Werke persönlichster Färbung und Eigenart
Das Rodin-Quartett spielt Mozarts "Frühlings-Quartett"
Am Samstag, 4. Februar, bringt das Rodin-Quartett Frühlingsstimmung nach München: Im Max-Joseph-Saal der Residenz (Residenzstr. 1) erklingt um 20 Uhr leicht und spielerisch Wolfgang Amadeus Mozarts berühmtes Streichquartett G-Dur KV 387 , besser bekannt unter seinem Beinamen „Frühlings-Quartett“ .
Nichts ist mehr von dem mühevollen Arbeitsprozess zu erkennen, den es den Komponisten gekostet hatte, um dieses Werk zu vollenden. Mozart hatte sich 1782 in Wien vorgenommen, als Antwort auf Haydns Streichquartette Op. 33 ebenfalls einen Zyklus von sechs Quartetten zu schreiben und sie seinem großen Vorbild Haydn zu widmen. An dessen „ganz neuer, besonderer Art“ wollte sich Mozart messen und sich dem Vorbild Haydn gewachsen zeigen. Ergebnis dieser ambitionierten Aufgabe sind sechs meisterhafte Quartette, die nicht nur durch die handwerklich perfekte Aneignung Haydnscher Kompositionstechniken und Tonfälle beeindrucken, sondern vor allem deshalb, weil hier zugleich Werke persönlichster Färbung und Eigenart entstanden sind.
Archaisch strenger Charakter
Ein Meisterwerk von Mozarts großem Vorbild eröffnet den Konzertabend: Das „Quinten-Quartett“ Op. 76/2 von Joseph Haydn entstand 1797 zusammen mit fünf weiteren Quartetten der Serie Op. 76. Der Komponist widmete die Quartette dem Grafen Joseph Erdödy, der sie gegen ein Honorar von 100 Dukaten für einige Zeit zum alleinigen Gebrauch erhielt. Seinen Beinamen verdankt das „Quinten-Quartett“ der Quintfall-Sequenz zu Beginn des Kopfsatzes, der dadurch einen archaisch strengen Charakter erhält. Bald schon wird das Werk jedoch durch lieblichere Töne aufgelockert. Gespenstisch mutet das „Hexenmenuett“ an, gefolgt von einem slawisch gefärbten stürmischen Finale.
"Elfenmusik"
Frühlingsgeister und Elfen huschen im letzten Werk des Abends durch den Max-Joseph-Saal, wenn das Rodin-Quartett Felix Mendelssohns Streichquartett in e-moll Op. 44/2 interpretiert. Mit einem Zitat aus Mozarts g-moll-Sinfonie KV 550 eröffnet Mendelssohn sein Werk gleichsam einer Verneigung vor dem großen Komponisten. Anschließend schöpft Mendelssohn aus seiner eigenen melodischen Fantasie und weiß sie gekonnt mit der klassischen Motivtechnik zu verknüpfen. „Elfenmusik“ kommt einem beim Scherzo voll von huschenden Läufen, virtuos wirbelnden Melodien und überraschenden Akzentuierungen in den Sinn.
Tickets
Karten für dieses dritte Konzert des Zyklus 2016/2017 kosten je nach Kategorie zwischen 28 und 46 Euro. Schüler und Studenten zahlen an der Abendkasse 14 Euro. Reguläre Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie beim Kartenservice der Kammermusik-Direktion unter Tel. (089) 29162916 oder schriftliche an: Kammermusik-Direktion München, Liebherrsstr. 19, 80538 München. Bei schriftlicher Anfrage werden die Karten ohne zusätzliche Gebühr per Post zugestellt.
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