Familie & Kinder
    •   Freizeit, Reise & Gastro
    •   Gesundheit & Ernährung
    •   Jugend & Szene
    •   Kirche & Religion
    •   Kunst & Kultur
    •   Politik & Wirtschaft
    •   Senioren
    •   Sport & Fitness
    •   Soziales & Ehrenamt
    •   Umwelt & Energie
    •   Vereine & Geschichte
    •   Vermischtes
    •   Wohnen & Immobilien
  • Stadtteile
    •   Gesamt München
    •   Allach/Menzing
    •   Au-Haidhausen
    •   Aubing-Freiham
    •   Berg am Laim
    •   Bogenhausen
    •   Forstenried/Fürstenried
    •   Germering
    •   Giesing
    •   Hadern
    •   Karlsfeld/Dachau
    •   Laim
    •   Moosach
    •   München
    •   München-Nord
    •   Neuhausen/Nymphenburg
    •   Pasing
    •   Ramersdorf-Perlach
    •   Schwabing
    •   Sendling
    •   Solln/Isartal
    •   Trudering
    •   Unterföhring
    •   Westend-Schwanthalerhöhe/Innenstadt
    •   Würmtal
  • Gewinnspiele
  • Lokal Einkaufen
    •   Bauen & Handwerk
    •   Dienstleistungen
    •   Diverse
    •   Einrichten
    •   Elektro
    •   Fachhandel
    •   Fahrzeuge
    •   Freizeit
    •   Gastronomie
    •   Gesundheit
    •   Immobilien
    •   Industrie
    •   Lebensmittel
    •   Mode
    •   Reise und Erholung
    •   Stelle, Schule, Weiterbildung
    •   Werbung
  • Termine
    • Die nächsten 7 Tage
    •   Samstag, 23. Januar
    •   Sonntag, 24. Januar
    •   Montag, 25. Januar
    •   Dienstag, 26. Januar
    •   Mittwoch, 27. Januar
    •   Donnerstag, 28. Januar
    •   Freitag, 29. Januar
  • Jobs
  • Über uns
    •   Der Verlag
    •   Zeitung online lesen
    •   Mediadaten
    •   Verkauf
    •   Zeitungszustellung
    •   Redaktion
    •   Kontakt
    •   Impressum
    •   Newsletter
    •   Facebook
  1. Sie sind hier:
  2. Startseite
  3. München
https://www.wochenanzeiger-muenchen.de/m%c3%bcnchen/zuhoeren-verbindet,106826.html
Montag, 06.08.2018, 11:51 Uhr  · us         
           

„Zuhören verbindet!“

Nehmen wir uns Zeit zum Zuhören?

Nehmen wir uns Zeit zum Zuhören?  (Bild: colourbox.com) Hier klicken für weitere Bilder

Nehmen wir uns Zeit zum Zuhören? (Bild: colourbox.com)

Der Schriftsteller Ernest Hemingway sagte einmal: „Die meisten Menschen hören niemals zu.“ Das mag vielleicht übertrieben sein, aber wir kennen alle die nervenden Situationen, wenn unser Gesprächspartner mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein scheint oder gar sein Handy checkt, während wir reden. „Du hörst mir gar nicht zu!“, meinen wir dann vorwurfsvoll. Dabei halten sich Umfragen zufolge 96 Prozent aller Erwachsenen für gute Zuhörer.

„Richtiges Zuhören ist eine Kunst, die gar nicht so leicht umgesetzt werden kann“, meint Tobias Deger. Der Gerontologe und Sozialpädagoge leitet seit zwei Jahren das Alten- und Servicezentrum Obermenzing (ASZ). „Es gibt diese wunderschöne Geschichte von Momo in Michael Endes Roman“, erzählt er weiter. „Demnach konnte Momo so gut zuhören, dass dummen Leuten auf einmal gescheite Gedanken kamen, dass traurige Menschen glücklich wurden und dass Ratlose plötzlich wussten, was sie zu tun hatten. Die Geschichte ist wirklich sehr berührend und trifft genau, worum es beim Zuhören geht. Aber im Alltag ist das kaum umzusetzen.“

