Was kann jeder Einzelne tun?
WWF gibt Tipps zur Nachhaltigkeit

Beim Kauf von Eiern kann man eine möglichst artgerechte Haltungsform der Hennen unterstützen. Achten Sie auf den Stempelcode! (Foto: job)
"Nachhaltigkeit" kann jeder - und jeder kleine Schritt hilft. Der WWF gibt Tipps, wie man sich im Alltag ein bisschen besser verhalten kann:
Obst und Gemüse lose kaufen
Schnell wird das Obst in die kleine, durchsichtige Plastiktüte gefüllt, weil man den Einkauf ungern lose aufs Band legen möchte. Selbst Bio-Obst ist häufig in Plastikfolie eingeschweißt. Meist ist das Plastik drumherum vollkommen überflüssig, denn häufig haben Früchte und Gemüse ihre eigene schützende Hülle oder müssen einfach nur gut abgewaschen werden. Für Pilze, Kirschen, Salat und ähnliches kann man eigene Mehrwegbeutel mitbringen oder zumindest Plastiktüten, die sich bereits zu Hause angesammelt haben, mehrfach für den Obst- und Gemüse-Einkauf nutzen.
Sich einfach mal Zeit nehmen
Mal schnell unterwegs einen Becher Kaffee holen oder das Essen mitnehmen statt vor Ort zu essen: „to go“ geht in der Regel nur mit dem Hinterlassen von Müll. In vielen Cafés wird der Einsatz für die Umwelt sogar belohnt und der Kaffee im Mehrwegbecher kostet weniger. Noch besser: Sich einfach mal Zeit nehmen und den Kaffee in Ruhe im Café trinken - das ist die noch schönere Variante, Plastik zu vermeiden.
Geschirrspüler voll beladen
Geschirrspüler möglichst voll beladen und mit Sparprogramm laufen lassen; Geschirr nicht vorspülen. Eine sparsame volle Maschine verbraucht weniger Wasser als eine Handspülung. Man vermeidet bei 160 Spülmaschinengängen im Sparprogramm statt Handwäschen pro Jahr rund 80 Kilogramm CO2 und etwa 35 Euro.
Wasserkocher statt Herdplatte
Ob Tee oder Pasta: Erhitzen Sie das Wasser im elektrischen Wasserkocher. Der ist schneller und benötigt weniger Energie als der Topf auf dem Herd. Beispiel: Wenn Sie an jedem Tag ein Liter Wasser kochen, sparen Sie jährlich 40 Euro beziehungsweise 90 Kilogramm CO2.
Artgerechte Haltung unterstützen
Jedes Ei ist mit einem individuellem Code gekennzeichnet: Seit15 Jahren gilt diese EU-weite Regelung. Die erste Ziffer des Stempels steht für das Haltungssystem:
0 = ökologische Erzeugung,
1 = Freilandhaltung,
2 = Bodenhaltung,
3 = Käfighaltung.
Danach folgt das Länderkürzel: DE für Deutschland, NL für Niederlande, AT für Österreich und BE für Belgien.
Mit der Kennzeichnung haben Sie die Möglichkeit, beim Kauf Ihrer Eier eine möglichst artgerechte Haltungsform zu unterstützen. Achten Sie auf Eier mit der Ziffer 0! Ob Ihnen die Freilandeier auch besser schmecken, müssen Sie selbst testen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist auf jeden Fall, dass sie einen höheren Vitamingehalt und ein gesundheitlich besseres Fettsäuremuster haben.
Weihnachtsbaum nachhaltig schmücken
Anstatt Lametta auf die Zweige zu hängen: Wie wäre es mit Strohsternen, Holz- oder Glasschmuck, der einfach zu schön zum Wegwerfen ist? So haben Sie während des Festes mehr fürs Auge und danach weniger für die Mülltonne. Außerdem besteht Lametta aus Alufolie und ist sowohl aufwendig in der Herstellung als auch in der Entsorgung.
Wer Geschenke pfiffig einpacken und zugleich die Müllberge senken will kann aus der Verpackung auch gleich ein zusätzliches Geschenk machen. Das Buch oder die CD etwa mit einem schönen Seidenschal umwickeln oder mit nützlichen Hand- oder Geschirrtüchern. Eine weitere umweltschonende Alternative ist Zeitungs- und Zeitschriftenpapier.
Erkältungen ein Schnippchen schlagen
Auch wenn es draußen kühler wird, überheizen Sie die Räume nicht und gehen Sie trotzdem raus an die frische Luft. Das härtet ab.
Richtige Ernährung: Gemüse und Obst enthalten die notwendigen Vitamine und Mineralien für den winterlichen Mehrbedarf. Früchte aus fernen Ländern oder aus dem Gewächshaus, die unreif gepflückt werden oder im künstlichen Licht reifen, schneiden sowohl beim Nährstoffgehalt als auch bei der C02-Bilanz deutlich schlechter ab als heimische Produkte. Darum sind Kohl, Kraut, Rüben, Kürbis, Zwiebeln, Sellerie, Lauch, Äpfel und Birnen aus der Region vorzuziehen. Damit es nicht allzu eintönig wird, ergänzen Sie das Programm mit eingefrorenem oder eingelegtem regionalen Obst und Gemüse.
Zum Wohlfühlen einheizen
Wenn Sie die Raumtemperatur um ein Grad Celsius senken, sparen Sie fünf bis zehn Prozent Heizenergie – und zugleich etwa 200 Kilogramm CO2 sowie rund 70 Euro pro Haushalt und Jahr. Ein gutes Wohnklima erhalten Sie, wenn Sie in Schlafräumen die Temperatur auf 16 bis 18 Grad, in Fluren auf 15 Grad und in Wohn- und Kinderzimmern auf 20 Grad halten. Tiefer sollte die Zimmertemperatur laut Deutscher Energieagentur (Dena) allerdings nicht fallen, sonst kühlen die Wände zu sehr ab und es können sich Schimmelpilze bilden. Geschlossene Gardinen oder Rollläden schützen nachts vor Wärmeverlusten.
Rüsten Sie Ihre Heizkörper mit Thermostatventilen aus, um die Temperatur für jeden Raum individuell regeln zu können, und achten Sie darauf, dass die Thermostatköpfe nicht abgedeckt sind, da sie sonst möglicherweise nur eingeschränkt funktionieren.
Entlüften Sie Ihre Heizungen regelmäßig, da Sie sonst sehr ineffizient heizen.
Stellen Sie keine Möbelstücke vor die Heizung, da sonst unnötig Energie verschwendet wird und viel Wärme verloren geht. Das gilt auch für Vorhänge.
Was kann jeder Einzelne tun?
Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Info: www.wwf.de/alltags-tipps.
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