"Sich in die Augen sehen"
Schmolche sind in "neue" Siedlung eingezogen
Ein kleines Schmolch-Mädchen, das für "Opa Schmolch" eine Blume gepflückt hat: Diese Bronzeskulptur ziert den Platz vor der Gewofag-Siedlung an der Passauerstraße. Die Skulptur steht für ein gelingendes Miteinander von Jung und Alt in der Siedlung und rundet die abgeschlossene Quartiersentwicklung ab. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft hat dort Bestandsgebäude saniert, nicht mehr sanierungsfähige Gebäude abgebrochen sowie neue Wohnungen gebaut. Die Schmolche sind Fabelwesen des Münchner Künstlers Steffen Schuster und schmücken als Bronzefiguren bereits einige Wohnanlagen der Gewofag.
Quartier wurde modernisiert
Die Gewofag-Siedlung in der Passauerstraße stammt aus den Jahren um 1930 bzw. 1950 und wurde in drei Bauabschnitten saniert. Zunächst setzte die Gewofag vier Gebäuderiegel im Süden der Attenkoferstraße instand, sanierte sie energetisch und schloss sie an die Fernwärmeversorgung an. Die Wohnungen erhielten Balkone. Zwei Häuser wurden abgebrochen. Im zweiten Bauabschnitt erfolgte die Instandsetzung und energetische Sanierung der fünf Gebäudezeilen nördlich der Attenkoferstraße. Auch diese Häuser wurden auf Fernwärmeversorgung umgestellt und bekamen Balkone. Durch eine ein- bis zweigeschossige Aufstockung entstanden 50 neue Wohnungen. Der dritte Bauabschnitt an der Passauerstraße umfasste den Abbruch der Bestandsgebäude aus den 1930er Jahren und den Neubau von 122 Wohnungen. Die zwei neuen, drei- bis fünfgeschossigen Gebäuderiegel bieten zudem Raum für einen Kiosk, ein Nachbarschaftscafé und einen Wohnen-im-Viertel-Stützpunkt. Die beiden neuen Tiefgaragen besitzen insgesamt 183 Stellplätze.
Was sind denn bitteschön Schmolche?
Die Schmolche sind ein uraltes Volk, das seit Jahrtausenden von den Menschen unbemerkt in Skandinavien lebt - das behaupten sie zumindest selbst. "Sie sind fröhlich und nehmen sich nicht so ernst", sagt der Künstler Steffen Schuster über sie. "Sie sind gelassener." Vor gut zehn Jahren hat er die Schmolche als fröhliche Figur für Kinder erfunden. "Wir Menschen sind oft zerfressen von Ehrgeiz und Zielstrebigkeit", so Schuster. Damit meint er vor allem die mittlere Generation: "Wir rennen immer etwas hinterher." Die Jungen hingegen seien noch offen und die Alten jagen nichts mehr nach, sondern seien gute Beobachter. Und so begegnen sich auch das Schmolch-Mädchen und Opa Schmolch: Jung und Alt treffen aufeinander wie die Mieter im Nachbarschaftscafé, vor dem die Schmolche stehen. "Die beiden schauen sich in die Augen und nehmen einander wahr", beschreibt der Künstler sein Figurenpaar - und legt allen Nicht-Schmolchen nahe, genau das immer wieder mir ihrem Gegenüber zu tun ...
Mehr über die Schmolche und woher sie kommen unter www.steffenschuster-kunst-grafik-design.de (Schmolchmarchen).
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