Zuhören, wie es Momo konnte

„Gutes Zuhören hat viel damit zu tun, ganz und ausschließlich im Hier und Jetzt zu sein“, ergänzt Susanne Hofmann von der evangelischen Pflegeakademie. In Zeiten von Computer, Handy und Co gebe es dafür viele Negativbeispiele, meint auch Ralf Honig, evangelischer Pfarrer der Gethsemanekirche Sendling-Westpark. „Da bekommen wir Nachrichten und lesen sie augenblicklich. Wir könnten ja irgendetwas verpassen. Deshalb habe ich es mir zum Grundsatz genommen, während eines Gesprächs grundsätzlich nicht ans Telefon zu gehen.“

Für Anke Büttner, Leiterin der Programmarbeit der Münchner Stadtbibliothek, hat Zuhören etwas Soziales. „Zuhören verbindet! Von Angesicht zu Angesicht entstehen echte Zuhör-Momente“, meint sie. „Das hat ganz viel mit Zusammensein zu tun.“ Die Bibliotheken sind echte Orte der Stille in unseren hektischen Zeiten. „Mit fortschreitender Digitalisierung nehmen die Leute unsere Angebote stärker an.“

Handy aus!

Beim heutigen Berufs- und Freizeitstress bleibt uns aber oft gar nichts anderes übrig, als viele Sachen gleichzeitig anzugehen. Besonders der straff getaktete Arbeitstag und die von Chefs, Kollegen und Partnern geforderte Dauerpräsenz zwingen uns dazu. „Es herrscht überall so ein hoher Druck“, klagt Katharina Galuschka aus der Forschungsabteilung der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LMU. „Da schreibe ich schon auch schnell mal eine Email, während ich telefoniere. Oder ich schaue die Nachrichten durch, während ich mit jemandem spreche. Wir haben die Möglichkeiten dazu, aber eben auch den Druck, möglichst viel in möglichst weniger Zeit zu tun.“

Von Momo sind wir damit weit entfernt. Dabei wäre ein guter Zuhörer ein "schweigender Schmeichler", wie es Immanuel Kant ausdrückte, und täte uns allen gut. Kann man gutes Zuhören lernen? „Das gehört zu den Grundwerkzeugen der sozialpädagogischen Ausbildung dazu. Und es ist das Grundprinzip jeder sozialen Beratung“, berichtet Deger. Aber „intus“ habe es deswegen noch keiner der Absolventen oder Beratenden. „Das Schwierige ist, keine Ratschläge zu geben, auch wenn die Hektik noch so groß ist - und das ist sehr, sehr schwer.“

„Öffner für viele eigene Gedanken“

Nur bis zu einem gewissen Grad kann man gutes Zuhören lernen, der Rest ist Lebenserfahrung, innere Gelassenheit und Respekt. Gelingt es uns aber, uns ganz auf den anderen einzustellen und ihm unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, dann werden die Gespräche tiefer und wir erfahren viel mehr vom Gegenüber - und von uns selbst.

„Gute Seelsorge ist hauptsächlich Zuhören“, betont Honig, „und nicht Sprüche klopfen und mit klugen Ratschlägen daherkommen. Ich finde, dass das Zuhören der Öffner für viele eigene Gedanken sein sollte. Durch bloßes Zuhören entwickelt sich das Gespräch in eine Richtung, die wirklich nur durch Zuhören möglich ist. Daraus kann ich für mich viel mitnehmen, das verändert mich und meine Sichtweise. Das ist wunderbar und spannend“, sagt Honig.

Können Politiker zuhören?

„Das klingt gut, ist aber schwierig“, entgegnet Galuschka. „Die Rolle des Zuhörers muss man sich auch gönnen.“ „Die Frage ist berechtigt: Welche Rolle nehme ich ein?“, so auch Micky Wenngatz, SPD-Landtagskandidatin. „Ich muss als Politikerin herausfinden, was die Menschen bewegt. Wenn ich meine Aufgabe als Politikerin ernst nehmen möchte, muss ich zwangsläufig den Menschen zuhören. Dafür muss ich Situationen schaffen.“

Doch Hofmann antwortet: „Keine Situationen schaffen, sondern in Beziehung gehen und diese gestalten und halten – darauf kommt es an! Bei uns in der Gerontopsychiatrie ist es die höchste Kunst zu sagen, ich nehme mit diesen kranken Menschen Kontakt auf. Das kann man meines Erachtens auch nicht lernen, sondern dazu braucht es ein gewisses Talent und Potenzial.“

Bewusster Umgang mit der Zeit

Dem kann Deger nur zustimmen. „Besonders Kinder und Demenzkranke leben ausschließlich in der Gegenwart, sie sparen sich nicht für ein Morgen oder für ein Später auf. Mit ihnen habe ich die schönsten Zuhör-Momente.“ „Von ihnen sollten wir mehr lernen und uns bewusst machen, was wirklich wichtig ist und was alles uns unsere Zeit stiehlt“, meint Galuschka. „Gibt es denn Dinge, die uns die Zeit stehlen? Nein! Man lässt es nur zu“, entgegnet Hofmann.

Für Wenngatz liegt die Lösung im Zeitmanagement und der „Identifizierung unserer Zeitdiebe“. Damit sind allerdings nicht alle in der Gesprächsrunde einverstanden. „Wie soll das denn gehen – die Zeit managen?“, fragte Hofmann. „Genau! Das widerspricht sich. Wie passt das Zuhören dazu? Das ist doch nicht planbar!“, argumentierte Deger. „Wer bestimmt, was wertvolle Zeit ist? Nur wir selber. Vielleicht kommt jemand zu mir, der sich nur aussprechen will. Dann verbringe ich mit ihm eine Stunde, in der ich nichts erfahre und tausend Dinge erledigen könnte. Und trotzdem empfinde ich diese Stunde als wertvoll.“

Von Chronos und Kairos

Honig erzählt von Chronos, dem griechischen Gott der Zeit, und Kairos, dem des Augenblicks. Während Chronos die Abfolge der Ereignisse bestimme und uns dazu verleite, unseren Kalender vollzustopfen, komme Kairos und werfe alles durcheinander, so Honig. „In unserem Fall wäre das ein langes ungeplantes Gespräch. Wenn ich mein Leben daraufhin anschaue, welche Art von Erlebnissen mein Leben bereichert, dann immer die ungeplanten“, erzählt er. „Zeit ist nicht einfach nur linear, sondern hat viele Aspekte.“

Die Kunst liegt vielleicht darin, nicht zu bewerten was kommt. So wie Momo einfach demjenigen zuhörte, der sich zu ihr setzte. „Kinder unterscheiden zum Beispiel nicht zwischen wichtig und unwichtig, sondern sie sind begeistert oder nicht. Wenn man Kinder an ihrem Interesse packt, dann sind die Ohren weit offen“, erzählt Galuschka von ihrer Arbeit mit Kindern, die eine Lese-Rechtschreib-Schwäche haben. „Leider haben wir in unserer Praxis dennoch viel Druck. Lehrer und Eltern fordern, dass die Förderung endlich Erfolg zeigt. Die Kinder wollen endlich besser werden. Das ist ein Teufelskreis, aus dem man schwer herauskommt.“

Sein Gegenüber ernst nehmen ...

