Wer informiert gehörlose Menschen in der Corona-Krise?
GMU drängt auf Zugang zu unter Umständen lebenswichtigen Informationen
Wie der Gehörlosenverband München und Umland e.V. (GMU) aufgezeigt hat, fühlen sich viele Gehörlose gerade jetzt im Zusammenhang mit der Corona-Krise durch ein Informationsdefizit benachteiligt.
Durch das Engagement des GMU e.V. wurde bereits erreicht, dass wichtige Fernsehsendungen und Videobotschaften als Aufzeichnungen mit Gebärdenverdolmetschungs-Einblendung unter Zeitverzögerung im Internet veröffentlich werden. "Das ist ein guter Fortschritt. Aber es ist leider nicht genug", so der Verband.
Damit Gehörlose tatsächlich einen gleichberechtigten Zugang zu unter Umständen lebenswichtigen Informationen haben, ist es notwendig, dass sie diese Informationen unmittelbar und zeitgleich auf denselben Kanälen bekommen wie hörende Menschen. Deshalb fordert der GMU e.V., dass Pressekonferenzen und Videobotschaften im Fernsehen mittels Präsenz-Dolmetschern live in die Deutsche Gebärdensprache verdolmetscht werden.
Für eine Live-Verdolmetschung wäre die optimale, schnellste und einfachste Lösung, Präsenz-Gebärdensprachdolmetscher zu suchen bzw. zu beauftragen. Für eine schnelle Umsetzung bzw. Lösung bietet der Verband Dolmetschervermittlung an. Da es im Interesse aller sei, dass die Angebote und Informationen mit Deutscher Gebärdensprache gleich an die gehörlosen Bürger weitergeleitet werden, hat der GMU auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den betroffenen Verbänden empfohlen "Gerade wir können die Informationen schnell weitergeben, so dass Informationen aus erster Hand sofort bei den gehörlosen Bürgern ankommen", sagt GMU-Geschäftsführerin Cornelia von Pappenheim.
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