"Vor dem Kollaps bewahren"
Startschuss für Vorplanung der neuen U-Bahn-Linie U9
Der gemeinsame Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft sowie für Stadtplanung und Bauordnung (Stadrat München) hat beschlossen, dass das Vorhaltebauwerk für die U9-Station am Hauptbahnhof realisiert wird. Die Stadträte gaben außerdem den Startschuss für die Vorplanung der gesamten U9-Neubaustrecke. Die Ergebnisse der Vorplanung sollen 2024/25 vorliegen.
„Die U9 macht die Münchner U-Bahn zukunftsfähig. Sie wird unser Netz in der Innenstadt spürbar entlasten, den Betrieb stabilisieren und damit vor dem Kollaps bewahren. Die Neubaustrecke ist auch Voraussetzung für mehr Pünktlichkeit, zusätzliche Taktverdichtungen und Netzerweiterungen an den Außenästen. Ferner ermöglicht sie einen zweiten Wiesn-Bahnhof und neue Direktverbindungen, etwa zwischen Hauptbahnhof und Allianz Arena“, so Ingo Wortmann, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung.
Durch die Anbindung der U9 am Hauptbahnhof wird die Neubaustrecke überhaupt erst möglich. Nur so erreicht sie den maximalen verkehrlichen Nutzen. Bund, Land, Stadt, DB AG und SWM/MVG hatten sich im Sommer auf die sog. Integrierte Gesamtlösung am Hauptbahnhof verständigt, um die U9 beim Bau der 2. Stammstrecke sowie des neuen Empfangsgebäudes der DB zu berücksichtigen. Damit wird das nur jetzt bestehende Zeitfenster für eine gleichzeitige Realisierung aller drei Projekte genutzt.
Die U9 ist ca. 10,5 Kilometer lang. Die Neubaustrecke soll Sendling und Schwabing via Hauptbahnhof und Kunstareal verbinden. Östlich der Theresienwiese, am Esperantoplatz, bekommt München einen zweiten U-Bahnhof für das Oktoberfest. Die bisherigen Stationen Impler- und Poccistraße werden zusammengelegt und durch einen Neubau ersetzt. In der Maxvorstadt ist ein neuer U-Bahnhof "Pinakotheken" im Kunstareal vorgesehen, in Schwabing ein neuer Bahnhof am Elisabethplatz. Die U-Bahn-Stationen an der Theresienstraße und an der Münchner Freiheit werden erweitert.
Die Landeshauptstadt finanziert die U9-Vorhaltemaßnahme am Hauptbahnhof mit insgesamt 393 Millionen Euro vor. Für die Vorplanung der Gesamtstrecke sind zusätzlich 100 Millionen Euro veranschlagt. Die Planungs- und Baukosten für die Gesamtstrecke der U9 könnten nach ersten Schätzungen rund 3,5 Milliarden Euro betragen.
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