"Wir haben ein gutes Standing"
Erfolgreiches Mentorensystem zur Berufswahl an den Würmtaler Mittelschulen
Berufsfindung, Lehrstellenwahl, Bewerbung – das sind kaum allein zu bewältigende Aufgaben für fünfzehn- oder sechszehnjährige Schulabgänger. An den beiden Würmtaler Mittelschulen in Gauting und Lochham stehen den Jugendlichen dafür nicht nur engagierte Lehrer zur Seite, sondern auch ein Kreis ehrenamtlicher Helfer aus den Gemeinden.
„Unsere Coaching-Gruppe ist vor fünf Jahren aus einer Frauengruppe entstanden“, erzählt Gründungsmitglied Maximilane Kleindieck des Coaching-Projektes in Gauting. „Mittlerweile sind wir 24 Ehrenamtliche. Also decken wir die Schulabgängerschar in Gauting locker ab.“ Auf freiwilliger Basis würden sich die Jugendlichen zur Mitarbeit entscheiden. „Die meisten Schüler kommen zu uns.“
Zu Anfang meine zwar der eine oder andere, er bekäme Nachhilfe. „Doch schnell nehmen wir die Lebenssituation der Jugendlichen in den Blick, schauen nach Stärken und Schwächen und finden eine geeignete Berufsrichtung.“ Das Beste sei, dass die Schüler bei vorsichtiger Unterstützung von selber drauf kämen, was sie wollen. „Mehr Nachhaltigkeit können wir nicht erreichen!“, freut sie sich.
Netzwerk wächst
Die Mentoren-Gruppe sei ein tolles Team, „ganz ohne Konkurrenz und mit einem wirklich hervorragenden Netzwerk für alle.“ Auch in der Schule und bei den Eltern komme die ehrenamtliche Hilfe im Schulabschlussjahr prima an. „Wir haben ein gutes Standing“, meint sie stolz. Auch übers Würmtal hinaus hallte schon der gute Ruf. Denn Ende November wird die ehrenamtliche Gruppe mit dem Preis der Wirtschaftjuroren in Berlin ausgezeichnet.
Die Nachbarn an der Mittelschule Lochham haben die Idee der privaten Förderung vor rund zwei Jahren aufgegriffen. Mitinitiator Gerhard Hunger erzählt: „Im ersten September haben sich immerhin 17 von 20 Schülern bei uns Berufscoaches gemeldet. Im weiteren sind neun übriggeblieben, denen wir sehr erfolgreich eine Lehrstelle vermitteln konnten.“ Und das bei nur fünf Ehrenamtlichen.
Jetzt im dritten Jahr gehe man mit einiger Routine an die Hilfe. „Wir haben Unterstützung seitens der Gemeinden Gräfelfing und Planegg, sind auf der Kontaktbörse der ortsansässigen Firmen vertreten.“
Das Netzwerk mausere sich, auch wenn sich die Initiative über weitere Verstärkung an ehrenamtlichen Helfern freue. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir auch in diesem Schuljahr erfolgreich arbeiten werden. Es ist einfach wunderbar, wenn alle in der Schule und der Gemeinde an einem Strang ziehen.“
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