Tipps für sparsames Verbraucherverhalten
So können Verbraucher ihr persönliches Gas-Embargo verhängen
Angesichts des Krieges in der Ukraine fragen viele Verbraucher, was sie tun können. Der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) stellt zusammen, wie ein persönliches Gas- oder Ölembargo gegen Russland verhängt werden kann – um Zeichen zu setzen, Geld zu sparen und einen Beitrag zur Klimawende zu leisten.
Nach einer Simultanrechnung des Alexander-von-Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft braucht ein Durchschnittshaushalt 72 kWh Energie pro durchschnittlichem Heiztag. Bei den aktuellen Marktpreisen für Gas ergeben sich daraus 5,72 Euro, die jeder Haushalt mit Gasheizung im Schnitt täglich zu Putins Kriegskasse beiträgt. Allein durch eine Reduzierung der Temperatur um 2 Grad Celsius kann der Betrag um 70 Cent reduziert werden. Wenn nur 10 % der 20,5 Millionen Haushalte in Deutschland mit Gasheizung Heizenergie sparen, dann führt dies bereits zu 1,4 Millionen Euro Mindereinnahmen für russische Gaslieferungen pro durchschnittlichem Heiztag, erklärt Gabriele Heinrich, Vorständin von Wohnen im Eigentum.
Das können Verbraucher tun
Das Thermostat in den beheizten Räumen runterstellen. Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart etwa sechs Prozent an Heizkosten.
Die Heizung schon jetzt ganz ausschalten und auch in der Wohnung Pullover, warme Hausschuhe und ggf. dicke Socken tragen.
Nicht mehr alle Räume beheizen, sondern nur das Wohn- und Badezimmer. Im Schlafzimmer kann die gute altbewährte Wärmflasche eingesetzt werden, um Betten vorzuheizen.
Wer Bedenken vor Schimmelpilz hat, sollte immer mal wieder gut lüften.
Die Heizungsanlage in diesem Sommer optimieren.
Es gibt viele gute Argumente für ein sparsames Verbraucherverhalten: Mit wenigen Mitteln und Einschränkungen wird ein Zeichen gesetzt gegen den Krieg, Geld gespart, Heizstoff für den nächsten Winter eingespart und ein Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet. "Wir wissen, dass nicht jeder so handeln kann, nicht ältere Menschen mit einem hohen Wärmebedürfnis und auch nicht Kranke", so Heinrich. Verantwortungsbewusst handelnde Verbraucher können damit aber eindeutige Signale setzen.
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