Zeit(k)reise: Schätze in Ihrem Keller
Wir suchen die ältesten Anzeiger-Exemplare
1979 ist ein ereignisreiches Jahr in München: Joseph Ratzinger ist Erzbischof, der Transrapid wird als künftige Schnellverbindung zwischen europäischen Großstädten vorgestellt, die Löwen spielen in der Bundesliga und die CSU schlägt vor, in Freiham einen "Ergänzungsstadtteil" mit Einfamilienhäusern für 20.000 Menschen aus dem Boden zu stampfen. Das Finanzministerium preist die neuartige EDV – dank ihr braucht man künftig „nur“ noch 190 Sachbearbeiter, um die monatlichen Bezüge der 170.000 bayerischen Beamten zu überweisen.
Vier Jahrzehnte Dornröschenschlaf
Fast vier Jahrzehnte sind seither ins Land gezogen. Ebenso lange hat ein Exemplar des Laimer Werbe-Spiegels im Keller von Peter Daser überdauert. Während Ratzinger auf- und die Löwen abstiegen, während sich EDV (sehr schnell) und Siedlung Freiham (etwas langsamer) durchsetzten und der Transrapid von anderen abgekupfert wurde, ruhte die Zeitung gut versteckt zwischen anderen Zeitschriften. Beim Aufräumen im Keller hat Daser das gute Stück gefunden und es dem Historischen Verein Laim geschenkt. Etliche Geschäfte, die in der alten Ausgabe inserierten, gibt es heute noch immer.
Schachcomputer als Weihnachtsgeschenk
In Dasers adventlichem Laimer Werbe-Spiegel Nr. 48 vom November 1979 bietet der Kaufhof einen Schachcomputer für 249 Mark an, das Pfund Weißkraut vom Gärtner gibt es für neun Pfennige, gebrauchte Fernseher gehören noch zu den Dingen, die Privatleute suchen, und an den den verkaufsoffenen Samstagen vor Weihnachten haben manche Geschäfte extra lange - bis 18 Uhr! - offen.
Das Kaufhaus Beck in der Fürstenrieder Straße wirbt damals als „Weihnachtshaus wie anno früher“ - niemand ahnt, dass ihm eine lange Karriere als Münchens bekannteste Bauruine bevorsteht, die erst in unseren Tagen zu Ende geht.
Gewinnen Sie mit Ihren Schätzen!
Der Laimer Werbe-Spiegel hat inzwischen eine ganze Reihe von Brüdern bekommen. Er gehört zur Familie der Münchner Wochenanzeiger, die heute zweimal wöchentlich mit 16 Ausgaben erscheinen – von Sendling bis Freiham und Pasing, von Karlsfeld über Germering bis ins Würmtal. Das Zeitdokument aus dem Jahr 1979 ist trotz seines beachtlichen Alters bei weitem nicht der älteste Anzeiger in dieser Familie: Der Westend-Anzeiger erschien vor über 90 Jahren zum ersten Mal und ist eine der beiden ältesten Anzeigenzeitungen in Deutschland.
Schreiben Sie uns!
Schlummern auch in Ihrem Keller solche kleinen Schätze? Wir suchen die ältesten Exemplare von Werbe-Spiegel und Sendlinger Anzeiger und belohnen den Leser, der sie uns zeigt, mit einem Aufenthalt in einem Ferienhotel.
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