„Wir bieten den Ort dazu“
Freiwilligendienste bei der Caritas
Ob im FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder im BVD (Bundesfreiwilligendienst), die Caritas bietet viele Möglichkeiten für soziales Engagement. Im Bereich der Kinderbetreuung etwa, in Kindertagesstätten (KiTa), Kindergärten oder Kinderkrippen, sind "Bufdis" und "FSJ-ler" willkommen und werden von Fachkräften begleitet. Ob direkt nach der Schulzeit oder erst später – der Freiwilligendienst kann eine wertvolle Zeit der Orientierung bieten und dabei helfen, den eigenen Berufsweg zu entdecken.
Das FSJ richtet sich v.a. an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Der BFD steht hingegen auch Erwachsenen über 27 Jahren offen. Beide Modelle ermöglichen es, Neues zu erfahren und sich beruflich auszuprobieren. „Wir bieten den Ort dazu“, sagt Erzieherin Andrea Overbeck. Sie leitet die Caritas-Kinderkrippe St. Barbara und begleitet hier Bufdi Iliana Morales Reyes.
„Es findet ein toller Austausch statt“
Andrea Overbeck, Leiterin der Caritas Kinderkrippe St. Barbara mit Bufdi Iliana Morales Reyes (rechts)
Für uns als Einrichtung ist die freiwillige soziale Arbeit sehr wertvoll und es findet ein gemeinsames Profitieren statt. Das Bundesfreiwilligenjahr ist ein Jahr, wo eine persönliche und berufliche Orientierung stattfindet und wir können den Bufdi dabei unterstützen. Der Bufdi soll in dem Jahr gute Erfahrungen sammeln, etwas Neues kennenlernen und sich auf neue Situationen einlassen und wir bieten den Ort dazu an. Wir bekommen Unterstützung bei der Begleitung der Kinder. Die Kinder bauen eine Beziehung zu den Bufdis auf und wir als Team bekommen auch eine Unterstützung.
Gerade bei fremdländischen Bufdis lernen wir die unterschiedlichen Kulturen kennen, aber auch die Sprache. Es findet ein toller Austausch statt. Der Bundesfreiwilligen Dienst ist ein soziales persönliches Bildungs- und Orientierungsjahr, was gut für die eigene persönliche Entwicklung ist. Während dieser Zeit engagieren sie sich sozial und machen etwas Sinnvolles. Sie haben die Möglichkeit Geld zu verdienen.Gerade junge Menschen haben die Möglichkeit zu schauen, was sie nachdem BFD machen möchten. Durch die Erfahrungen, die sie bereits während des BFD gemacht haben, findet im Anschluss evtl. eine Ausbildung zur Kinderpflegerin statt.
„Sie bringen einen ganz neuen Blick“
Bettina Bischoff, Leiterin Caritas-Kinderkrippe Andréestraße
„Hier wird Vielfalt gelebt“, diese Rückmeldung der letzten Elternbefragung hat mich sehr gefreut. Für mich steht dahinter: Eine gute Zusammenarbeit der Teammitglieder mit all ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, (Berufs-)Erfahrungen und auch kulturellen Backgrounds. Ein Baustein dieser Vielfalt sind Bundesfreiwillige und FSJ-ler. Sie bringen oft einen ganz neuen Blick in unsere Einrichtungen, hinterfragen Abläufe, die zur Gewohnheit geworden sind und bereichern unseren Alltag mit den Kindern. Einige möchten nach der Schule etwas „Praktisches“ tun, einige kommen aus dem Ausland und viele möchten klären, ob ein pädagogischer Beruf die richtige Wahl für sie ist. Dazu haben sie 6 bis 18 Monate Zeit in der sie von ihren Anleitern und Anleiterinnen (und Kollegen) begleitet werden und in Seminaren mit vielen anderen Freiwilligen Austausch und Diskussion erleben und viel Input bekommen. „Es war eine gute Zeit, die sich gelohnt hat“ – so das Fazit vieler Freiwilliger, wenn der Abschied kommt.