„Man muss sein Gegenüber ernst nehmen!“, fordert Honig. „Ich merke auf der Beziehungsebene doch sehr schnell, ob mich einer belehren will oder sich tatsächlich für mich interessiert.“ „Demenzkranke spüren das auch. Sie merken, wenn man sie nur ablenken will und fühlen sich verraten. Das erlebe ich oft“, so Deger. „Oder Jugendliche! Die reagieren auch sehr empfindlich, wenn sie nicht ernst genommen werden“, ergänzt Honig. „Manchmal sagt mir einer: „Das hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ Das berührt mich immer. Man muss die Stärken seines Gegenübers sehen und darauf eingehen.“

Doch gelingt das Aufeinander-Eingehen auch im stressigen Berufsalltag? „Wir haben tatsächlich eine offene Zuhör-Unternehmenskultur“, erzählt Hofmann. „Kommt jemand ins Büro, dann bekommt er auch Gehör. Muss jemand eine Sache fertig machen und kann nicht sprechen, hebt er solange die Hand. Und geht es gerade überhaupt nicht, dann ist eben der Zeitpunkt falsch. Dieses gute Miteinander funktioniert hervorragend.“

... und aufeinander zugehen

Im Obermenzinger ASZ gibt es die „Politik der offenen Türen“. „Leute muss man ermuntern zu kommen. Mit den offenen Türen machen wir den ersten Schritt zum Gespräch.“ Auch in der Sendlinger Gethsemane-Kirche lässt man viel Raum für Gespräche. „Vor allem Familiengottesdienste halten wir mit einer halben Stunde ganz knapp und laden danach in den Gemeindesaal ein zum Zusammensitzen, Essen, Trinken, Spielen. Das wird hervorragend angenommen und da passiert auch viel.“

„Wir Stadtbibliotheken versuchen zu bestimmten Themen oder in verschiedenen Formaten auch mal ganz andere Leute zusammenzubringen", erzählt Büttner. "Zum Beispiel organisieren wir eine Lesung mit einem bulgarischen Autor und laden dazu Literaten und bulgarische Muttersprachler ein. So wird die Bibliothek ein Ort der Begegnung. Das ist wunderbar befruchtend und braucht gar nicht viel.“

Wünsche ans Zuhören

Wenngatz wünscht sich dieses offene Miteinander auch im gesellschaftlichen Kontext. „Seit Christiansen wird uns vorgemacht, wie man anderen ins Wort fallen und nur laut genug reden muss, um Gehör zu finden. Das sind denkbar schlechte Vorbilder, die zur Primetime laufen, aber leider Wirkung zeigen.“

Irren sich also die Eingangs erwähnten 96 Prozent der Erwachsenen, die sich für gute Zuhörer halten? „Das ist überhaupt kein Widerspruch“, so Deger. „Wir glauben, gut zuzuhören, können aber nicht mehr aufnehmen. Wir erfahren immer mehr und wissen immer weniger. Diesen Widerspruch spüren die Menschen.“ In diesem Zusammenhang sehe er auch die Tatsache, dass man sich eher mit Gleichgesinnten unterhält. „Ich vermisse eine Debattierkultur, einen inspirierenden Austausch mit Andersdenkenden. Das müssen wir lernen.“

„Vielleicht ist es heute viel leichter, Gleicher unter Gleichen zu sein, als eine andere Meinung zu vertreten und damit auch gesehen zu werden“, gibt Hofmann zu bedenken. Sie kann sich gut vorstellen, dass diesem scheinbaren Widerspruch ein Wunsch zugrunde liegt, „nämlich Gehör zu finden. Vielleicht wünschen sich die Menschen einfach nur, dass man sich wieder mehr zuhört.“

 

Unsere Sommer-Frage

Welcher historischen oder literarischen Figur würden Sie gerne einmal ein Stündchen zuhören? Unsere Gäste antworten:

Anke Büttner:

"Anita Augspurg! Mich würde interessieren, was diese erfolgreiche Juristin, Schauspielerin und Künstlerin, die lesbisch gelebt hat - und das alles in der Zeit kurz vor 1918 - zu sagen hat."

Tobias Deger:

"Ich bin ein Romantiker und als solcher würde ich gern eine Zeitreise machen und eine Schubertiade anhören. Kunst damals. Franz Schubert gespielt, es wurde gesungen, Zeit genommen."

Katharina Galuschka:

"Ich liebe die Romane von John Steinbeck. Dem würde ich gerne zuhören."

