Vorsicht toter Winkel
Vorerst kein Trixi-Spiegel am Kärntner Platz
Ob sogenannte Trixi-Spiegel mehr Sicherheit im Straßenverkehr bringen? Der Stadtrat entschied vor rund eineinhalb Jahren, das zu testen und veranlasste, dass 100 solcher Trixi-Spiegel versuchsweise an Knotenpunkten mit einschlägigen Unfallgeschehen aufgestellt werden. Benannt sind die Spiegel nach Ulrich Willburgers Tochter, die als Radfahrerin einen schweren Abbiege-Unfall erlitt. Er regte daraufhin an, die Spiegel anzubringen, so dass Lastkraftwagenfahrer beim Abbiegen die toten Winkel und damit Radfahrer und Fußgänger besser in den Blick nehmen können. Einen solchen Spiegel beantragte ein Laimer Bürger im Rahmen der Bürgerversammlung vor einem Jahr für die Ecke Fürstenrieder Straße/ Kärntner Platz. Beim Rechtsabbiegen von der Fürstenrieder Straße auf Höhe des Kärntner Platzes sei der Radweg für Autofahrer sehr schwer einsehbar, begründete der Mann seinen Antrag. Laut Baureferat wird am Kärntner Platz aber vorerst alles beim Alten bleiben.
40 Standorte ausgestattet
Nachdem der Stadtrat entschieden hatte, etwa 100 Trixi-Spiegel aufstellen zu lassen, wurde mit Beschluss des Kreisverwaltungsausschusses im November vor einem Jahr das Kreisverwaltungsreferat (KVR) damit beauftragt, zusätzliche Standorte für Trixi-Spiegel festzulegen, die dabei helfen könnten Rechtsabbiegeunfälle zu vermindern. Kriterien wie Unfallgeschehen und Schwerverkehrsaufkommen wurden bei der Standortfestlegung berücksichtigt. Die 100 Trixi-Spiegel wurden an 40 Stellen im Stadtgebiet angebracht, je nach Situation vor Ort sind es ein bis vier Spiegel an Abbiegespuren und auf Verkehrsinseln. An der Kreuzung Fürstenrieder Straße und Ammerseestraße etwa wurden zwei solcher Trixi-Spiegel als zusätzliche Hilfe montiert. Die Spiegel sind auf passender Höhe für Lastwagen ab 7,5 Tonnen ausgerichtet. Sie sollen Lkw-Fahrer beim sicheren Rechtsabbiegen unterstützen, wenn bei gleichzeitiger Grünphase auf querende Fußgänger und Radfahrer geachtet werden muss. Ein Spiegel als Hilfe für Autofahrer, die von der Fürstenrieder Straße aus zum Kärntner Platz abbiegen, wie er bei der Laimer Bürgerversammlung beantragt wurde, steht jedoch noch nicht.
KVR soll prüfen
In der Fürstenrieder Straße werden Radfahrer zwischen Stegener Weg und Kärntner Platz auf einem baulichen Radweg geführt, der durch einen schmalen Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt ist. „Eine Beeinträchtigung der Sichtbeziehungen und damit der Verkehrssicherheit durch Bepflanzung oder sonstige Einbauten ist aktuell nicht erkennbar, da sich die Baumbepflanzung deutlich vor dem Einmündungsbereich befindet“, erklärt das Baureferat. Eine endgültige Absage an einen Spiegel am Kärtner Platz bedeutet dies jedoch noch nicht: „Im Rahmen der Standortfestlegung für die Trixi-Spiegel werden wir aber das Kreisverwaltungsreferat ersuchen, für den Einmündungsbereich eine Einschätzung zu treffen, ob ein Spiegel aufgestellt werden soll“, erklärt das Baureferat. Sollte die Prüfung positiv ausfallen, werde das Baureferat einen Spiegel aufstellen lassen. Derzeit werden über das Portal „gut für München“ Spenden für weitere 3.000 Trixi-Spiegel an Münchner Kreuzungen gesammelt. Eventuell wird dadurch auch ein Spiegel am Kärtner Platz finanziert.
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