„Wir fordern ein Umdenken"
Grüne Jugend sieht bei IAA "Greenwashing"
Die Grüne Jugend München solidarisiert sich mit den Protesten gegen die IAA Mobility. Mit Greenwashing und „klimafreundlichen“ Mobilitätsmodellen solle eine Bereitschaft zum Wandel vorgetäuscht und eine Wende hin zu nachhaltiger Mobilität propagiert werden. Doch die IAA sei weiterhin eine Werbe-Veranstaltung der fossilen Konzerne, so die Grüne Jugend München.
Autofreie Innenstadt als Ziel
Sie kritisiert den Fokus der Industrie auf individuelle Fortbewegung, die dem Platzmangel in der Stadt nicht beikommt. Diese Kritik stützt ihre Forderung nach einer autofreien Innenstadt. „Wir fordern ein Umdenken: Weg vom Individual-Verkehr und hin zu kollektiven Konzepten wie einem massiv ausgebauten und kostenfreiem ÖPNV. Der öffentliche Raum gehört uns allen - Stellplätze für Pkw sind tote Flächen. Sie müssen entsiegelt und begrünt werden oder in Aufenthaltsräume umgestaltet werden können“, sagt Susanne Mesan, Sprecherin der Grünen Jugend München. „Wir brauchen Platz für Fußgänger*innen und Fahrräder, kurzfristig können Sharing-Modelle den eigenen PKW überflüssig machen. Eine autofreie Innenstadt soll unser Ziel sein.“
"Zwischen Stadt und Land differenzieren"
Felicitas Berger, Sprecherin der Grünen Jugend München, ergänzt: „Dabei muss zwischen Stadt und Land differenziert werden. Insbesondere in ländlichen und Randgebieten müssen Möglichkeiten gestärkt werden, die das Auto überflüssig machen. Der Anspruch muss sein, alle Menschen unabhängiger und mobiler zu machen: Erst wenn Bus und Bahn schneller, zuverlässiger, einfacher und vor allem günstiger sind als das Auto, kann die Verkehrswende klappen.“
"Nachhaltig mit Mensch und Umwelt umgehen"
„Die Automobilindustrie setzt nach wie vor auf Ausbeutung und Neokolonialismus. Für den Abbau von Rohstoffen arbeiten im globalen Süden Arbeitskräfte, auch Kinder, unter menschenunwürdigen Bedingungen“, so Susanne Mesan. „Wir setzen uns für einen nachhaltigen Umgang mit Mensch und Umwelt ein. Die Arbeitsbedingungen im Rohstoffabbau müssen endlich an internationalen Standards zum Arbeitsschutz ausgerichtet werden. Konzerne müssen auch für Ihre Lieferketten in die Verantwortung übernehmen. Dazu braucht es ein Lieferkettengesetz, das seinen Namen verdient“, schließt Felicitas Berger an.
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