Von der Muse geküsst
Musikschule Blutenburg e.V. schließt Schulkooperationen
In Zeiten von Ganztagsunterricht und Kindergartenzeiten bis 17 Uhr, von Nachmittagshort und Homeschooling müssen sich vor allem auch die Musikschulen im Angebot umstellen. „Wir haben über 1.000 Schüler im Musikforum Blutenburg“, erklärt die erste Vorsitzende des Vereins, Christa Stock. „Und viele davon können erst in den späten Nachmittagsstunden zum Unterricht kommen. Die Tage sind für die Kinder wirklich sehr lang. Konzentriertes Arbeiten geht so spät fast nicht mehr.“
Schon vor einigen Jahren hat sich das Musikforum daher an die Schulen gewandt, um vor Ort Instrumentalunterricht zu geben. „Vor allem mit der Realschule an der Blutenburg hatten wir eine sehr enge Kooperation, die nun leider wegen des Umbaus und natürlich auch wegen Corona erst einmal pausieren musste.“
Jüngster Partner: Gymnasium Freiham
Sie bedauere dies, denn schließlich funktionierten dort auch Schulorchester und Bigband ausgezeichnet. „Aber auch mit dem Untermenzinger Louise-Schroeder-Gymnasium existiert seit über zehn Jahren eine hervorragende Zusammenarbeit.“ Hinzu kämen noch kleinere Kooperationen mit Mittel- und Realschulen in der Umgebung sowie Kurse in musikalischer Früherziehung für Kindergärten.
Jüngster Partner im Musikforum-Bunde ist das Freihamer Gymnasium. „Hier sind wir seit diesem Schuljahr mit unseren Lehrern an zwei Tagen zu Gast. Das Angebot wurde sofort sehr, sehr gut angenommen. Über 80 Schüler werden inzwischen dort im Einzelunterricht betreut", so Stock.
Ziel: schuleigene Bigband
„Wir sind alle begeistert“, berichtet Fachbetreuerin für Musik, Katharina Müller. „Der Instrumentalunterricht dauert immer eine halbe Stunde. Aufgrund unseres sehr offenen Konzepts können die Schüler ganz eigenverantwortlich ihre Instrumentalstunde nehmen und anschließend wieder in den Klassenunterricht zurückkehren.“ Das besondere Konzept am Freihamer Gymnasium beschreibt Müller so: „Es gibt keinen Gong. Der Unterricht läuft nur in Doppelstunden. Wir haben sehr viel freies Arbeiten. Das ist schon toll.“
Derartiges Lernen habe sehr schnell großen Zuspruch erfahren. „Unsere Schüler kommen aus Pasing und dem Münchner Westen, aus dem Würmtal und aus Germering“, so Müller weiter. In insgesamt 17 Klassen lernen bisher Fünft-, Sechst- und Siebtklässler. Die oberen Stufen sind noch nicht in Freiham vertreten.
„Wir wollten unseren Schülern ein niederschwelliges Angebot in Musik bieten und waren begeistert davon, wie gut die Schüler das Angebot angenommen haben.“ Die Kooperation mit dem Musikforum könnte nicht besser laufen, betont Müller. „Vielleicht können wir in zwei Jahren eine Musikklasse starten. Und unser Ziel ist es, irgendwann einmal eine schuleigene Bigband zu haben.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH