"Wir müssen die Fähigkeiten der Menschen erkennen!"
Anette Farrenkopf ist neue Chefin des Jobcenters
Das Münchner Jobcenter hat eine neue Chefin: Anette Farrenkopf, bislang Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weilheim, ist absofort Geschäftsführerin in München. Zuletzt war sie Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weilheim (mit den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg, Starnberg und Weilheim-Schongau).Die 50-jährige Dipl.-Verwaltungswirtin (FH) folgt auf Martina Musati, die in die Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit wechselte.
52.600 Münchner werden begleitet
Seit dem Jahr 2011 betreiben die Landeshauptstadt sowie die Agentur für Arbeit München das Jobcenter als gemeinsame Einrichtung. Es ist mit rund 950 Mitarbeitern eines der größten Jobcenter Deutschlands und betreut rund 52.600 erwachsene Empfänger von Hartz IV (Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II) in 41.500 Haushalten. in diesen leben auch rund 21.600 Kinder leben. Mit Hilfe des Jobcenters haben im vergangenen Jahr 14.200 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle gefunden.
Langzeitarbeitslose mit wichtigem Potential
Anette Farrenkopf liegen Auswege aus der Langzeitarbeitslosigkeit besonders am Herzen: "Wir müssen gerade diese Menschen unterstützen, Schritt für Schritt voranzukommen. Das verlangt viel Geduld, viel Engagement und viel Feingefühl. Aber es lohnt sich!" Sie wünscht sich viele Arbeitgeber, die deren Potential - auch als künftige Fachkräfte - erkennen.
Wichtig ist Farrenkopf die Beteiligung des Jobcenters an zwei neuen Programmen der Bundesregierung zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit dem Projekt PlanB, das bereits läuft, will das Jobcenter 400 langzeitarbeitslosen Münchnern neue berufliche Perspektiven eröffnen. Mit Hilfe eines Fördervolumens in Höhe von 12,6 Mio. Euro können Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber sowie ein begleitendes Jobcoaching und Qualifizierungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finanziert werden. Mit dem Bundesprogramm "Soziale Teilhabe" will die neue Geschäftsführerin zusätzliche Fördermittel nach München holen. Das Projekt richtet sich an Familien aus der Grundsicherung sowie Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Fpüchtlinge: "Wir haben alle einen Gewinn!"
Mit dem Jobcenter will Anette Farrenkopf zudem einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen mit Leistungsanspruch in der Grundsicherung in den Arbeitsmarkt zu leisten: "Wir müssen die Fähigkeiten und die Motivation dieser Menschen erkennen und ihnen ermöglichen, sich beruflich einzubringen", unterstreicht sie, "wir haben davon alle einen Gewinn!" Die Sozialreferentin der Stadt, Brigitte Meier, weiß sie dabei an ihrer Seite. "Die möglichst schnelle Integration von Flüchtlingen ist eine gute Investition in Münchens Zukunft", ergänzte Meier, "mit ihren Potentialen und ihrer Motivation sind sie eine große Bereicherung für den Arbeitsmarkt und die Stadtgesellschaft, gerade auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels."
Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München, Harald Neubauer, ist Anette Farrenkopf die richtige Wahl für die Leitung des Jobcenters. "Unser gemeinsames Ziel ist es weiterhin, möglichst viele Bürger in den Arbeitsmarkt zu begleiten und gerade auch Langzeitarbeitslose zu unterstützen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen", bekräftigte Neubauer.
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