"Verband stellt sich neu auf"
Barbara Mang, Oswald Hofmann, Waltraud Lučić, ehem. Vorstandsmitglieder des MLLV mit "Bank-Perspektive"
Ein Lehrerverband stellt sich neu auf. Der Lehrerverband Münchens. Der Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. An sich ein Grund zur Freude.
Für Menschen, die jahrelang für den Verband gearbeitet haben, ist das Abschiednehmen nicht immer so einfach. Nach 32 Jahren Vorstandsarbeit tritt Oswald Hofmann nicht mehr als Abteilungsleiter für Dienstrecht und Besoldung an. Die erste und zweite Vorsitzende, Waltraud Lučić und Barbara Mang, bringen es gemeinsam auf die Zahl 32. Addiert man die Vorstandszeiten der drei zusammen, sind sie nun im Pensionsalter. Das heißt Abschiednehmen. Abschiednehmen während der Corona-Pandemie. Corona hat eine eigene Gesetzmäßigkeit. Die Einschränkungen und Maßnahmen in der Corona-Krise erschweren nicht nur das Arbeiten und das alltägliche Zusammenleben, sondern auch das Feiern und das Abschiednehmen.
Corona verlangt ein Umdenken, ein Andersfühlen, eine neue Perspektive. Der Abschied fand zunächst in der hybriden Delegiertenversammlung statt. 94 Delegierte saßen zuhause vor dem Computer und waren auf einer digitalen Plattform miteinander verbunden und hielten so ihre Versammlung ab und verabschiedeten sich bei einem überraschenden Tagesordnungspunkt „Bankperspektiven“ mit witzigen, lehrreichen und nachdenklichen Videoclips rund um die Bank.
Unvorstellbar, was ein Sitzmöbel für Geschichten erzählen kann, wenn ein MLLVler darauf sitzt, steht, liegt oder tanzt. Auf alle Fälle bleibt da kein Auge trocken. Das Abschiedsgeschenk ist ein Platz auf einer Sitzbank aus Holz, mit einer Arm- und Rückenlehne – zum Ausruhen, Innehalten und Beobachten. So eine Bank kann in der Küche, im Klassenzimmer oder im Garten stehen.
Wo steht die Bank, die der MLLV Barbara, Oswald und Waltraud geschenkt hat? Im Hofgarten, mit Blick auf den Eingang der Staatskanzlei, damit das Treiben der Politik auch weiterhin von einer anderen Perspektive betrachtet werden kann. Doch trotz bestmöglicher Beobachtungsposition durch den prominenten Bankstandort auf die Staatskanzlei ist es uns nicht gelungen, den Engel Aloisius ausfindig zu machen, der wegen der Gastronomie-Schließung ja eigentlich nicht bei einer Maß im Hofbräuhaus sitzen kann ...
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