Susanne Hofmann:

"Ich würde gerne dem König von Bhutan zuhören, der das Inlandsprodukt nach Glück definiert hat."

Ralf Honig:

"Hier vor dem Münchner Hintergrund möchte ich Hans und Sophie Scholl zuhören. Sie haben in ihrer Zeit den Mut gefunden, die Wahrheit zu sagen und ihre Meinung gegen Widerstände zu verteidigen. Das ist großartig, die beiden hätten uns heute viel zu sagen."

Micky Wenngatz:

"Ich würde gern Hilary Clinton zuhören, die lange Zeit im Machtzentrum gelebt und am Ende für einen Lebenstraum gekämpft hat, der ihr dann versagt wurde."

 

Unsere Gäste

Bei unserem Sommergespräch diskutierten:

Anke Büttner (Stadtbibliothek München, Leiterin des Direktionsstabs Programm & Öffentlichkeitsarbeit)

Tobias Deger (Leiter ASZ Obermenzing)

Katharina Galuschka ( Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie / Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität )

Susanne Hofmann (Leitung Personalentwicklung der Hilfe im Alter GmbH der Inneren Mission München)

Ralf Honig (Pfarrer Gethsemanekirche München)

Micky Wenngatz (Landtagskandidatin SPD)

 

Unsere Zeit und wir

Ehrenamtliche schenken Zeit, Kinder brauchen Zeit und Erwachsenen fehlt sie häufig: Unser redaktionelles Schwerpunktthema 2018 mit vielen Beiträgen dazu ist „Zeit“. Auch alle unsere Sommergespräche beschäftigen sich mit einem Aspekt der Zeit. Dunja Hayali sagte: „ Wahrheit braucht Zeit“ - Zeit, um Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Bedeutung zu prüfen. Das war einmal eine Selbstverständlichkeit. Geht diese verloren?

 

Alle unsere Gespräche

Lesen Sie hier alle unsere Sommergespräche:

"Mit Verständnis füreinander“

Wann machen Veränderungen Angst?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2599)

 

"Geil, krass, super!"

Wie wählen wir Worte?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2586)

 

„Eine Entschuldigung ist keine leere Floskel“

Wie gelingt Versöhnung?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2587)

 

"Wir bedeutet füreinander da zu sein"

Wer ist "Wir"?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2588)

 

"Zur Kreativität gehört Leerlauf"

Lassen wir Kindern genug Zeit zum Kindsein?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2593)

 

„Alle Generationen mitnehmen“

Wie werden wir älter?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2590)

 

"Man gibt etwas und bekommt viel zurück"

Warum übernehmen Menschen Ehrenämter?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2591)

 

„Fehler gehören dazu“

Wie treffen wir Entscheidungen?

www.mehr-wissen-id.de (Nr. 2592)


URL: Diesen Artikel erreichen Sie schnell und unkompliziert über die URL http://short.waz-up.de/5861838
 

Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH

 
Diskutieren Sie mit uns und miteinander auf Augenhöhe: Sie können zu allen unseren Beiträgen Ihre Meinung äußern - aber bitte mit "offenem Visier". Wir veröffentlichen nur namentlich gekennzeichnete Beiträge. Anonyme Wortmeldungen tragen nichts zu einer ernsthaften Diskussion bei und werden nicht berücksichtigt.

Bitte geben Sie für evtl. Rückfragen Ihren Namen und Ihre Adresse an (im Textfeld), wenn Sie einen Kommentar schreiben. Auch eine Telefonnummer ist hilfreich (veröffentlicht wird davon nur Ihr Name).

