"Wir müssen die Schwächeren gemeinsam schützen"
Seit Montag keine Besuche mehr in den München-Kliniken möglich
Seit Montag, 19. Oktober, sind Besuche von stationären Patienten in der München-Klinik an allen fünf Standorten und in allen klinischen Bereichen bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Die Klinik reagiert mit der Schutzmaßnahme für Mitarbeiter und Patienten, die ein geschwächtes Immunsystem und damit ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf im Falle einer Infektion haben, auf das aktuelle Covid-Infektionsgeschehen in Deutschland.
"Restrisiko nicht eingehen"
Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, sagt:„Wir beobachten die aktuellen Sars-CoV-2-Infektionszahlen mit Sorge. Zusätzlich hat bald mit der Influenza eine weitere Infektionskrankheit Saison, die insbesondere bei Risikogruppen schwer verlaufen kann. Als Gesellschaft müssen wir die Schwächeren gemeinsam vor den Viren schützen – das heißt: die AHA-Regeln konsequent und gerade auch bei den Menschen befolgen, die uns am nächsten stehen. Dazu gehört auch, Abstand zu halten und mit erkrankten Menschen lieber über das Telefon oder andere Kommunikationswege Kontakt zu halten – denn eine möglicherweise vorliegende Infektion kann man für sich selbst nie zu 100 Prozent ausschließen. Für Familie und Freunde sollten wir dieses Restrisiko nicht eingehen. Es ist wichtig, dass Patienten im Krankenhaus unter maximal möglichen Sicherheitsvorkehrungen genesen können.“
Besser zum Telefon greifen
Die Maßnahme gilt bis auf Weiteres für alle klinischen Bereiche – Ausnahmeregelungen betreffen beispielsweise minderjährige Patienten, Geburten oder gesundheitliche Ausnahmesituationen. Weitere Ausnahmen in besonderen Situationen sind nach individueller Absprache mit Medizin und Pflege möglich. Gerade ältere Patienten und Patienten mit Vorerkrankungen, die ein höheres Risiko für einen schwereren Covid-19-Verlauf aufweisen, profitieren davon, wenn in der aktuellen Situation anstelle eines persönlichen Besuches lieber zum Telefon gegriffen wird. So können sich stationäre Patienten vor den Viren besser schützen.
Die München-Klinik hat großes Verständnis für den Wunsch, Besuch zu empfangen, und bittet gleichermaßen um Verständnis, dass diese Maßnahme notwendig ist, um den maximalen Schutz von Patienten und Personal sicherzustellen. Sofern der Inzidenzwert wieder unter den Warnwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sinkt, wird sie wieder Besuche unter hohen Sicherheitsmaßnahmen ermöglichen und mit Blick auf die Fallzahl-Entwicklung die Besuchsregelung schrittweise lockern.
Umfassendes Sicherheitskonzept
Die München-Klinik hat in Deutschland die längste Erfahrung mit Covid-19-Patienten und frühzeitig an allen fünf Klinikstandorten ein umfassendes Sicherheits-und Hygienekonzept zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern vor einer Sars-CoV-2-Infektion etabliert. Viele Sicherheitsmaßnahmen wurden noch vor den behördlichen Vorgaben eingeführt und umgesetzt.
Keine Einschränkungen für Patienten
Das gesamte Behandlungsspektrum steht Patienten in der München Klinik vollumfänglich zur Verfügung – von Geburten über individuelle Therapien bei Krebserkrankungen bis hin zu hochkomplexen Operationen finden alle Eingriffe und Therapien in gewohnter Qualität und unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen statt. Auch die Notfallversorgung in den vier Notfallzentren der München-Klinik mit Standorten in Bogenhausen, Schwabing, Harlaching und Neuperlach steht vollumfänglich zur Verfügung und ist in der Covid-19-Pandemie gesichert. Das gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Richtiges Verhalten im Covid-19-Verdachtsfall
Die München-Klinik ruft die Bevölkerung in der aktuellen Situation zur Besonnenheit auf. Die Notfallzentren versorgen schwerverletzte und lebensbedrohlich erkrankte Patienten, die nach einem Unfall oder mit einem akuten Herzinfarkt oder Schlaganfall dringend Hilfe und die vollumfängliche medizinische Notfallversorgung benötigen. Eine gesicherte Notfallversorgung braucht in Zeiten von Covid-19 und Influenza besondere Umsicht: Erkältungssymptome gehören nicht in die Notfallzentren. Menschen mit Verdacht auf Covid-19 sollten zu Hause bleiben, Kontakte meiden und den Hausarzt oderden ärztlichen Bereitschaftsdienst telefonisch unter der Nummer 116 117 kontaktieren.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH