Unsere Frage der Woche
Soll die Wasserversorgung in Deutschland privatisiert werden?
Es ist eine Diskussion, die trotz des brisanten Themas weitestgehend im Hintergrund abläuft. Seit einiger Zeit streiten sich Deutschland und die EU nun schon darum, wer in Zukunft die Bürger mit Wasser versorgen darf. Brüssel wirbt mit größerer Effizienz in der Verteilung und der Öffnung des lukrativen Wassermarktes für private Unternehmen. Neben den Einsparungen für den Staat erhofft man sich zudem Verbesserungen in Bezug auf die Qualität. Dass dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist, zeigen einige Beispiele aus anderen europäischen Ländern: In London erfüllen die Firmen nur die nötigen Mindeststandards, ganze Leitungen sind marode und es kommt häufig zu Rohrbrüchen. Und gerade hat die Firma „Thames Water“ den Wasserpreis um fünf Prozent erhöht. Auch in Teilen Portugals verarmen viele Familien auf Grund horrender Kosten für Trinkwasser.
Auch der Deutsche Städtetag warnt vor den EU-Plänen. Oberbürgermeister Christian Ude: „Die Bundesregierung muss im EU-Ministerrat eingreifen, um die kommunale Wasserversorgung in Deutschland zu retten. Ohne die bürgernahe Versorgung durch die Stadtwerke sind auch Qualitätseinbußen beim Trinkwasser nicht auszuschließen.“ CSU-Politiker Dr. Peter Gauweiler hält Wasser für eine Privatisierung nicht geeignet. „Wenn es um Trinkwasser geht, gibt es keine Parteien mehr.“
Es gibt bereits zahlreiche Aufrufe im Internet, wie die Aktion "Right2Water", die Unterschriften für das Wasser als öffentliches Gut und Menschenrecht sammeln.
Die Münchner Wochenanzeiger interessieren sich für Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser. Unsere Frage der Woche lautet:
Soll die Wasserversorgung in Deutschland privatisiert werden?
Stimmen Sie bis zum 11. April auf unserer Homepage unter www.muenchenweit.de/Umfrage mit ab und schreiben Sie uns Ihre Meinung! Lesen Sie im kommenden SamstagsBlatt in unserer Rubrik „Aug' in Aug' mit der Politik“, was Münchner Politiker und Entscheidungsträger über dieses Thema denken!
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