"Wohnen muss wieder bezahlbar werden"
Dr. Michael Ott in Gespräch mit Geschäftsführer der GWG Christian Amlong
Über die Münchner Wohnungskrise sprach der SPD-Landtagskandidat Dr. Michael Ott mit Christian Amlong, dem Sprecher der Geschäftsführung der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG. Beide waren sich einig, dass das Problem einer gemeinsamen Anstrengung aller Ebenen bedarf. Dabei müsse auch das Münchner Umland auf Augenhöhe einbezogen werden.
Der Landtagskandidat Ott und der GWG Geschäftsführer Amlong diskutierten mit den anwesenden Bürgern über die Gründe für die Mietpreisexplosion. Dabei spiele nicht nur der Zuzug von Menschen nach München eine Rolle, sondern auch die Situation auf den Finanzmärkten, so die Diskussionsrunde.
Ott verwies auf den Artikel 106 der Bayerischen Verfassung: "Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung." In München sei dieser Anspruch eine Preisfrage, so Ott. Dem könnte der Freistaat mit einer besseren Regionalplanung, und einer rechtssicheren Umsetzung der Mietpreisbremse begegnen. Er fügte hinzu: "Bisher haben wir vom Ministerpräsidenten nur Ankündigungen gehört. Wenn wir ihn an seinen Taten messen wollen, dann denke ich vor allem an den von ihm betriebenen Verkauf der GBW-Wohnungen, den er versucht hat, der EU-Kommission in die Schuhe zu schieben. Inzwischen ist diese Legende widerlegt."
Amlong forderte von der Landespolitik, keine Flächen mehr zu privatisieren und diese höchstens in Erbpacht zu vergeben. Außerdem gab er zu bedenken, dass geförderter Wohnraum dauerhaft in der Sozialbindung bleiben müsse, nicht nur befristet. Die örtliche Stadträtin Bettina Messinger berichtete über die Anstrengungen der Stadt: "Beim Thema Mietpreisbremse wollen wir in München eine Vorbildfunktion einnehmen und werden deshalb in Kürze eine eigene Mietpreisbremse für unsere städtischen Wohnungsbaugesellschaften auf den Weg bringen."
Nach der Veranstaltung diskutierten viele Besucher mit Ott über das komplizierte Thema und kamen gemeinsam zu dem Ergebnis, dass sowohl die Anstrengungen der Politik, als auch die der Öffentlickeit, die gute Lösungen einfordern und unterstützen müsse, nötig seien.
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