Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege
Rundweg von S-Bahnhof Tutzing durch die Waldschmidtschlucht zum Deixlfurter See
Die Natur erwacht endlich wieder zum Leben: Vogelgezwitscher, Frühlingsblumen, immer grüner werdende Bäume und Sträucher und erste wärmende Sonnenstrahlen. Höchste Zeit, sich wieder nach draußen zu begeben und bei einer kleinen Wanderung die Erinnerung an die kalten Wintermonate und den hecktischen Alltag hinter sich zu lassen! Unser heutiger Tourentipp führt durch das wunderschöne Fünfseenland: Ein Rundwanderweg vom S-Bahnhof Tutzing durch die wildromantische Waldschmidtschlucht zum Deixlfurter See, an dem man es sich auf einem der vielen Stege bequem machen und die Seele baumeln lassen kann. Damit der Ausflug für unsere Leser möglichst entspannt und sorgenfrei wird, haben wir die Strecke auf Schwierigkeiten und Einkehrmöglichkeiten getestet.
Start am S-Bahnhof
Gestartet wird am S-Bahnhof Tutzing (S6-Endhaltestelle). Wer die staufreie Anfahrt mit der S-Bahn bevorzugt, kann auch den Regionalzug bis Tutzing nehmen, das spart Zeit und die MVV-Karten (3 Zonen) sind gültig. Erfolgt die Anreise mit dem Auto, so kann direkt am Tutzinger Bahnhof geparkt werden.
Durch die Unterführung wechselt man auf die Westseite des Bahnhofs (Seite, auf der nicht das Bahnhofsgelände steht) und wendet sich nach rechts. Dort weist gleich das erste Schild in Richtung des Deixlfurter Sees. Diesem folgt man immer geradeaus, die Kustermannstraße überquerend bis zur Traubinger Straße. Dort unterquert man rechts die Bahngleise und steigt gleich über Treppen nach oben. Dem Kiesweg rechts der Bahngleise folgend, gelangt man zu hinabführenden Treppen, wendet sich gleich links und geht durch eine weitere Unterführung. Auch an dieser Stelle ist der Deixlfurter See wieder ausgeschildert. Nach ca. 300 Metern biegt man links in einen Kiesweg ein. Hier startet dann der wahre Wandergenuss.
Wildromantische Waldwege
Man befindet sich nun mitten in der idyllischen Waldschmidtschlucht. Diese ist ein ehemaliger Kalkgraben, in dem es Tuff- und Tropfsteinhöhlen gab, die jedoch beim Bau der Eisenbahn 1865 zerstört wurden. Heute ist die Schlucht ein Naturdenkmal, benannt nach Maximilian Schmidt, einem Dichter aus dem Bayerischen Wald.
Der Kiesweg geht bald in einen Waldpfad über. Diesem folgt man über kleine Metall- und Holzbrücken (der Weg wird auch Siebenbrückenweg genannt) bergauf. Trittfestigkeit wird vorausgesetzt, denn der Weg ist immer mehr mit Wurzeln durchzogen. An einer Verzweigung wendet man sich erneut der Ausschilderung zum See folgend nach rechts; es geht an der Schluchtkante geradeaus entlang. Kurz darauf hält man sich links und tritt aus dem Wald aus.
Mehr als nur ein See
Rechts geht es auf einem schönen Wiesenpfad am Waldrand gemächlich aufwärts. Man kommt an einem großen Baumstumpf vorbei. Wer hier kurz innehält, hat vielleicht das Glück, am Waldrand das ein oder andere Eichhörnchen zu sehen. Am Tag der Routenerkundung tummelten sich an dieser Stelle gleich fünf der putzigen Waldkobolde.
Der Pfad führt weiter zum Waldorfkindergarten an einer Forststraße. Auch hier ist der See ausgeschildert, man biegt also nach rechts ab und folgt der unspektakulären Straße in den Wald hinein bis zu den Gewässern. Nach wenigen Minuten meint man sich schon am Ziel, doch zunächst handelt es sich nur um vorgelagerte Weiher, die allesamt Namen haben. Etwas versteckt auf einem Pfad neben dem Schild "Barbara" befindet sich rechts der Deixlfurter See. Leider ist der See nicht komplett umrundbar, denn ein Teil ist Privatgelände, womit ein Betretungsverbot einhergeht. Das machen aber die vielen kleinen idyllischen Stege wieder wett, diese dürfen von Wanderern und Badegästen gerne genutzt werden. Ganz recht, das Baden ist an einigen Stellen im See erlaubt, allerdings gibt es keine Liegeflächen. Wer ruhige Naturstrände liebt, ist hier für eine Abkühlung im Sommer bestens aufgehoben.
Abstecher zur Ilkahöhe?
Auf einem Pfad geht es am See entlang, man passiert eine Schranke und wandert kurz auf einen Damm zwischen See und Weiher. Am Ende des Weihers hält man sich links und kommt auf einen breiten Weg, der durch den Wald in wenigen Minuten zur Kustermannstraße führt. Hier biegt man rechts ab und wendet sich nach nur 50 Metern links in die Bavariastraße Richtung Ilkahöhe. Spätestens hier sollte man sich überlegen wie fit man ist und ob man einen Abstecher über die hübsche Höhe machen möchte. Das lohnt sich insbesondere bei Föhn, denn die Ilkahöhe verzaubert mit einem atemberaubenden Ausblick auf den Starnberger See und die Berge.
Die ursprüngliche Route führt allerdings nicht über die Ilkahöhe. Die Bavariastraße geht in einen Kiesweg über und führt - Abzweigungen ignorierend - zu dem kleinen Parkplatz unterhalb der Ilkahöhe. Dort biegt man links in einen abwärtsführenden Weg mit der Beschilderung "X2 Tutzing 2,2 km" ein. Durch den Wald geht es hier immer geradeaus hinab, schließlich kommt man an einer Baumallee mit Kuhweiden und Pferdekoppeln vorbei. Nach ca. 200 Metern am Ende der Straße führt rechts ein Weg mit schmalen Stufen zum Martelsgraben hinunter. Man überquert einen Bach, wandert an diesem abwärts bis zum Beringerweg, biegt rechts ein und erreicht in wenigen Minuten den Bahnhof Tutzing.
Für wen ist die Tour geeignet?
Im Grunde handelt es sich um eine gemütliche und landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung, man legt ca. 9 Kilometer (ohne Ilkahöhe) zurück und die Gehzeit beträgt 2,5 bis 3 Stunden. Der sich hinaufwindende Steig in der Waldschmidtschlucht erfordert Trittfestigkei und ein wenig Ausdauer (Höhenunterschied ca. 120 Meter). Die Strecke ist nicht für Kinderwagen geeignet, bietet allerdings Kindern, die sicheren Schrittes gehen können, spannende Naturerlebnisse. Besonders empfehlenswert ist die Tour mit Hunden.
Einkehrmöglichkeiten gibt es leider nur am Tutzinger Bahnhof oder über den Umweg zum Forsthaus Ilkahöhe. Aber am ruhigen Deixlfurter See lässt es sich auf den kleinen Stegen wunderbar picknicken. Also unbedingt Brotzeit und eine kleine Decke einpacken!
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