Zentrum des geistlichen Lebens
Katholische Pfarrei Maria Schutz
Majestätisch reckt sich die höher gestellte, dreischiffige Basilika mit ihrem 60 Meter hohen Turm gen Himmel. Das schöne Gotteshaus mit der weißen Fassade und den roten Dachziegeln wirkt freundlich und einladend, die Glocken rufen viele Pasinger täglich zum Gebet in der Gemeinschaft. Es war jedoch ein langer und zum Teil beschwerlicher Weg, bis die Kirche ihr heutiges Aussehen erlangte.
Zu Ehren Mariens
Die Geschichte der katholischen Pfarrei beginnt im Jahre 1905. Durch den Ausbau der Bahn erfuhr Pasing einen raschen Bevölkerungszuwachs, so dass die Pfarrkirche Mariä Geburt den gewachsenen Anforderungen der Seelsorge nicht mehr gerecht werden konnte. So wurde der Bau einer weiteren Kirche beschlossen, deren Grundstein unter der Leitung des Architekten Hans Schurr am 16. Juli 1905 gelegt wurde. Bereits im November 1906 stand die neuromanische Kirche im Rohbau fertig. Die Aussegnung erfolgte am 7. März 1909. Obwohl die Ausstattung noch nicht komplett war, konnte sie dem gottesdienstlichen Gebrauch übergeben werden, da der Hochaltar vorhanden war. Da jedoch noch kein Name gefunden war, wurde die neue Pasinger Kirche kurzzeitig nach dem Heiligen St. Engelbert benannt. Bedingt durch die Kriegswirren erfolgte die Konsekrierung erst am 28. Juli 1918: In Gegenwart König Ludwigs III., der das Protektorat für die Kirche übernommen hatte, wurde das Gotteshaus zu Ehren Mariens, der Schutzfrau von Bayern, geweiht.
Starke Kriegsschäden
Im zweiten Weltkrieg erlitt Maria Schutz durch einen Bombeneinschlag starke Schäden, darunter auch am Dach. Eindringendes Wasser zerstörte die ursprüngliche Ausmalung der Kirche, so dass 1955 eine Neuausmalung unter Michael P. Weingartner in Form von etwas unruhig wirkender Mosaikmalerei erfolgte. Diese damals noch ungeliebte Kunstform konnte der inzwischen gereifte Künstler während der Gesamtrenovierung von 1984 bis 1987 überarbeiten und die Bilder letztendlich eindrucksvoll in Einklang bringen. Die monumentale, in der Chorapsis schwebende Schutzmantelmaria bannt förmlich die Augen der Besucher. Ihre strenger Ausstrahlung ist keinesfalls unbeabsichigt, denn „eine gute Mutter muss auch mal streng sein“, soll Weingartner damals gesagt haben. Wer eine sanfte Mutter bevorzuge, solle zur Fatima Muttergottes gehen.
Das Herz – die Gemeinde
Doch eine Kirche besteht nicht nur aus Steinen, Ziegeln und Bildern, die den Wandel der Zeit erleben und im Laufe der Jahre restauriert und erneuert werden müssen. So schön die Verzierungen und Bögen auch sein mögen – das Herz der Kirche ist ihre Gemeinde, jene engagierte Mitglieder, die bei der Planung und Umsetzung der Gottesdienste und Veranstaltungen helfen, sich gegenseitig unterstützen und auf diese Weise einen lebendigen Stadtteil schaffen. Durch die aktiven Pasinger Vereine und Verbände sowie viele emsige Ehrenamtliche wie Brigitte Miehle, die von 1987 bis 2010 Pfarrgemeinderatsvorsitzende war und immer noch unermüdlich für die Gemeinde tätig ist, hat sich Maria Schutz nicht nur zu einem Zentrum des geistlichen Lebens, sondern auch zu einer Kulturstätte entwickelt. Als Freilichtbühne bietet sich die große Treppe vor der Kirche an, wo am 21. und 22. Juni der „Bayerische Jedermann“ aufgeführt wurde. Die große Fläche wird ebenfalls für Märkte genutzt. So findet dort jedes Jahr einer der ältesten Christkindlmärkte statt. „Es werden immer neue Projekte in Angriff genommen“, erklärt Pfarrer Leibiger. „Aktuell sammeln wir Spenden für eine neue Orgel. Hierfür wurde bereits zwei Mal unter der Leitung von Frau Miehle ein Ostermarkt ausgerichtet.“ Brigitte Miehle fügt optimistisch hinzu: „Für die Zukunft von Maria Schutz wünsche ich mir, dass zum Festgottesdienst an Kirchweih 2018 die neue Orgel erklingt.“
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