Unser Buchtipp
John Williams - Stoner
John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.
Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen. ›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.
Wiederentdeckung
Bis zu seiner Wiederentdeckung 2006 in den USA war "Stoner" einer der großen vergessenen Romane der Weltliteratur. Nur wenige Literaturliebhaber und Schriftsteller wiesen immer wieder auf den außerordentlichen Rang dieses Werks hin, erwarben noch übrige Exemplare antiquarisch, verschenkten sie im Dutzend.
Der Erfolg kam zunächst in den USA, als Edwin Frank der Chef-Lektor der New York Books Classics den lange vergriffenen Roman wieder entdeckte und veröffentlichte. Ad hoc 40.000 verkaufte Exemplare, das war viel für einen Autor, der nicht mehr lebte und den kaum jemand kannte – und es war ein Signal: Eine erste Übersetzung von "Stoner" ins Französische folgte – durch Anna Gavalda, die eine große Fürsprecherin des Buches wurde und ihm zu großartiger Verbreitung verhalf.
Auch in England (bislang 47.000 verkaufte Exemplare), Italien (über 50.000 Exemplare, 11 Auflagen; Mix-Preis 2013 – das beste 2012/13 verkaufte Buch, ausgewählt von den Feltrinelli-Buchhändlern), Israel (48.000 Exemplare) und Holland (in nur neun Monaten über 135.000 Mal verkauft) – entwickelte sich "Stoner" zum Bestseller mit monatelanger Verweildauer auf den Listen – ein Buch, das Kritiker wie Publikum gleichermaßen hinriss.
Inzwischen entstehen Übersetzungen in mehr als zehn weiteren Sprachen: u. a. Brasilianisch / Portugiesisch, Chinesisch, Dänisch, Katalanisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch und Türkisch.
Über den Autor
John Edward Williams (* 29. August 1922 in Clarksville, Texas; † 3. März 1994 in Fayetteville, Arkansas) war ein US-amerikanischer Autor und Herausgeber. Er war Hochschullehrer an der University of Denver, wo er von 1955 bis 1985 Creative Writing unterrichtete.
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