"Wir hoffen auf Nachbesserung"
Verkehrssituation in der Alten Allee/ Bergsonstraße in Kritik
Vor rund 30 Jahren hat sich die Interessengemeinschaft (IG) Alte Allee/ Bergsonstraße gegründet. Ihr Ziel war es stets, den Verkehr einzubremsen und für mehr Lebensqualität im Gebiet der so genannten Waldkolonie zu sorgen. 2007 gab es den ersten Erfolg. Damals wurde das Lkw-Durchfahrverbot amtlich. Vor zwei Jahren konnte die IG mit vielen Anwohnern und Nachbarn endlich das lang ersehnte Tempo-30-Gebot feiern.
„Unser Ziel ist es nach wie vor, eine Verkehrsberuhigung zu erreichen. Und zwar wollen wir das Gebiet nördlich der Gleise insgesamt betrachten und nicht einzelne Straßenzüge gegeneinander ausspielen“, hatte damals Helmut Rothballer, Gründer und Vereinsvorsitzender, erklärt.
Rennstrecke für Busse?
Diesem Ziel ist die IG nun sehr nah gerückt, denn mittlerweile gilt auch auf der Pippinger Straße ab dem Pasing-Eingangsschild Tempo 30. Die Lücke zur Tempo-30-Zone im Wohngebiet um die Theodor-Storm- und August-Exter-Straße bis zur Offenbach-, Meyerbeer- und Verdistraße ist somit geschlossen worden.
Gegner der Tempo-30-Strecke in der Alten Allee war übrigens die MVG gewesen. Sie hatte die Geschwindigkeitsreduzierung bis zuletzt abgelehnt und sich dabei auf die schwer einzuhaltenden Busfahrpläne berufen. Mit dem im Frühjahr 2019 eingeführten ganztägigen, einseitigen Halteverbot in der Alten Allee bekamen die Busse wieder freie Fahrt. „Die Alte Allee verkommt zur Rennstrecke!“, hatte Rothballer im Juni vor dem Bezirksausschuss 21 (BA) geschimpft und viel Unterstützung der BA-Fraktionen erhalten.
Urteil vom Verwaltungsgericht
Der BA war zwar nach Gesprächen mit der MVG zu einem stundenweisen Halteverbot bereit gewesen und reagierte ebenfalls mit scharfer Kritik auf das Dauerverbot. „Wir hoffen auf baldige Nachbesserung!“, forderte Rothballer eindringlich. Aber auch bezüglich des Juni-Urteils des Verwaltungsgerichts München sollte sich bald noch mehr im Gebiet um die Alte Allee tun.
„Das Verwaltungsgericht hat die Stadt München Ende Juni dazu verurteilt, weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Nachtzeit in der Alten Allee und der Bergsonstraße anzuordnen“, freute er sich über den Rückenwind für die IG-Wünsche von oberster Stelle. Auch mit Ideen konnte er schon aufwarten: absolutes Halteverbot auflösen, Schleichverkehre raus, Verkehr generell verlangsamen. „Vor allem die Busse rasen hier immer noch durch, tags wie nachts. Da erwarten wir endlich Maßnahmen.“
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