„Mehr Verantwortung übernehmen“
Timo Bauer, seit 1. September Bufdi beim Caritas-Kinderhort und Familienservicezentrum Unterschleißheim
Ich nutze den BFD hauptsächlich zur Orientierung, da ich mir noch nicht sicher bin, ob das Berufsleben eines technischen oder eines sozialen Berufes zu mir passt. Bis jetzt konnte ich schon viele Erfahrungen mit Kindern sammeln und mich etwas in den Beruf des Erziehers einarbeiten, um nun sicher sagen zu können, dass es mir Spaß macht. Da es meine erste Arbeit ist, habe ich mich ebenfalls gut in den Berufsalltag einleben können. In meinem BFD habe ich auch mehr Verantwortung übernehmen können im Gegensatz zur Schule. Ebenfalls kann ich mehr Verantwortung im Umgang mit Geld lernen, da ich im BFD etwas verdiene, was für mich mein erstes Gehalt ist. Zudem gefällt mir die Arbeit mit Menschen sehr gut, da man andere Menschen und deren verschiedene Sichtweisen kennenlernen kann. Bei den Seminaren, die man beim BFD mitmacht, hat man ebenfalls die Chance neue Menschen kennenzulernen, wie auch Freunde zu finden und dabei neue Sachen über den Beruf zu lernen. Etwas, das ich in der kurzen Zeit ebenfalls gemerkt habe, ist, dass man beim BFD sehr gut selbst reflektieren kann und Vieles über sich selbst lernt, sowohl über die Stärken als auch über die Schwächen, in denen man sich verbessern kann.
„Die Kinder sind begeistert“
Daniela Wittig, Leiterin des Caritas-Kinderhorts und Familienservicezentrums Unterschleißheim
Wir freuen uns sehr, nach langer Zeit gleich mal wieder zwei BFD-ler in unserer Einrichtung beschäftigen und sogar ab November noch eine dritte BFD-Stelle mit einer jungen Dame besetzen zu können. Meine Erfahrung ist, dass die jungen Leute mit sehr viel Motivation in die Einrichtung kommen und „frischen Wind“ mitbringen. Im aktuellen Fall sind es zwei junge Männer, die gerade erst mit der Schule fertig sind und somit eine ganz andere Lebenswelt mitbringen, als dies im Stammteam der Fall ist. Auch die Kinder sind begeistert, Betreuer in der Gruppe zu haben, die oft gleich noch Spielkameraden sind. Besonders ist es auch immer, wenn es männliche BFD´ler sind, da im Kita- und Grundschulbereich doch überwiegend weibliche Personen arbeiten. Die Freiwilligen werden von uns in allen Bereiche des breiten Arbeitsfeldes einer Kindertagesstätte miteingebunden – von den hauswirtschaftlichen und organisatorischen Bereichen über Vorbereitungsarbeiten, Teamarbeit bis hin zu pädagogischen Aufgaben gibt es für die BFD-ler viel zu entdecken und lernen. Es findet in der Regel eine deutliche Persönlichkeitsentwicklung in dieser Zeit statt. In der Vergangenheit kam es auch schon vor, dass ehemalige BFD-ler letztendlich auch die Erzieherausbildung gemacht haben und uns irgendwann als Fachkräfte zur Verfügung standen.
„Um mich beruflich zu orientieren“
Philipp Hädrich, seit 1. Oktober Bufdi beim Caritas-Kinderhort und Familienservicezentrum Unterschleißheim
Ich nutze die Zeit im BFD im Caritas Kinderhort Unterschleißheim vom 1. Oktober bis 31. August 2021. Das Bundesfreiwilligenjahr mache ich, um mich beruflich zu orientieren. Den Bereich Kindertagesstätten habe ich gewählt, da ich mir erhoffe, dass sich hier weitere berufliche Perspektiven für mich öffnen. Ich bin ja erst ganz kurz dabei, aber ich kann schon sagen, dass ich die Teamarbeit und insbesondere die Absprachen im Großteam sehr gut finde. Mein Ziel ist es, die „Krokodilkinder“ weiter in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Ich erlebe es als sehr positiv, dass die Kinder im Hort viele Dinge selbst erledigen, wie z.B. das Decken der Tische für das Mittagessen. Bei der Aufgabenvielfalt im BFD ist für jeden eine sinnvolle Tätigkeit dabei, die noch dazu Spaß macht! Darüber hinaus schult man auch seine Menschenkenntnisse und das Einfühlungsvermögen.
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