Zahlreiche Betriebe suchen weiterhin nach Azubis
IHK rechnet mit vielen Berufsstarts noch bis Ende Oktober
Zum Beginn des Ausbildungsjahres beginnen in der Landeshauptstadt München 4.224 junge Erwachsene eine Berufsausbildung in Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Laut der vorläufigen Zwischenbilanz der IHK für München und Oberbayern ist die Zahl der Vertragsabschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um 17,1 Prozent zurückgegangen. „Weniger Schulabgänger wie auch die Auswirkungen der Coronakrise, vor allem der Stillstand in den Unternehmen während des Lockdowns, machen sich im Ausbildungsbereich bemerkbar. Viele Vertragsabschlüsse haben sich verzögert oder kommen erst jetzt nach der Sommerpause zustande. Zahlreiche Betriebe suchen weiterhin nach Azubis, weswegen wir noch bis Ende Oktober mit vielen Neuverträgen rechnen. Grundsätzlich ist der Start in eine Ausbildung in Abstimmung mit dem Ausbildungs- betrieb das ganze Jahr über möglich“, erklärt Eberhard Sasse, Präsident der IHK für München und Oberbayern.
Betriebe setzen auf den Nachwuchs
„Selbst unter Corona-Bedingungen“, so Sasse weiter, „bestätigen laut einer IHK-Umfrage drei von vier oberbayerischen IHK-Ausbildungsbetrieben, dass die Ausbildung normal weiterläuft. Gut ein Drittel der Betriebe ermöglicht seinen Azubis beispielsweise auch das Arbeiten im Home Office.“ Auch wenn in vielen Unternehmen – insbesondere im Tourismus, in der Hotellerie und Gastronomie, in der Eventwirtschaft oder auch im Einzelhandel – die Bewältigung der Corona-Krise an erster Stelle steht, wissen die Unternehmen, dass sie sich mit eigenem Fachkräftenachwuchs bestmöglich für die Zukunft aufstellen.
Der Präsident verweist zudem auf die guten Karriereaussichten im Anschluss an eine Berufsausbildung: „Die hohe Qualität der Ausbildung in unseren Betrieben und Berufsschulen legt den Grundstein für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben, das viele Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Die Vorteile einer Berufsausbildung müssen wir noch stärker bekannt machen. Wichtig ist am Ende, dass wir jeden ausbildungswilligen Jugendlichen auch davon überzeugen und für eine Ausbildung in der Münchner Wirtschaft gewinnen.“
Rechnerisch kommt jeder unter
Laut der Agentur für Arbeit sind derzeit noch 3.355 Ausbildungsplätze in der Landeshauptstadt unbesetzt, darunter auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen. Diesen freien Stellen stehen 2.336 unversorgt gemeldete Bewerber gegenüber. Rein rechnerisch hat damit jeder Bewerber über eine Lehrstelle zur Auswahl. Sasse ermutigt deshalb bislang erfolglose oder noch unentschlossene Schulabgänger, sich weiter zu bewerben. „Unser Ziel ist es, dass trotz aller aktuellen Schwierigkeiten jeder ausbildungswillige Schulabgänger auch eine Ausbildung beginnen kann.“
Zu den Top-Ausbildungsberufen in der Landeshauptstadt gehören die Kaufleute im Einzelhandel, die Kaufleute für Büromanagement und die Hotelfachleute. Bei den Mädchen ist der Beruf der Kauffrau für Büromanagement sehr beliebt, bei den Buben führt der Kaufmann im Einzelhandel die Rangliste an. Derzeit absolvieren junge Frauen und Männer eine Ausbildung in 134 verschiedenen IHK-Berufen. In München gibt es aktuell 2.601 IHK-Ausbildungsbetriebe. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.
Freie Lehrstellen finden
Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.
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