Selbstverständliches neu entdecken
Am Tag des offenen Denkmals auf Spurensuche
Am 8. September ist es soweit: Tausende Denkmale öffnen deutschlandweit ihre Türen und laden ein, sonst Verschlossenes oder Unbekanntes neu zu entdecken. Das Programm ist online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.
Rund 8.000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten sind Teil von Deutschlands größter Kulturveranstaltung. Anlässlich des 100-jährigen Bauhausjubiläums steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto: „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Vielerorts stehen revolutionäre Ideen oder der technische Fortschritt, die ein Denkmal ausmachen, im Fokus. Denn was heute als alt erscheint, war nicht immer alt: „Viele Denkmale, die uns heute selbstverständlich erscheinen, waren zu ihrer Entstehungszeit modern und revolutionär. Ihre Spuren möchten wir gemeinsam am Tag des offenen Denkmals entdecken“, freut sich Herr Dr. Skudelny, Vorstand der Stiftung.
Vor Ort machen viele mit
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – angefangen bei privaten Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu den Landesdenkmalpflegern und Landesarchäologen, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, den Landeskirchen und Bistümern, den kommunalen Spitzenverbänden sowie den Kommunen –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre.
Das Viertel entdecken
Radtour zu den Naturdenkmalbäumen
Radltour zu wunderschönen imposanten, alten Bäumen im Süden Münchens, die als Naturdenkmale unter Schutz stehen.
Treff: 10 Uhr, Schäftlarnstraße 179 / Thalkirchner Platz. Anmeldung nötig unter Tel. 51567664 .
Sendlinger Himmelfahrtskirche (Kidlerstr. 15)
Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr. 10 Uhr Gottesdienst mit Liedern und Texten, die von Umbrüchen erzählen. 11 Uhr: Kirchencafé. 12 Uhr Führung "An eine Kirche hatte zu Baubeginn niemand gedacht".
Derzbachhof, Forstenrieder Allee 179
Der älteste erhaltene Bauernhof Münchens ist der Derzbachhof, auch Feichtbauernhof genannt, in Forstenried, erbaut 1751. Er ist zugleich wichtiger Bestandteil des denkmalgeschützten Dorfkern-Ensembles.
Führungen um 10, 12, 14 und 16 Uhr (Der Derzbachhof - gestern, heute und morgen).
Dorkirche St. Nikolaus (Gautinger Straße 9, Neuried)
Wahrzeichen der Gemeinde Neuried und bis heute prägend für das gesamte Ortsbild. Umfasst den gotischen Chorraum aus dem 15. Jh. (Schlussstein im Rundbogen trägt die Jahreszahl 1484) und das bereits länger bestehende romanische sog. Langhaus, welches vermutlich bereits aus dem 12. oder 13. Jh. stammt. Somit handelt es sich bei der Dorfkirche St. Nikolaus vermutlich um eine der ältesten Kirchenbauten in und um München.
Führungen: 11.30 und 14 Uhr.
Waldkirche (Ruffiniallee 1, Planegg)
Führung: 11.30 Uhr
Neues Rathaus (Ruffiniallee 2, Gräfelfing)
Führung: 12 Uhr
Alte Dorfkirche St. Martin (Augsburger Straße, Germering)
Die ehemalige Pfarrkirche wurde im 15. Jh. auf romanischem Fundament erbaut, im 17. Jh. und 1896 umgebaut und mit neugotischer Ausstattung erweitert.
Führung: 15 Uhr
Turmmuseum St. Quirin (Ubostraße 6, Aubing)
Museum auf sechs Geschossen im über 700 Jahre alten Turm. In jedem der Geschosse wird auf die sichtbaren Besonderheiten des Bauwerks hingewiesen. Das Museum veranschaulicht die Geschichte Aubings und des Gebäudes von der Auferstehungskapelle am Fuße des Turmes bis zur Glockenweihe und gibt Einblick in die Dokumente und Urkunden den Pfarrarchivs.
Öffnungszeiten von 13.30 bis 16.30 Uhr. Zusätzl. zur Ausstellung wird im vierten Obergeschoss ein Film zur Renovierung der Kirche 2009 gezeigt.
KZ-Außenlager Ludwigsfeld (Granatstraße 8 )
Sanitärbaracke und Kantine des ehemaligen KZ-Außenlagers Allach, das Teil des Konzentrationslagers Dachau war. Auf dem Gelände der heutigen Siedlung Ludwigsfeld im Norden Münchens gelegen, beide unter Denkmalschutz stehend. Die Zukunft des Geländes und der Gebäude wird aktuell diskutiert.
Führungen: 11 und 14 Uhr
Winthirfriedhof (Winthirstraße 15, Neuhausen)
200 Jahre Dorf- und Stadtteilgeschichte spiegeln sich im Gebäude wider. Ruhestätten zahlreicher, für die Geschichte Münchens und Neuhausens relevanter, heute teilweise vergessener Familien.
Führung:14 Uhr
Radtour zu Naturdenkmalen im Münchner Westen
Treffpunkt: 10 Uhr, Platz vor dem Pasinger Rathaus, Landsberger Straße 486
Mächtige alte Bäume prägen das Stadtbild an vielen Stellen zwischen Würm und Nymphenburger Schlosspark. Genauso wie denkmalgeschützte Häuser oder Bauwerke geben sie der Stadt ein unverwechselbares Gesicht. Mit den „Baum-Methusalems“ sind Geschichten und persönliche Erlebnisse mehrerer Menschen-Generationen verbunden. Im Münchner Stadtgebiet sind mehr als einhundert Einzelbäume und Baumgruppen als Naturdenkmal besonders geschützt, aber nur wenige Bürger/-innen kennen sie.
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