Vorstand der Vereinigung der Pflegenden Bayern gewählt
Münchner ver.di-Vertreterin Sonja Voss ist 2. stellvertretende Vorsitzende
Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern wurde per Gesetz am 1. Mai 2017 auf den Weg gebracht. Um für diese Körperschaft des öffentlichen Rechts Handlungsfähigkeit herzustellen, ist ein Gründungsausschuss einberufen worden, der das erste beschließende Organ dieser Pflegendenvereinigung darstellt.
Der Gründungsausschuss wählte die Münchnerin Sonja Voss zur 2. stellvertretenden Vorsitzenden dieser Körperschaft des öffentlichen Rechts. Voss wurde wegen ihrer Verbandstätigkeit in der Gewerkschaft ver.di und ihrer beruflichen Qualifikation als Pflegefachkraft von ver.di-Bayern dem Gesundheitsministerium vorgeschlagen. Sie ist ehrenamtliche Gewerkschafterin und Betriebsrätin bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Aufgrund der Benennung durch ver.di hat das Ministerium Sonja Voss zum Mitglied des Gründungsausschusses berufen und dieses Gremium hat die Münchnerin inzwischen zur 2. Stellvertretenden Vorsitzenden der bayerischen Pflegevereinigung ge-wählt.
"Es gibt noch viel zu tun"
Dazu Sonja Voss: „Es freut mich sehr und ehrt mich, dass ich meine Berufsgruppe und Gewerkschaft im Vorstand vertreten darf. Die Gewerkschaft ver.di kämpft schon seit Jahren für eine Aufwertung der Pflege und bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Es wurde vieles erreicht, aber es gibt auch noch viel zu tun, denn nur ein gutes und gesundes Berufsumfeld sichert gute Pflege für unsere Bürgerinnen und Bürger in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und dafür möchte ich mich auch einsetzen.“
Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales bei ver.di Bay-ern, zollte Gesundheitsministerin Melanie Huml Anerkennung für den eingeschlagenen bayerischen Weg einer körperschaftlich verfassten Pflegevereinigung. Damit wird eine Zwangsmitgliedschaft mit Pflichtbeiträgen vermieden. Und es gibt keine ständische Berufsgerichtsbarkeit, wie sie im Falle von Kammern vorgesehen ist.
Als positiv wertet Hinke zudem, dass im Unterschied zum Kammerwesen auch Pflegehilfskräfte in der neuen Vereinigung vertreten seien. Gerade in der Altenpflege seien mehr als die Hälfte der Tätigen als Hilfskräfte tätig, die ansonsten von der Vertretung ausgeschlossen wären. Nunmehr müsse die Vereinigung mit Leben gefüllt werden. Sie könnte zu mehr Aufmerksamkeit für die Pflege beitragen und ver.di bei der Durchsetzung ihrer Forderungen unterstützen. Mit Sonja Voss habe man hier eine engagierte Mitstreiterin gewonnen, so Hinke.
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