Unsere Kommentarfunktion ist nicht für Produktwerbung geeignet. Wenn Sie eine Anzeige schalten möchten, rufen Sie uns einfach an (Tel. 0 89 / 54 65 55) oder geben Ihre Anzeige über unser Onlineformular für Kleinanzeigen auf. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
 
 
Weitere Bilder
Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sko) Münchner Wochenanzeiger : Pfarrer Ralf Honig: „Gute Seelsorge ist hauptsächlich Zuhören und nicht Sprüche klopfen und mit klugen Ratschlägen daherkommen. Daraus kann ich für mich viel mitnehmen, das verändert mich und meine Sichtweise."  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Katharina Galuschka meint, dass ein immenser Druck besteht, "möglichst viel in möglichst weniger Zeit zu tun."  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Susanne Hofmann: „Gutes Zuhören hat viel damit zu tun, ganz und ausschließlich im Hier und Jetzt zu sein."  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Tobias Deger: „Richtiges Zuhören ist eine Kunst, die gar nicht so leicht umgesetzt werden kann.“  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Anke Büttner: "Von Angesicht zu Angesicht entstehen echte Zuhör-Momente. Das hat ganz viel mit Zusammensein zu tun.“  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Tobias Deger: „Das Schwierige ist, keine Ratschläge zu geben, auch wenn die Hektik noch so groß ist - und das ist sehr, sehr schwer.“ Susanne Hofmann stimmte dem zu.  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Micky Wenngatz: „Ich muss als Politikerin herausfinden, was die Menschen bewegt. Wenn ich meine Aufgabe als Politikerin ernst nehmen möchte, muss ich zwangsläufig den Menschen zuhören.“   (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger :  (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Pfarrer Ralf Honig: "Wenn ich mein Leben daraufhin anschaue, welche Art von Erlebnissen mein Leben bereichert, dann immer die ungeplanten. Zeit ist nicht einfach nur linear, sondern hat viele Aspekte.“   (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : Momo als Vorbild fürs gute Zuhören: Tobias Deger brachte die schöne Geschichte ins Sommergespräch.   (Bild: sfl) Münchner Wochenanzeiger : „Seit Christiansen wird uns vorgemacht, wie man anderen ins Wort fallen und nur laut genug reden muss, um Gehör zu finden. Das sind denkbar schlechte Vorbilder", so Micky Wenngatz (l.) Katharina Galuschka und Ralf Honig hörten zu.  (Bild: sfl)
 

Stadtteile München und Umgebung


 

Rubriken


  • Auto & Verkehr
  • Bauen & Handwerk
  • Bildung & Beruf
  • Blaulicht
  • Familie & Kinder
  • Freizeit, Reise & Gastro
  • Gesundheit & Ernährung
  • Jugend & Szene
  • Kirche & Religion
  • Kunst & Kultur
  • Politik & Wirtschaft
  • Senioren
  • Sport & Fitness
  • Soziales & Ehrenamt
  • Umwelt & Energie
  • Vereine & Geschichte
  • Vermischtes
  • Wohnen & Immobilien
 
Weitere Artikel aus der Rubrik Soziales & Ehrenamt
Würmtal
Soziales & Ehrenamt

Do, 21.01.2021

Klawotte online

Klawotte online

Martinsrieder Secondhand-Kaufhaus präsentiert sich im Internet


Aubing-Freiham
Soziales & Ehrenamt

Do, 21.01.2021

Kostenlose FFP2-Masken für Klienten der AIDS-Hilfe

Als einer der ersten sozialen Träger der Landeshauptstadt stellt die Münchner AIDS-Hilfe ihren Klienten sowie Mitarbeitern FFP2-Masken kostenlos zur Verfügung. „Wir betreuen zahlreiche sozial schwache Menschen, die zudem häufig wohnungslos sind“, so der neue Geschäftsführer Dr.


Weitere Artikel aus München - München
Aubing-Freiham
Bauen & Handwerk

Do, 21.01.2021

Wettbewerbsergebnisse jetzt online

Mit der Neuplanung des Ladenzentrums, der Aufwertung des Außenbereichs und des öffentlichen Raums in der Wiesentfelser Straße soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden, um die Nachhaltigkeit und Attraktivität des Stadtteils auch im Sinne der städtischen Zielsetzungen des laufenden Sanierungsverfahrens zu sichern.


Bildung & Beruf

Do, 21.01.2021

Welcher Beruf ist der richtige?

