"Sozial braucht digital"
Caritasverband stellt Jahreskampagne vor und präsentiert digitales Klassenzimmer
"Mit der Digitalisierung verändern sich Freizeit und Arbeitswelt rasant. Umso wichtiger ist der Erwerb digitaler Kompetenzen schon in der beruflichen Bildung. Dazu brauchen wir nicht nur Soft- und Hardware, sondern auch eine flächendeckende Förderung von medienpädagogischer Fortbildung", erläuterte Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum bei der Präsentation der Caritas-Jahreskampagne 2019, welche unter dem Motto "Sozial braucht digital" steht. Zudem forderte er bei der Veranstaltung, die in der Caritas Don Bosco Berufsfachschule (BFS) für Kinderpflege stattfand, mehr finanzielle Förderung für die Digitalisierung im Sozialbereich sowie für das digitale Klassenzimmer. Der Caritasverband für München und Oberbayern habe zwei seiner Bildungseinrichtungen zu Modellschulen in Sachen digitaler Transformation entwickelt, um die digitalen Kompetenzen der Schüler zu fördern und ein modernes und effizientes Lernen 4.0 zu ermöglichen. „Auch die Sozialarbeit muss smart werden. Ein Ausbau der digitalen Infrastruktur ist unumgänglich“, ergänzte Falterbaum.
"Wir finden die Lern-Plattform super"
Schülerin Isabella Hamer aus dem zweiten und Schüler Patrick Wittur aus dem ersten Ausbildungsjahr zeigten bei der Vorstellung der Caritas-Jahreskampagne, wie der Einsatz von Smartboards und intelligenter Software den Unterricht an der Berufsfachschule schneller und leichter gestaltet. „Wir finden die Lern-Plattform super, weil wir sie überall und jederzeit – auch auf dem Handy – abrufen können. So können wir schon in der U-Bahn erfahren, dass ein Lehrer krank geworden ist oder nochmal das neuste Arbeitsblatt hochladen“, sagtte Hamer. Es sei immer noch Unterricht, wie man ihn kenne, aber man spare sich Zeit und agiere wesentlich schneller. Patrick Wittur ergänzte: „Wir können uns untereinander und mit den Lehrern in einem datengeschützten Raum direkt austauschen, Fakten recherchieren und sparen uns Papierausdrucke. Wer mag, kann das Smartboard aber auch wie eine Tafel benutzen, nur ohne Kreide.“
Digitale Pädagogik gemeinsam gestalten
„Neue Medien wie Smartboards und digitale Lehr- und Lernplattformen können gut in die Pädagogik integriert werden, ohne die Beziehungsebene zwischen Lehrern und Schülern zu stören“, betonte Caritas-Berufsfachschulleiter Christoph Horner. Lehrkräfte, Schülerschaft und Schulträger gestalten die digitale Pädagogik gemeinsam. Einen großen Mehrwert sieht Horner in der digitalen Planung von Terminen, Referaten und vorbereitenden Absprachen innerhalb der Schüler- und der Lehrerschaft. „Dadurch entstehen mehr Zeit und Raum für das Unterrichtsgespräch und für inhaltliche Rücksprachen während des Unterrichts. Vermittlung geschieht im direkten Lehrer-Schüler-Bezug. Vertiefung hingegen kann in der digitalen Plattform, über die wir alle auch mobil per Lern-App zugreifen können, geübt werden“, sagte Horner, der an der Berufsfachschule auch mathematisch-naturwissenschaftliche Erziehung und Medienpädagogik lehrt.
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