"Viele Menschen leiden darunter"
Einige Bürgerversammlungen haben sich dafür ausgesprochen, das Silvester-Feuerwerk einzuschränken. Zu unseren Beiträgen dazu schreibt Werner Brandl:
Die aufkommenden Diskussionen zum Feuerwerk beweisen, dass viele Menschen darunter leiden. Die Tiere können sich nicht zu Wort melden, sie leiden still. „ Nicht alles riecht gut, was kracht“ wusste schon Karl Valentin. Es ist anzunehmen, dass er sich, wie die meisten Leute, über die Chemie, die wir nach Krach und bunten Blitzen als Pulverdampf einatmen, keine weiteren Gedanken machen konnte, weil er vom Gehalt nichts wusste. Doch die „schönen bunten Farben“ entstehen bei der Verbrennung von Metallsalzen: Dabei ergibt Natrium Gelb, Strontium Rot, Barium Grün und Kupfer Blau. Außerdem entsteht dabei zusätzlicher Feinstaub, dessen Menge ja durch den Kfz-Verkehr schon kritische Werte überschritten und Fahrverbote ausgelöst hat.
Aber niemand soll der Spaß verdorben werden, der die Folgen selber trägt. Wer z.B. Drachen fliegen, tauchen, klettern will, riskiert seine eigene Gesundheit. Würden die Feuerwerker ihre freigesetzten Schadstoffe selber wegatmen (wovor Lungenärzte die Passanten warnen), bliebe aber immer noch der Lärm. Den müsste trotzdem immer noch die Allgemeinheit ertragen – und die vermüllten Straßen auch.
Angesichts der drohenden Klimakatastrophe mit Erderwärmung, abschmelzenden Gletschern und Polkappen, steigendem Meeresspiegel, Überflutungen, Anstieg des Treibhausgases Kohlendioxid wie noch nie, saurem Regen, alles verursacht durch unser „ganz normales Verhalten“, ist es höchste Zeit, auf Dinge wie das Sylvester-Feuerwerk freiwillig zu verzichten, bevor alles zu spät ist! (Auf Verbote brauchen wir nicht mehr warten.) In Kattowitz findet aus diesen Gründen gerade die COP24 Konferenz statt.
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