IHK stellt Schülern Berufsbilder in Webinaren vor

Von A wie Automobilkauffrau bis Z wie Zerspanungsmechaniker: Bis Mitte dieses Jahres können sich Schüler sowie deren Eltern in Webinaren der „IHK AusbildungsScouts“ über eine Vielzahl an Ausbildungsberufen informieren.


Karlsfeld/Dachau
Kirche & Religion

Do, 21.01.2021

Andachten statt Gottesdiesnte

Bereits an den letzten Sonntagen wurden in der Korneliuskirche in Karlsfeld im Hinblick auf die aktuelle Inzidenz im Landkreis anstelle von Gottesdiensten Andachten abgehalten. Der Kirchenvorstand hat nunmehr beschlossen auch für die restlichen Sonntage des Lockdowns anstelle von Gottesdiensten Andachten zu feiern.


Anzeigen

Anzeigen

  • Kleinanzeigenaufgabe
  • Stellenmarkt
  • Immobilienmarkt
  • Mietmarkt
  • Verschiedenes
  • KFZ-Markt
  • Dienstleistungen
  • Bekanntschaftsanzeigen
  • Kontakt zur Anzeigenabteilung
  • Mediadaten / Preislisten
 

Vertrieb / Verteilung

Vertrieb / Verteilung

  • Beilagen / Prospekte / Flyer verteilen
  • Kontakt zur Vertriebsleitung
  • Reklamationen
  • Zusteller / Träger werden
 

Über uns

Über uns

  • Die Geschichte
  • Mediadaten / Preisliste
  • Redaktion
  • Verkauf
  • Vertrieb

Redaktion / Serien

Redaktion / Serien

  • Gewinnspiele
  • Kontakt zur Redaktion
  • Rubriken
    • Auto & Verkehr
    • Bauen & Handwerk
    • Bildung & Beruf
    • Blaulicht
    • Familie & Kinder
    • Freizeit, Reise & Gastro
    • Gesundheit & Ernährung
    • Jugend & Szene
    • Kirche & Religion
    • Kunst & Kultur
    • Politik & Wirtschaft
    • Senioren
    • Sport & Fitness
    • Soziales & Ehrenamt
    • Umwelt & Energie
    • Vereine & Geschichte
    • Vermischtes
    • Wohnen & Immobilien

Stadtteile / Orte

Stadtteile / Orte

  • Gesamt München
  • Allach/Menzing
  • Au-Haidhausen
  • Aubing-Freiham
  • Berg am Laim
  • Bogenhausen
  • Forstenried/Fürstenried
  • Germering
  • Giesing
  • Hadern
  • Karlsfeld/Dachau
  • Laim
  • Moosach
  • München
  • München-Nord
  • Neuhausen/Nymphenburg
  • Pasing
  • Ramersdorf-Perlach
  • Schwabing
  • Sendling
  • Solln/Isartal
  • Trudering
  • Unterföhring
  • Westend-Schwanthalerhöhe/Innenstadt
  • Würmtal
 

Sonstiges

Sonstiges

  • ePaper
  • Newsletter
  • RSS
  • Facebook

München entdecken

München entdecken

  • Orte / Branchen
  • Termine
    • Samstag, 23. Januar
    • Sonntag, 24. Januar
    • Montag, 25. Januar
    • Dienstag, 26. Januar
    • Mittwoch, 27. Januar
    • Donnerstag, 28. Januar
    • Freitag, 29. Januar
 

Partner & Kollegen

Partner & Kollegen

  • 5 Seen Wochenanzeiger
  • BVDA
  • CreAktiv
  • Oppermann Werbeagentur
 

Weitere Online-Angebote

Weitere Online-Angebote

  • Online-Stellenportal: ketjob.de
  • briefkasten-digital.de
  • 12job.de
  • shop.muenchenweit.de
  • sporttipp-muenchen.de
  • werbung-im-briefkasten.de
Impressum · Kontakt · Datenschutz · Nutzungsbedingungen · Copyright © 2021